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Unzureichende Definition von "Invasiv"????

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Dulgosch
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#1 Unzureichende Definition von "Invasiv"????

Beitrag von Dulgosch » 17. Februar 2006, 16:53

Zitat aus unserem Lexikon mit unterstreichungen von mir:


Invasive Arten
Organismen, die sich erfolgreich in vorher bestehenden intakten natürlichen Ökosystemen festsetzen können, kann schwerwiegende Folgen für ein Ökosystem haben und zu einer Verminderung der biologischen Artenvielfalt führen, Ursache ist ahuptsächlich die Verschleppung durch den Menschen




Nach dieser Definition sind doch z.B. Tapinoma melanocephalum und Monomorium pharaonis gar nicht invasiv oder?

sie setzen sich weder in einem natürlichen Ökosystem fest, sondern können nur dort überleben, wo ähnliche Bedingungen herrschen wie in ihrem ursprünglichen Ökosystem. Denn(z.B.) ein Tropenhaus würde ich nicht al ein natürliches ökosystem bezeichnen, sondern als ein Gebäude, in dem versucht wird das Ökosystem einer anderen Region(in dem Fall das der Tropen) nachzustellen. Da die Tiere nur dort überleben können und nicht ausserhalb, kann man doch nicht von invasivität sprechen oder?



Grüße



Nikolas



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Frank Mattheis
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#2

Beitrag von Frank Mattheis » 17. Februar 2006, 17:02

Diese Definition kannst Du getrost vergessen. Sie ist unvollständig, weil zu kurz und ungenau.
Die meisten der sogenannten invasiven Arten können ihr Potenzial oft erst nach Eingriff des Menschen entfalten. Nehmen wir die argentinische Ameise. Oft übernimmt sie leergeräumte, tote Habitate, zerstörte Biotope, Küstenregionen im Mittelmerraum nach der Bepflasterung mit Hotelbauten, einhergehend mit den vorhergehenden Baumassnahmen. Gebiete mit intakter mittelmeerischer Ameisenfauna kann diese Art wohl kaum übernehmen, es gibt gerade im Mittelmeerraum kampfstarke und sich gut behauptende Arten in diesen Regionen. Erst wenn der Mensch diese Fauna vernichtet hat, haben die Zuwanderer gute Chancen, sich zu etablieren.
Grüsse, Frank.



Dulgosch
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#3

Beitrag von Dulgosch » 17. Februar 2006, 17:05

Grüss dich Frank,

ich hab mir schon gedacht, dass die Definition nicht ganz vollständig ist.

Gibt es denn eine richtige Definition irgendwo zu finden?



Danke,



Nikolas



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Frank Mattheis
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#4

Beitrag von Frank Mattheis » 17. Februar 2006, 17:32

Na sieh mal im DASW-Forum nach. Prof. Buschinger hat dort an einer Stelle mit dem Durcheinander der Begriffe aufgeräumt. Auch unter Hinweis auf die Unterschiedlichkeit des schädl. Potenzials solcher Arten, so zB. Arten, die im Freiland auftreten können und sich in neuen Lebensräumen uU. etablieren und andere Arten, die eher als Hausameisen auftreten, wie zB. Monomorium pharaonis.
Ich persönlich bin wenig geneigt, irgendwelchen Ameisen oder anderen Tieren den Makel "schädlich" oder "invasiv" anzuhängen, weil es immer irgendwie suggeriert,solche Tiere wären besonders üble Zeitgenossen. Tiere sind aber nicht "böse". Sie nutzen nur die Möglichkeiten, die die Natur und/oder der Mensch ihnen bietet.
Grüsse, Frank.



Janis
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#5

Beitrag von Janis » 17. Februar 2006, 17:38

Ich glaube die Definition, bei der Wikipedia ist schon brauchbarer:

Zitiert aus http://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Invasion

Als Biologische Invasion bezeichnet man es, wenn sich ein Lebewesen in einem Ökosystem ansiedelt, in dem es ursprünglich nicht heimisch war und das es ohne direkte oder indirekte Hilfe des Menschen nicht erreicht hätte. Diese Spezies nennt man auch invasive Spezies, Bioinvasoren oder Neobiota. Hierbei unterscheidet man fremde Pflanzen (Neophyten) und Tiere (Neozoen). Biologische Invasionen sind Forschungsgegenstand der Invasionsbiologie, einem Seitenzweig der Biologie.


Wenn man annimmt, dass z.B. ein Gewächshaus auch ein Ökosystem darstellt, so würde diese Definition die von dir erwähnten Ameisen mit einbeziehen. Ob man das nun annehmen kann weiß ich nicht, aber das schöne an der Wikipedia ist, dass man direkt einem Hyperlink zu einem Artikel über das Ökosystem folgen kann.

Edit: Brauchbarer bezog sich natürlich nicht auf den Beitrag im DASW Forum.



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