Eiablage alater Weibchen

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K Kris
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#1 Eiablage alater Weibchen

Beitrag von K Kris » 25. Mai 2006, 11:07

Hallo zusammen,

Vor gut zwei Wochen habe ich bei der RĂĽckkehr nach Ljubljana - von einem privaten Besuch in MĂĽnchen - in den Karawanken (an der ersten Raststatt nach dem Karawankentunnel) ein alates Weibchen gefunden und mitgenommen. Es ist eine grosse Myrmicinae, nachgemessen habe ich 11 - 12mm, wonach ich ausgehe, dass es sich wohl nur um Manica rubida handeln kann?

Ich habe natürlich gehofft das Ihre Hoheit die Flügel abwirft und damit ihre Koloniegründungswilligkeit preisgibt. Sie hat zwar Anstalten gemacht, die mich aus persönlichen Erfahrungen darauf schliessen lassen, dass sie die Flügel abwerfen wollte. Irgendwie gelang es ihr aber nach langen Bemühungen trotzdem nicht. Mittlerweile sehe ich sie nur hin und wieder an ihren Flügeln streifen.

Sie hat sich schnell in einem RG angesiedelt, fouragiert seitdem umher und frisst fleissig verschiedene Standardfutterangebote (Honigwasser, Insekten u.A. GliederfĂĽssler).
In den letzten paar Tagen hat sie ungefähr ein Dutzend Eier abgelegt.

Es ist mir klar, dass manchmal unbegattete Königinnen in der Gefangenschaft (vielleicht auch in der Natur?) Eier legen, die dann entweder absterben oder sich zu Männchen entwickeln.

Meine Frage ist allerdings ob es möglich ist, dass es zu einem mechanischen Fehler gekommen sein mag, der der Königin den Flügelabwurf irgendwie verwehrt hat?
Ich glaube mal gelesen zu haben, dass die Möglichkeit einer erfolgreich begatteten Königin befruchtete Eier zu legen, physiologisch durch den Flügelabwurf bedingt ist. In dem Fall wäre meine Frage natürlich beantwortet, obwohl zu meiner Unzufriedenheit Vielen Dank für Eure Beiträge!

EDIT:
Wie ich gerade sehe ist mir im Beitrag ein Fehler unterlaufen. Ich habe die Königin nicht bei der Rückkehr mitgenommen sondern auf der Reise NACH München. Ich habe sie beim Volltanken des Wagens und (lästigem) Vignettenkauf auf einem Parkplatz kurz vor der österreichischen Grenze vor dem Karawankentunnel aufgegabelt. Sie unternahm also eine Reise nach München und dann, nach drei Tagen, wiederrum zurück nach Ljubljana. Sie hat also drei Tage in einem Transportbehälter (befeuchtet usw.) verbracht. Vielleicht könte auch hier die Ursache für die vermeintlichen Flügelprobleme stecken.



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Boro
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#2

Beitrag von Boro » 25. Mai 2006, 22:00

Hallo Kris!
Ich hab einmal eine Königin von Manica r. in einem kleinen Nest gefunden, die noch einen Flügel hatte. Es war ein wenige Monate altes Nest mit Minor-Arbeiterinnen, also war die Königin begattet.
Inwieweit der Abwurf der Flügel einen Reflex zur Nestgründung nach sich zieht, kann ich nicht sagen. Ein Fachmann könnte das vielleicht wissen.
Spätestens wenn die Larven sich verpuppen, wirst Du Gewissheit haben.
Sollten wirklich nur Männchen ausreifen, könntest Du ja von einem anderen Nest Puppen von Arbeiterinnen und Königinnen (!) dazutun, um das Nest am Leben zu halten.
Jedenfalls viel GlĂĽck!
GruĂź Boro



Chreisben
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#3

Beitrag von Chreisben » 25. Mai 2006, 22:34

Ich habe schon öfter Lasius platythorax Königinnen gehabt die ihre Flügel zwar nicht abgeworfen, aber erfolgreich gegründet haben.

Vielleicht gibt es Faktoren wie Stress, usw. die ein solches Verhalten auslösen können?!



K Kris
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#4

Beitrag von K Kris » 12. Juli 2006, 23:56

Die Gewissheit kam heute Abend als sich zwei Arbeiterinnen, ein bischen tolpatschig aber dennoch Munter, ihrer Puppenhäute befreiten.

Es soll vorkommen, wie ich herausbekommen habe, dass manchmal erfolgreich begattete Gynen den Moment zum Flügelabwurf versäumen. Später werden die Flügel von den Arbeiterinnen zerfusselt oder schleissen einfach ab.

Ich lasse euch in den nächsten Tagen genaueres über die Brutentwicklung wissen...vllt gleich in einem neuen Post.



Chreisben
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#5

Beitrag von Chreisben » 13. Juli 2006, 00:02

Freut mich, dass die Gründung geklappt hat. Habe momentan auch wieder zwei Lasius niger Königinnen die ihre Flügel nicht abgeworfen, aber angefangen haben Eier zu legen.

Mal schauen ob was draus wird...

GruĂź
Christian



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