Hallo Nevis Latan,

ich denke genau das ist der Punkt: Laut dem Gößwald kauen etwa 100 Arbeiterinnen ganze zwei Tage an einem Pflanzensamen. Ich gehe davon aus, dass sie so lange darauf rumkauen um den Enzymen aus dem Speichel genügend Zeit zu bieten, die Nahrung aufzuspalten sodass sie verwertbar ist.

Ich bin mir nicht sicher, ob dass alle Ameisen können. Wissen wir den tatsächlich, wieso Messor-Arten eine Spezialisierung auf Pflanzensamen haben und andere nicht. Vielleicht liegt es genau daran, dass sie über bestimmte Enzyme verfügen, die andere Arten nicht besitzen.

Nun noch schnell was zur Veränderung von Molekülen: Natürlich werden die Moleküle verändert. Wenn man als Mensch von einem Brötchen abeist, werden im Mund durch die Enzyme im Speichel bereits erste Kohlenhydrate gespalten. D.h.langkettige Polysaccharide werden zu kürzeren Ketten abgebaut. Letztendlich werden sie im Dünndarm zu Monosacchariden abgebaut und können so resorbiert werden. Sicherlich hast Du recht, dass durch bloßes Ausrollen eines Pizzateiges (bei Deinem Beispiel) keine Veränderung der Molekülstruktur erfolgt - ist ja eine Form der Verarbeitung und nicht enzymatische Spaltung.Ausserdem kochst du deinen Teig weder vorher ab, bevor du ihn ausrollst, noch kannst du solche Kräfte erzeugen wie sie bei der maschinellen Produktion von Fischfutter entstehen. Und dein Beispiel ist auch hinkend, da es auch Menschen gibt die deinen Pizzateig nicht vertragen zum beispiel wenn sie an einer Zuckerunverträglichkeit leider und Kohlenhydrate wie sie im Teig sind, sind nunmal nichts anderes als Zucker und eben ihnen fehlen bzw. sind die Enzyme zum Kohlenhydrat spalten nicht in ausreichendem Masse vorhanden. Ein kleiner Tribut an unsere fleischfressenden Vorfahren.

Gonzobey, bist du das? :P

Original von Antsworld
Laut dem Gößwald kauen etwa 100 Arbeiterinnen...

Kurze Zwischenfrage...
Wer ist den Gößenwald?

Lutz

Karl Gößwald hat sich viel mit Ameisen beschäftigt. Stammt er doch, wie einer der bekanntesten Ameisenforscher B. Hölldobler aus Würzburg. Im Jahre 1954 hat er zwei sehr interessante Büchlein über Ameisen geschrieben (unsere Ameisen I + II). Diese werden, wie leider viele andere interessante Literatur über Ameisen nicht mehr aufgelgt. Bei Ebay habe ich aber immer wieder mal welche gesehn (daher habe ich auch meine Exemplare).

Sicherlich hat sich in der Forschung bis heute sehr viel bezüglich des Wissens getan, jedoch sind die Basics dieselben geblieben und die beschreibt Gößwald wirklich schön. Ein Buch, welches sich lohnt zu lesen...

Soviel von mir, habe morgen Gesamtkonferenz, muss nach langen Ferien wieder früh raus, oh mann dass wird ein Spaß

Schönen Abend noch!