KoloniegrĂĽndung bei Waldameisen in Gefangenschaft
Wie Sulfur schon sagte, ist die Gründung von Formica rufa (ebenso wie die der anderen Waldameisenarten) aufwendig, allerdings durchaus in Gefangenschaft zu bewältigen. Vor mittlerweile zwölf Jahren fing ich eine Formica pratensis-
Ein, zwei Tage später begann diese Eier zu legen, aus denen dann nach etwa anderthalb Monaten die ersten Formica pratensis-Pygmäen schlüpften.
Nachdem die Kolonie etwa einhundert Tiere stark war, ließ ich sie an einer geeigneten Stelle (nicht zu sonnig, nicht zu schattig, keine anderen Waldameisen-Nester in der Nähe usw.) am Waldrand frei.
Bei einem meiner späteren Besuche waren sie von dort verschwunden. Ich habe keine Ahnung, ob sie eingegangen sind oder sich eine geeignetere Stelle zum Nisten gesucht haben.
"ZĂĽchtung" von Waldameisen zwecks Arterhaltung bzw. -verbreitung
Ich muss meise_mux rechtgeben. Was nützt es, eine Tierart in Gefangenschaft zu züchten, wenn der Lebensraum, in dem sie natürlicherweise vorkommt, nicht mehr existiert. Man hätte dann nichts weiter als lebende Museumsstücke.
Unsere Waldameisen werden ja nur deshalb immer seltener, weil die für sie güngstigen Lebensbedingungen allmählich verschwinden. Wenn wir anfangen, ihren Lebensraum zu erhalten und auszuweiten, werden sie auch wieder zahlreicher werden.
Ein Nachzucht in Gefangenschaft hätte in dieser Hinsicht keinen Sinn, da die Natur ganz automatisch für die Verbreitung einer Art sorgt, sobald die für diese Art lebenswichtigen Umweltbedingungen stimmen.
Deshalb ist es ĂĽberaus wichtig, sich fĂĽr den Schutz des gesamten Ă–kosystems einzusetzen und nicht nur fĂĽr den Schutz einer einzelnen Tier- oder Pflanzenart, die darin vorkommt.
Ciao, Wiseman!