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Formica rufa

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Wiseman
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#9 Ă–kosysteme bewahren

Beitrag von Wiseman » 5. August 2005, 08:24

Hallo Leute!

KoloniegrĂĽndung bei Waldameisen in Gefangenschaft

Wie Sulfur schon sagte, ist die Gründung von Formica rufa (ebenso wie die der anderen Waldameisenarten) aufwendig, allerdings durchaus in Gefangenschaft zu bewältigen. Vor mittlerweile zwölf Jahren fing ich eine Formica pratensis-Königin, die im Hof unseres Wohnhauses herumlief. Da ich wußte, dass sie temporär sozialparasitsch gründen, holte ich aus einem Serviformica fusca-Nest zehn Arbeiterinnenpuppen und lagerte diese für ein paar Tage trocken und warm in einem Glas. Ich beobachtete jeden Tag die Entwicklung der Puppen im Inneren des Kokons, indem ich sie vor eine lichtstarke Lampe hielt (dadurch kann man sehr gut das Innere des Kokons durchleuchten). Als sich die Puppen zu regen begannen, öffnete ich die Kokons vorsichtig und schälte mit viel Fingerspitzengefühl die Arbeiterinnen aus ihren Puppenhäuten. Danach setzte ich sie sofort zu der Königin.
Ein, zwei Tage später begann diese Eier zu legen, aus denen dann nach etwa anderthalb Monaten die ersten Formica pratensis-Pygmäen schlüpften.
Nachdem die Kolonie etwa einhundert Tiere stark war, ließ ich sie an einer geeigneten Stelle (nicht zu sonnig, nicht zu schattig, keine anderen Waldameisen-Nester in der Nähe usw.) am Waldrand frei.
Bei einem meiner späteren Besuche waren sie von dort verschwunden. Ich habe keine Ahnung, ob sie eingegangen sind oder sich eine geeignetere Stelle zum Nisten gesucht haben.

"ZĂĽchtung" von Waldameisen zwecks Arterhaltung bzw. -verbreitung

Ich muss meise_mux rechtgeben. Was nützt es, eine Tierart in Gefangenschaft zu züchten, wenn der Lebensraum, in dem sie natürlicherweise vorkommt, nicht mehr existiert. Man hätte dann nichts weiter als lebende Museumsstücke.
Unsere Waldameisen werden ja nur deshalb immer seltener, weil die für sie güngstigen Lebensbedingungen allmählich verschwinden. Wenn wir anfangen, ihren Lebensraum zu erhalten und auszuweiten, werden sie auch wieder zahlreicher werden.
Ein Nachzucht in Gefangenschaft hätte in dieser Hinsicht keinen Sinn, da die Natur ganz automatisch für die Verbreitung einer Art sorgt, sobald die für diese Art lebenswichtigen Umweltbedingungen stimmen.
Deshalb ist es ĂĽberaus wichtig, sich fĂĽr den Schutz des gesamten Ă–kosystems einzusetzen und nicht nur fĂĽr den Schutz einer einzelnen Tier- oder Pflanzenart, die darin vorkommt.

Ciao, Wiseman!



meise_mux
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#10

Beitrag von meise_mux » 5. August 2005, 08:28

Ich muss meise_mux rechtgeben. Was nützt es, eine Tierart in Gefangenschaft zu züchten, wenn der Lebensraum, in dem sie natürlicherweise vorkommt, nicht mehr existiert. Man hätte dann nichts weiter als lebende Museumsstücke.
Unsere Waldameisen werden ja nur deshalb immer seltener, weil die für sie güngstigen Lebensbedingungen allmählich verschwinden. Wenn wir anfangen, ihren Lebensraum zu erhalten und auszuweiten, werden sie auch wieder zahlreicher werden.
Ein Nachzucht in Gefangenschaft hätte in dieser Hinsicht keinen Sinn, da die Natur ganz automatisch für die Verbreitung einer Art sorgt, sobald die für diese Art lebenswichtigen Umweltbedingungen stimmen.
Deshalb ist es ĂĽberaus wichtig, sich fĂĽr den Schutz des gesamten Ă–kosystems einzusetzen und nicht nur fĂĽr den Schutz einer einzelnen Tier- oder Pflanzenart, die darin vorkommt.

Ciao, Wiseman!


Amen Bruder! :]



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antsev
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#11 AW: Formica rufa

Beitrag von antsev » 10. Juli 2008, 15:35

meise_mux hat geschrieben:... gibt man ihn den intakten lebensraum in form von geschützten und gesunden wäldern (naturschutz) erholen die sich von alleine...
Das kann ich allerdings bestätigen !!!!!
Mein verwildeter Garten beherbergt seit 2000 mehrere , nicht ganz kleine Nester. (siehe hier:http://www.ameisenforum.de/europaeische ... 32795.html



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Formica rufa
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#12 AW: Formica rufa

Beitrag von Formica rufa » 10. Juli 2008, 18:27

Man sollte auch zum Schutz dieser Art so eine Art "Rufa-Reservat" einrichten...



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