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Messor barbarus - Haltungserfahrungen (Modulnesthaltung)

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malodek
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#1 Messor barbarus - Haltungserfahrungen (Modulnesthaltung)

Beitrag von malodek » 21. Oktober 2005, 02:26

Ich grĂŒĂŸe Euch!

Ich möchte Euch hier von meinen Erfahrungen in der Haltung von Messor barbarus berichten.

Der Anfang

Ich habe eine Messor barbarus Königin mit etwas Brut (Eier) am 14.04.2005
erhalten. Sie wurde in einem kleinen Kunststoff-Reagenzglas verschickt, und
kam unversehrt bei mir an.
Da sie nicht aus ihrem Reagenzröhrchen herauswollte, ich aber bereits fĂŒr sie
ein Nest gebaut hatte, in dem ich sie gut beobachten konnte, fĂŒhrte ich eine
Zwangsumsiedlung durch (-> herausgeschĂŒttelt)
Die Ameise hat sich sehr gewehrt umgesiedelt zu werden (sich am Röhrchen
festgekrallt) wonach ich mich gezwungen sah, etwas mehr Gewalt anzuwenden und
heftiger zu schĂŒtteln. [color="Red"](Nicht empfohlen!)[/color]

In ihrem neuen, mit roter, transparenter Folie abgedunkelten Nest hat sie sich dann aber schnell wieder beruhigt und sich um ihr Eierpaket gekĂŒmmert.
Sie erhielt am ersten Tag etwas Honigwasser und wurde dann von mir fĂŒr die nĂ€chsten Tage, zusĂ€tzlich mit einem RindenstĂŒckchen abgedeckt, in Ruhe gelassen.

Haltungsbedingungen

Die Ameisen werden von mir in einer KĂ€sedose gehalten.

Bild

Die Temperatur liegt bei 24-30 Grad (je nach Außentemperatur)

Heizung:
Schreibtischlampe welche auf die KĂ€sedose gerichtet ist.
Bild BestĂŒckt ist die Lampe mit 25-W GlĂŒhbirne, rot.

Befeuchtung:
Keine zusÀtzliche Befeuchtung
Nest:
Modulnest bestehend aus Kunststoff-Reagenzröhrchen, die untereinander mittels Kunststofftrinkhalmen verbunden sind.
Bodensubstrat:
HandelsĂŒblicher Aquarienkies 1-2mm, Natursteine
Futter:
HauptsÀchlich Kanarienvogelfutter
ZusĂ€tzlich Honigwasser, kleinere Insekten, HĂŒhnerei
Wasser:
Versorgen sich im Nest mit Wasser. Trotzdem zusĂ€tzliches kl. GefĂ€ĂŸ mit Wasser u. Watte gefĂŒllt [color="Red"](Achtung, ertrinken leicht in mit Wasser gefĂŒllten Kronkorken!)[/color]

Zeitlicher Verlauf

- 14.04.2005: Die Ankunft
- In den folgenden Wochen wuchsen die ersten Larven heran.
- 22.05.2005: 1.Arbeiterin geschlĂŒpft
- 28.05.2005: 2.Arbeiterin geschlĂŒpft
- 06.06.2005: 3.Arbeiterin
- 25.06.2005: ~ 3 neue grĂ¶ĂŸere Larven
- 14.07.2005: 3 neur ca. Myrmica rubra-große Arbeiterinnen
- 06.08.2005: ~ 20 Ameisen, 1 x Media-Arbeiter
- Sept. 2005: ~ 50 Ameisen insgesamt, davon ca. 1/3 Media-Arbeiter
- Mitte Okt.: ~ 60 Ameisen, 1 x sehr große Larve

Gruß
MLdK



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Lord Helmchen
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#2

Beitrag von Lord Helmchen » 21. Oktober 2005, 13:15

Toller Beitrag, bin mal gespannt wie es so weiter geht.
MfG Lord Helmchen



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malodek
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#3

Beitrag von malodek » 21. Oktober 2005, 17:11

Ich grĂŒĂŸe Euch!

Bei Fragen, Kritik oder VorschlÀgen zu diesem Thema:
Bitte hier diskutieren->http://ameisenforum.de/showthread.php?t=3780

Gruß
MLdK



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malodek
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#4

Beitrag von malodek » 21. Oktober 2005, 17:57

Ich grĂŒĂŸe Euch!

Hier noch mehr Details meiner oberen Zusammenfassung:

Das Wachstum der Kolonie ging bei mir leider mit einem gleichzeitigen
Sterben von Ameisen einher.

Bei einer VolksstÀrke von ~40 Ameisen ist zum Teil 1 Ameise/Tag gestorben!
Meistens waren es ganz kleine Arbeiterinnen, deshalb dachte ich, daß das die
PygmÀen-Arbeiter waren und dies ganz normal wÀre.
Als dann aber auch grĂ¶ĂŸere Tiere darunter waren, begann ich mir Gedanken
zu machen.

Da die Ameisen in dem feuchten Nestteil ganz dicht an der Watte saßen, und
auch immer mehr der WattefÀden abzupften, tippte ich auf ein Luftfeuchteproblem
und beschloss anzubauen:

Am 19.09.2005 wurde ein zusÀtzliches, frisches Feuchtnestmodul, ebenfalls aus einem Kunststoff-RG,
an den bestehenden trockenen Teil des Nestes angekoppelt:

Bild

Bild
Seitdem sterben nur ab und zu Arbeiterinnen.

Da ich fĂŒr die Erweiterung des Nestes Alles aus dem Formicarium entfernt habe, war ja nach dem
Wiedereinrichten fĂŒr die Ameisen nichts mehr wie vorher. Sie fingen zuerst an den Eingang zuzubauen
(Steinchenhaufen vor dem Trockenmodul). Danach verbauten sie die Verbindung zum neuen Feucht-
modul und erklÀrten den hinteren, nicht mit roter Folie beklebten Teil des Trockenmoduls, zum Abfallhaufen.
Schließlich begannen sie die alte Verbindungsröhre zwischen den Modulen abzudecken.:confused:Dazu haben sie
sÀmtliche Steinchen um ihr Nest verbaut (zu erkennen an den nicht mehr mit Aquarienkies bedeckten Bodenstellen)

Am 16.10.2005 sah man dann einige kleine Ameisen im neuen Feuchtemodul!
Die Verbindung war freigelegt worden. Am Abend dann war fast die gesamte
Kolonie samt Königin im neue Modul.
Am nÀchsten Tag waren alle wieder im alten Teil.
Seitdem werden alle Nestmodule bewohnt.

Der Trockene Teil ist jetzt ĂŒbrigens auch kein Abfallplatz mehr sondern die "kleine Kornkammer".
Die meisten Körner werden wie von Anfang an im ersten
Feuchtmodul gelagert! (Auf oberen Bildern befinden sich in allen drei Nestteilen Ameisen)

Gruß
MLdK



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malodek
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#5

Beitrag von malodek » 18. November 2005, 22:40

Ich grüße Euch!

Um Ende Oktober herum ist etwa eine Woche lang täglich wieder jeweils eine Ameise gestorben.
Daraufhin habe ich das dazugesteckte Feuchtnestmodul gesäubert, da dort auch einige Abfälle entsorgt wurden und dieser Teil des Nests auch sonst nicht so stark benutzt wird wie der alte.
Die Säuberungsaktion hat einiges an Aufregung verursacht und die aufgebauten Sandhaufen um die Reagenzgläser herum zerstört. Allerdings haben sich die Ameisen recht schnell wieder beruhigt.
Danach starben auch keine Ameisen mehr. Der Grund ist mir rätselhaft.

Am 16.10.2005 entdeckte ich eine besonders große Larve.
(Bild)
Diese hat sich dann recht schnell (20.11.2005) zur Puppe weiterentwickelt, deren Kopf so groß wie der der Königin war. Auch wenn ich über die Körpergröße von Messor barbarus bescheid wußte und auch, daß diese "Großkopfler" hervorbringen, war ich schon mächtig von dieser großen Ameise begeistert.

Ich beschloss die Ameisen in die Winterruhe zu schicken, sobald der "Großkopfler" fertigentwickelt sein würde.

Am 20. Oktober schloss ich eine Futter- und eine Abfallarena an:
Bild
Der Boden der Futterarena ist, Zwecks leichterer Reinigung, aus Gips ausgegossen. Die Arena selbst ist eine Verpackung eine Brathähnchens.

Hier einige Ameisen beim Futterbeschaffen:
http://ameisenforum.de/attachment.php?attachmentid=272&stc=1&d=1136503648

Am 02.11.2005 lief dann ein noch recht hell gefärbter Major im RG herum.

Ab dem 04. November wurde das Nest dann nicht mehr beheizt.
Zur gleichen Zeit haben die Ameisen es auch geschafft, sich durch die Watte des alten Feuchtmoduls bis in den -nun leeren- Wassertank durchzubeißen. Jetzt habe ich daß Problem, daß ich sie so nicht mehr befeuchten kann, da das Wasser ja so ins Nest laufen würde.
Auch trocknet das Nest bedingt durch die niedrigeren Temperaturen nur langsam aus, so daß es wohl noch dauern wird, bis sie ins neu angeschlossene Modul wechseln.

Wobei wir beim nächsten Problem angelangt wären:
Im neuen RG habe ich die Watte nicht stark genug zusammengedrückt in das Röhrchen gestopft, so daß die Watte, bedingt durch die Temperaturschwankungen und die damit verbundene Ausdehnung und Kompression des Wassers, immer weiter in Richtung RG-Ende wandert (keine Luftblasenbildung) So kann ich bald auch hier nicht mehr befeuchten.

Außerdem tritt bei mir das in den Ameisen/Ant-Foren oft beschriebene Problem der Kondenswasserbildung in Reagenzgläsern auf. D.h. große Tropfen Wasser im RG zwischen denen Ameisen sitzen. (Erkrankungsgefahr!)
Dieses Problem tritt bei mir aber nur beim Beheizen des Nests ( hier: Messor ) auf. Bei Lasius niger habe ich das Problem nicht.

An den darauffolgenden zwei Tagen stand dann das Nest (von den Arenen abgekoppelt) bei ~18°C im Abstellraum. Jetzt steht es auf dem Dachboden bei ca. 10°C.
Die Ameisen bewegen sich aber noch recht viel. Bin mal gespannt wie sie über den Winter kommen.

Dieser Beitrag wird weitergeführt!

Gruß
MLdK



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malodek
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#6

Beitrag von malodek » 26. Dezember 2005, 13:18

Ich grĂŒĂŸe Euch!

Mangels der Möglichkeit hier Bilder in meine BeitrĂ€ge einfĂŒgen
zu können und zwar auch so, daß diese auch von Nicht-Mitgliedern
betrachtet werden können, werde ich meine BeitrÀge, die ich
mit Bildern veröffentlichen möchte, kĂŒnftig in Foren einbringen, die
eine Bild-Hochladefunktion anbieten.

Gruß
MLdK



kjhg
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#7 AW: Messor barbarus - Modulnesthaltung

Beitrag von kjhg » 20. August 2010, 01:20

wurde wohl doch nicht weitergefĂŒhrt



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KayRay
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#8 AW: Messor barbarus - Modulnesthaltung

Beitrag von KayRay » 20. August 2010, 01:46

@ kjhg und allgemein

Es kommt leider öfters mal vor, das diverese HBs oder sonstigen Dauerberichte einfach abbrechen..
Das kann Kolonietod, verlorenes Interesse des Halters, Forenwechsel o.Ă€. sein..

Ich finde sowas auf gut deutsch gesagt schei..
Also n kurzer Kommentar der den Grund des Abbruchs verÀt ist doch nicht zuviel verlangt..

Naja kann man halt nix machen..


Mitdenken tut nicht weh.
Und hilft dem Mensch seid eh und je.
:)

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