Die Milbengefahr..

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Shadi
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#25

Beitrag von Shadi » 16. Mai 2006, 21:54

Wollt noch mal was zum Thema "Infektion der einheimischen Tierwelt durch gekaufte Kolonien" los werden: Es ist ja fakt, dass man eine Ameisenart aus dem Mittelmeerraum nicht bei uns in Deutschland freilassen darf.
Das hat nun den Grund, dass diese sich bei uns plötzlich vermehren könnten, da ihnen entweder der natürliche Feind fehlt oder die Umweltbedingungen optimaler als in ihrem Heimatland sind.
Diese Faktoren gelten aber auch für Parasiten die sich an ihnen befinden. Wenn sie unmittelbar mit unseren einheimischen Ameisenarten in Kontakt kommen, könnten sie diese verdrängen---->Das Biologische und Ökologische Gleichgewicht kann total durcheinanderkommen.
So die allgemeine Infektionsgefahr. Diese könnte aber auch geltend für das gesamte Deutschland gemacht werden:
Das heißt: Das gleiche KANN auch für eine (beispielsweise) Camponotus sp. Kolonie zutreffen. Wird eine Kolonie dieser aus Süddeutschland nach Norddeutschland eingeführt, so kann sie ganz andere Parasiten(Milben-)arten ungewollt mitbringen. Diese Milben könnten sich im Norden viel wohler fühlen als im Süden (wo es auch wärmer ist), wenn sie in die Natur entlassen wird.------>Dies führt dazu, dass sie sich explosionsartig vermehren könnten und unserer Natur erheblichen Schaden zufügen.

Man sieht dies ja auch am Beispiel der Feuerameise, die in Südamerika eine wahre Plage ist. In ihrer natürlichen Umgebung in Afrika kommt sie vereinzelt und von geringer Anzahl vor. In Südamerika sind die Bedingungen so optimal, dass sie zu Millionen bis Milliarden in einem Ameisenstaat leben. Eingeschleppt wurden diese durch Handelsschiffe. Beispiele dieser Art gibt es überall auf der Welt...nur dies mal als Beispiel. So kann dies halt auch für Parasiten zutreffen.



Jan
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#26

Beitrag von Jan » 16. Mai 2006, 22:00

Also dein Argument hat einige Hacken...
1. Ist mir nicht bekannt das man Arten aus dem Mittelmeerraum nich in Deutschlan aussetzten dürfte.Es gibt durchaus Arten die am Mittelmeer heimisch sind auch in Deutschland (z.B. Messor structor) !!!!
Außerdem werden die Umweltbedingungen in Deutschlan wohl kaum besser als am Mittelmeer geben, sonst wäre ja all die AMeisen die am Mittelmeer leben in Deutschland!!!
2.Wird es Milben/Parasiten kaum im kälteren gefallen!!

Bisschen noch denken, dann passts... ;)


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Sahal
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#27

Beitrag von Sahal » 16. Mai 2006, 22:17

Ist mir nicht bekannt das man Arten aus dem Mittelmeerraum nich in Deutschlan aussetzten dürfte.

Neben möglicher eingeschleppter Milben/Parasiten/Krankheiten kommt es zur Verfälschung der genetischen Eigenschaften ansässiger, gleicher Arten und macht die Forschungsarbeit der Wissenschaftler ungenau oder gar unmöglich.

Durch Fehlen natürlicher Gegner (Ameisen, Fressfeinde, Klima) könnte sich eine hier nicht ansässige Art als invasiv entwicklen (rein theoretisch, wenn nicht nachgewiesen!!).

[EDIT]@Shadi:
Messor structor kommt in Deutschland sehr lokal vor.
([size=-1]Rheinregion um Mainz bis Bingen zu finden, xeroklimatische Gebiete[/size])


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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Shadi
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#28

Beitrag von Shadi » 16. Mai 2006, 22:29

@Jan:
Zu erstens: Ist mir bisher noch nicht bekannt dass es Messor structor in Deutschland gibt. Wenn dem wirklich so ist, entschuldige ich mich. Doch man brauch doch nicht eine Messor sp. als beispiel nehmen. Wieso nicht eine Invasive Ameisenart?
Und woher willst du bitte schön wissen, ob es Milben, Parasiten etc. im kälteren nicht gefallen soll? Es kann doch auch durchaus sein, dass diese ins "Kalte wollen"(komischer ausdruck), doch diese durch einen natürlichen Feind dezimiert werden, sodass sie sich nicht voll entfalten können?



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#29

Beitrag von Jan » 17. Mai 2006, 07:09

Im Bezug auf invasive Arten hast du recht, aber ansonsten ist es grundsätzlich so das sich Bakterien u.a. Kleinstlebewesen im Warmen besser entwikeln. Und das kann man auch auf Ameisen beziehen: deswegen gibt es ja in Skandinavien meist nur wenig Ameisen, wobei es am Mittelmeer viele verschiedene Arten gibt!! Außerdem wenn sie ins "Kalte" wollen gäbe es sie nicht im "Warmen" weil dort zu schlechte Lebensbedingungen wären, deswegen kämen sie von Natur aus im "Kalten" vor. Nenn mir mal natürliche Feinde von Milben, übrigens: Milben gehören zu den Parasiten! ;)


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#30

Beitrag von Shadi » 17. Mai 2006, 12:16

Du solltest es mit dem "Wohlfühlen" der Parasiten nicht nur auf die Temperatur fest machen. Neben dieser gibt es noch zig Faktoren die ihr Überleben beeinflussen. Z.B.: Feuchtigkeit, Nahrungsmenge/angebot usw..
Und mit Parasiten mein ich doch nicht nur Milben(übrigends Natürlicher Feind wär auch das Klima;))! Es könnten genauso(vielleicht noch nicht entdeckte) Krankheiten oder Pilze sein, die mit den Ameisen mitgeschleppt werden.
Ach und deine Vermutung mit "Je wärmer umso besser" ist auch sehr wage. Hab ich ja schon bei meinem Beispiel mit der Feuerameise erwähnt, das es in ihrem ursprünglichen Heimatland ZU WARM ist, als dass sie sich ordentlich vermehren könnten.
Genauso kann es sich mit Parasiten verhalten.
Und in Skandinavien solls wenig Ameisen geben?? Warst du dort schon überhaupt mal? Ich kann persönlich berichten, dass es in subtropischen Gegenden weniger gibt als im Norden, beispielsweise Skandinavien.



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#31

Beitrag von Shadi » 17. Mai 2006, 15:12

Gut, da war wohl mein Fehler:)
Wollte ständig "Brasilianische Feuerameise" schreiben, jetzt weiß ich wieso.
Ich weiß auch wieder, dass die Amis in den betroffenen Gebieten eine Käferart freisetzen wollten. Doch da haben sie sich dann die (berechtigte) Frage gestellt: Ob diese Käfer nicht auch zu einer Plage werden würden. Aber das würde viel zu sehr vom Thema abschweifen;)



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