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Invasive Arten

Allgemeine Fragen und Themen ĂĽber exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Wolfcrow
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#9

Beitrag von Wolfcrow » 8. September 2006, 10:00

Schade, es wäre irgendwie toll.

Man müsste rausfinden, ob es einen Virus oder Pilz gibt, gegen den einheimische Arten resistent sind.

Diesen kann man dann gezielt auf den Nestern invasiver Arten verteilen.

Schade, ich bräuchte jetzt n richtig dicken batzen Geld, und ich würde an der Ruhr Universität Bochum erstmal ne Forschungsgruppe sponsern, was das angeht.


Zur Kenntnisname: Dieser Post ist die Meinung des Autors und spiegelt nicht die Meinung seines Arbeitgebers oder der kleinen grünen Männchen die ihm den ganzen Tag folgen wieder.

Sahal
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#10

Beitrag von Sahal » 8. September 2006, 11:17

Hi und Hallo,

Forschungen in dieser und ähnlicher Richtung laufen, sind gelaufen oder werden geplant.

Leider haben sämtliche Ansätze dieser "Ausrottung durch Feinde" einen fetten Fehler:
wie willst Du die Feinde unter Kontrolle halten?
Jedes Lebewesen will überleben und sich maximal ausbreiten, so auch Bakterien, Viren und Pilze. Die Erschliessung neuer Nahrungs- oder Lebensbereiche geht einher mit Mutation und Anpassung, und gerade Vieren und Bakterien sind da extrem schnell mit.

Niemals ist es ausgeschlossen, das diese gezüchteten Feinde mutieren und plötzlich auf andere Ameisenarten oder Insekten überspringen... in Erinnerung sollte ja hier zB noch die Gefahr der sog. "Vogelgrippe" sein.

Andere Versuche der Bekämpfung haben sich in den Staaten sehr vorteilhaft gerade für die dortigen "Fire-Ants" erwiesen, die eigentlich bekämpft werden sollten: in den 50ern wurde dort breitflächig mit Insektiziden gearbeitet, um die rasende Verbreitung der "Fire-Ant" zu stoppen. Leider hat sich gerade diese Art schnell angepasst und erholt, und konnte dann durch fehlende Konkurenz anderer Arten, die ja auch durch das Insektizid getötet wurden, einen richtigen Eroberungszug starten.

Es ist immer sehr kompliziert bis unmöglich, eine neu angesiedelte Art zu bekämpfen ohne auch die heimischen Arten zu vernichten. Und da sich gerade die Pestants als sehr anpassungsfähig und robust erweisen, ist die Chance ihres Überlebens größer als die der heimischen Arten.

Bei Monomorium pharaonis kommt noch eine wichtige Eigenschaft hinzu: die Nester sind zwar verbunden und Imagines, Gynen und Brut können ausgetauscht werden, jedoch sind diese Zweignester oder Satellitennester in der Nahrungsaufnahme weitgehend autonom. Findet eine Gruppe eines Nestes nun eine neue Nahrungsquelle, wird damit erstmal das eigene nest versorgt... finden sich dann Gifte in der Nahrung, stirbt nur dieses Nest, die restlichen Nester bleiben weitgehend intakt. Ein ähnliches Schutzsystem, wie es auch Atta sp. zum Schutz des Pilzes nutzen.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Wolfcrow
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#11

Beitrag von Wolfcrow » 8. September 2006, 11:30

Irgendwie fast schon gemein...
Gibt es keine Möglichkeiten, diese Tiere zu besiegen?


Zur Kenntnisname: Dieser Post ist die Meinung des Autors und spiegelt nicht die Meinung seines Arbeitgebers oder der kleinen grünen Männchen die ihm den ganzen Tag folgen wieder.

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LilWyte
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#12

Beitrag von LilWyte » 8. September 2006, 12:00

Wenn es eine günstige, humane und artspezifische Vernichtungsmöglichkeit geben würde, wäre das schon längst der Allgemeinheit bekannt. Vorerst macht es der Kammerjäger mit unmengen von Gift, benötigt dabei höchstwahrscheinlich mehr als einen Besuch und streicht ein paar Tausend Euro ein.

Gruß LilWyte


Je kleiner der Geist, um so größer die Einbildung.
Aesop (600 v. Chr.)

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#13

Beitrag von Toblin » 8. September 2006, 12:07

Ist es denn unbedingt nötig diese Tiere zu "besiegen" ? Die Menschheit hat auch einen invasiven (und parasitären) Charakter, und trotzdem wäre es doch irgendwie schade als Mensch auszurotten zu werden! Dem Planeten würde es allerdings sehr gut tun! Vielleicht hat ja irgendwann doch ein Regierungschef erbarmen und gibt den Befehl zu feuern....

Im ernst: Ich denke, dass professionelle Kammerjäger durchaus eine Chance haben, einer Kolonie Monomorium pharaonis Herr zu werden. Es mag vielleicht eine Weile dauern und auch viel Arbeit & Geld kosten, aber deswegen an einer Biowaffe oder ähnlichem zu arbeiten, nur um sie los zu werden, ist übertrieben.

[EDIT] Übrigens ein sehr informativer Thread. Danke schön!




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Wolfcrow
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#14

Beitrag von Wolfcrow » 8. September 2006, 12:24

Stimmt schon, Ausrotten ist immer kacke, aber ich sehe bei invasiven Arten (allgemein, siehe Feuerameise) immer eine Bedrohung der 'Natur', wie sie vorher war.
Jetzt könnte man natürlich mit Evolution argumentieren, aber bei vom Menschen eingesetzten Arten finde ich dieses Argument schlecht.
Ich persönlich finde, wir Menschen haben soviel kaputt gemacht, in dem wir Tiere Ex- und Importiert haben, dass wir wenigstens einen Beitrag dzau leisten sollten, es wieder herzustellen.

Gift finde ich persönlich negativ, weil man damit meistens ALLES tötet.
Was mir vorschwebt, ist wirklich die gezielte Vernichtung einer bestimmten Art in einem Gebiet.
Allerdings...
Rein Hypothetisch
Nehmen wir eine Ameisenart, die hierzulande als Pestant gilt, und schleusen wir ihr einen Virus ein, der die Tiere binnen weniger Tage alle tötet.
Diese Tiere geben den Virus untereinander weiter, verbreiten ihn in andere Kolonien...
Diese Verbreitung zieht weiter, und irgendwann haben wir die Ameisen in ihrem Heimatland auch ausgerottet, so dass sich dort UNSERE Ameisen Invasiv vermehren...

Auch scheisse!
Aber ich bleibe dran, ich überlege weiter...

[EDIT] Apropo, wenn wir teilweise schon bei genetischem Verändern sind, könnte man doch theoretisch auch in die Feinde einen genetischen 'Fehler' einbauen, dass sie ausserhalb ihres Wirtskörpers nicht überleben.

Ok, dass löst mein oben angesprochenes Problem nicht, wäre aber trotzdem eine zusätzliche Sicherung.

Wenn ich andererseits aber an den HI-Virus denke, wie schnell und oft dieser mutiert, bekomme ich Angst vor solchen Ideen.

Denn leider klappt nicht alles, was im Labor ist, auch in freier Wildbahn.


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Wolfcrow
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#15

Beitrag von Wolfcrow » 8. September 2006, 12:32

Apropo, wenn wir teilweise schon bei genetischem Verändern sind, könnte man doch theoretisch auch in die Feinde einen genetischen 'Fehler' einbauen, dass sie ausserhalb ihres Wirtskörpers nicht überleben.
Ok, dass löst mein oben angesprochenes Problem nicht, wäre aber trotzdem eine zusätzliche Sicherung.

Wenn ich andererseits aber an den HI-Virus denke, wie schnell und oft dieser mutiert, bekomme ich Angst vor solchen Ideen.

Denn leider klappt nicht alles, was im Labor ist, auch in freier Wildbahn.


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#16

Beitrag von Wolfcrow » 8. September 2006, 15:08

Natürlich, an die anderen Arten denke ich dabei ja auch...
Ich überlege weiter ;)

[EDIT LilWyte] An alle 12.000? Dann werden wir uns wieder im Jahre 2020 hören...bis denn! :D


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