Guten Morgen alle miteinander,
es ist wieder Zeit meine Haltungserfahrungen fortzuführen.
In der Zeit, von meinem letzten Post bis heute, hat sich bei der
roten Texanischen Pheidole sp. VIEL getan!
Da ich auf der Arbeit verdammt viel Stress, dazwischen wieder Urlaub und dann abermals Stress hatte, fehlte es mir (ich gebe es zu) an Motivation und Lust an den Haltungsberichten weiterzuarbeiten.
Erst mal vorweg: Ich habe die Tiere
nicht warm durchgepflegt, wie man es von Exoten gerne sagt u. annimmt. Irgend jemandem hier habe ich das auch via PN mitgeteilt, der sich nach meinen Ants erkundigt hatte.
Grund: Es war hier bis vor kurzem saukalt und geschneit hatte es ebenso. Die Verhältnisse waren, so unglaublich das klingen mag (für mich war's jedenfalls), ähnlich wie in Deutschland: Kalt, Schnee, Regen, und nochmals Kalt.
Ich sah kein einziges Insekt hier über die Winterzeit herumkrabbeln, demnach wäre ein "warm durchpflegen" logischerweise sehr ungesund gewesen. Yo!
Nach meinem letzten Post begann sich die Kolonie stark zu vermehren. Die Jungsoldaten läuteten einen "Koloniesprung" ein. Er führte dazu, daß aus wenigen Tieren schnell Dutzende wurden.
Als es draußen empfindlich kalt wurde, hatte ich mich dazu entschlossen die Tic-Tac Dose in die ungeheizte Garage zu meinem
Ford Probe zu stellen, wo sie gut aufgehoben war. Ebenso gesellte sich die Dose mit den
schwarzen Texanischen Pheidole dazu.
Meine (hier glaub ich)
exotischen Lasius niger kamen in den Kühlschrank.
Vor wenigen Tagen habe ich meine "Pheidolen" ausgewintert.
Bevor ich es vergesse: In der Zeit, wo ich zu Weihnachten in Deutschland war, hatte der schon öfters von mir beschriebene, ekelhafte Schimmel wieder um sich gegriffen und meine
schwarze Pheidole Minikolonie dahingerafft.
Die roten hatte es zum Glück nicht erwischt.
Anyway - dafür war Trockenheit ausgebrochen, lässt sich eine Tic-Tac Dose doch sehr viel schlechter mit Wasser versorgen, als ein Reagenzglas. Nachdem ich wieder zurück war, konnte ich die Versorgung meiner Tiere aufrechterhalten und für die (bei dieser Spezies enorm nötigen) Feuchtigkeit sorgen.
Ich habe die Kolonie nun in einen kleinen Ytongstein mit den Maßen 6,5x4x4cm einziehen lassen.
Es war ziemlich einfach, da ich mir ihren Schwachpunkt zu Nutzen gemacht hatte:
FeuchtigkeitDabei ließ ich die Dose langsam und kontrolliert austrocknen. Die Wasserversorgung stellte ich gleichzeitig mit der Fütterung sicher. Dies machte ich aber nur
SEHR KURZ -> Tierquälerei
Als nächstes stellte ich eine kleine Ameiseninsel her: Große Plastikdose mit Wasser, in der Mitte ein längliches Stück Holz, das sich vollsaugen konnte.
Die Tic-Tac Dose kam darauf, auf die andere Seite das vorbereitete Nest.
Ich öffnete die Dose, die ersten Minors kamen heraus und fanden sofort den Feuchten Boden. Zuerst wurde getrunken und das Wasser per Kropf-Verfahren ins alte Nest verfrachtet, womit die anderen genährt wurden. Zwischenzeitlich wurde das Ytongnest entdeckt, erklettert und so weiter. Der kleine Eingang blieb lange (ca 1 h) unentdeckt. Nachdem die erste Minorarbeiterin aber hineingegangen war und ihr später weitere folgen, wurde das neue Heim zu meiner Freude sofort akzeptiert.
Dann aber kam es zum ersten, offiziellen Umzug. Die Kolonie verließ das Nest und überraschte mich mit einem eigentümlichen Verhalten:
Die Minorarbeiterinnen betrillerten heftig die
Gyne, zum Schluß packte man sie mit den
Mandibeln und zerrte sie nach draußen, wo sie zu trinken begann. Ihr
Gaster schlug dabei, auf und nieder. Dann wurde sie aber weiter gezerrt. Plötzlich blieb sie aber stehen und lief einfach nicht mehr weiter. Sie trank nur noch und blieb ruhig an ihrem Platz. Daraufhin begannen sich einige Minors um sie zu scharen, Soldaten (ich hab jetzt knapp über 10), die unterwegs umzuziehen waren, blieben dabei stehen und stellten sich mit erhobenen Mandiblen außen um den kleinen Kreis hin und verharrten. Sah stark aus.
Dieses Verhalten hielt nicht allzu lange an. Während die
Gyne dasaß, wurde von anderen Minors die
Brut, die sich jetzt auch wieder am entwickeln ist, ins Ytongnest getragen. Letztlich folgte dann auch die
Gyne mitsamt den Soldaten.
Soviel zu meinen bisherigen (neuen) Haltungserfahrungen für das begonnene Jahr.
Bilder, die bei der Fusion verlorengegangen sind, werde ich asap nachsteuern, wie auch das neue, vor kurzem gefertigte Bild, das die
Gyne mitten auf dem Holz sitzend zeigt.
Scooby