Bahn fĂŒr alle!!

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NIPIAN
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#9

Beitrag von NIPIAN » 15. September 2006, 20:28

Was ich dann aber nicht verstehe: wenn das Unternehmen bereits Privat ist, weshalb kann es dann die Schienennetze verfallen lassen, damit dann der Bund, sprich Steuerzahler, alles wieder in Ordnung bringt?! Hab zwar nicht den Vertrag vorliegen, aber die Zeitungen Focus/Stern/etc. haben darüber berichtet. Auf was für nen Mist hat sich unser Volksvorstand da wieder eingelassen?
Entweder ganz, oder gar nicht! Schließlich muss ich ebenfalls alle Prüfungen bestehen, um Doc zu werden... ihr wisst schon, was ich meine.



Arkas
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#10

Beitrag von Arkas » 15. September 2006, 23:02

Die Kritik von attac, dass die Fahrpreise steigen sollen, kann ich nicht ganz nachvollziehen. NatĂŒrlich hat die Bahn eine Monopolstellung und der Wettbewerb wird sich wie schon gesagt sehr in Grenzen halten; das heißt, die auf die Bahn angewiesenen Kunden haben kaum eine Möglichkeit den höheren Preisen zu entgehen wenn sie kommen.
Andererseits frage ich mich als Autofahrer, der ich in den Genuß von 70% Steuern aufs Benzin komme, warum ich das Bahnfahren anderer Leute subventionieren soll, indem der Staat stĂ€ndig auch meine Steuergelder in das Unternehmen stecken muss, weil dieses keinen Gewinn macht.

Die Beispiele England und Schweiz passen zwar, aber man findet fĂŒr quasi jedes Problem Lösungen die in anderen LĂ€ndern funktionieren oder eben nicht. GrundsĂ€tzlich gilt aber, dass beim Staat, vor allem bei uns, nicht effizient genug gearbeitet wird, was dann auffĂ€llt, wenn es sich nicht um irgendwelche Ämter handelt, die denen die Leute den ganzen Tag abgeschottet von der Aussenwelt vor sich hin gammeln, sondern um tatsĂ€chliche Unternehmen wie eben die Bahn, die bisher eben nunmal ein VerlustgeschĂ€ft war.



Morli
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#11

Beitrag von Morli » 16. September 2006, 11:51

Die Bahn kann gar kein GewinngeschÀft werden falls sie sich nicht auf die bestgenutzten Strecken konzentriert. Hier in der Schweiz ist die Bahn auch ein VerlustgeschÀft, auch wenn die Schweizer (wechselt alle paar Jahre wieder mit Japan) Weltrekordler im Bahnfahren sind :bdancer .
Denn es gibt ein grosses Problem: Man kann zwar mit sagen wir mal 20% des Schienennetzes etwa 60-70% der Bevölkerung verbinden, jedoch benötigt man fĂŒr die restlichen 30-40% der Leute 80% des Schienenetzes. Eine gewinnoptimierte Firma (was ja zweifelsfrei jede Firma versucht zu sein) wird die nicht so wichtigen und damit gewinnbringenden Strecken natĂŒrlich sehr stark eingeschrĂ€nkt nutzen, wenn nicht sogar still legen. Oder halt die Ticketpreise auf diesen Strecken erhöhen.
Oder sieht da jemand eine Lösung? Also falls die ganze Bahn verkauft wĂŒrde.



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~Peter~
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#12

Beitrag von ~Peter~ » 17. Oktober 2006, 13:06

So dann meld ich mich mal wieder! hier mal ein Paar Infos aus einem aktuellen Rundbrief.

@Arkas
"Seit rund 20 Jahren gibt es eine entwickelte wissenschaftliche Debatte über die externen Kosten im Verkehrssektor. Danach deckt kein Verkehrsträger (Straße, Schiffahrt, Flugverkehr, Schiene) seine Kosten; alle Transportkosten sind subventioniert. Zusammen mit dem Flugverkehr liegen die externen Kosten im Straßenverkehr am höchsten, wobei der Schwerlastverkehr und der Pkw-Verkehr in Städten am stärksten (zu 50 und mehr Prozent) subventioniert werden. Einschließlich der Umwelt- und Folgekosten (Klima!) kommt der Straßenverkehr uns am teuersten zu stehen, wohingegen die Schiene unter den motorisierten Verkehrsarten die Verkehrsform ist, die die Umwelt am wenigsten schädigt. Während ein mit Solarstrom betriebener – und damit nachhaltiger – Schienenverkehr bereits heute möglich ist, sind andere Verkehrsträger weit entfernt von einer solchen zukunftsfähigen Perspektive. Der Staat bzw. die Gesellschaft können sich also diese Art Transportsektor und Transportinflation nicht mehr „leisten“. Doch die Kosten des Schienenverkehrs sind in diesem Zusammenhang die geringsten."

Und noch was für die die sich über die Subventionen aufregen.

"Alle Privatisierungsmodelle gehen davon aus, dass die Ausgaben für die Schiene auf dem derzeitigen Niveau weitergeführt werden. Mit der Bahnprivatisierung soll es eine „Leistungs- und Finanzierungs-Vereinbarung (LuFV)” geben, in der die Summe der Schienenwegeinvestitionen des Bundes (2,5 bis 3 Mrd. Euro) für zehn oder mehr Jahre festgeschrieben wird. Die Höhe der Regionalisierungsmittel ist ohnehin fest vereinbart (derzeit jährlich 7 Mrd. Euro). Deren Reduktion (bis 2010 auf 6,5 Mrd. Euro) wurde bereits beschlossen; diese Einsparung kann nicht doppelt (als „Erfolg” einer Bahnprivatisierung) verbucht werden. Während derzeit die Steuergelder für den Schienenverkehr überwiegend an einen in Bundeseigentum befindlichen Konzern gehen und deren Verwendung kontrolliert werden könnte, werden dieselben Summen zukünftig überwiegend privaten „Investoren” zufließen. Die Kontrollmöglichkeiten sind dann deutlich geringer."

Allein die Tatsache dass die Zuschüsse des Bundes erhalten bleiben, lässt bei mir die Frage aufkommen warum denn die Bahn Überhaupt privatisiert werden soll!

PS: @Witzman falls mann Infos schohn von Wikipedia kopiert sollte man zumindestens ne Quellenangaben machen.

Liebe Grüsse,
Peter



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NIPIAN
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#13

Beitrag von NIPIAN » 17. Oktober 2006, 14:35

*lol* wenn du schon so revolutionäre Gedanken hast, dann solltest du eine eigene, unabhängige Partei gründen. Am besten eine, in der besonders Wissenschaftler an die Spitze kommen. Die DENKEN können und klar vor Augen haben, was man sinnvoll wegrationalisieren (z.B. Bundeswehr) und ändern (z.B. sofortige Lohnangleichung von Mann und Frau. Auf das Niveua des Mannes! Oder auch eine sinnvolle Angleichung der Emissionsgesetze! Oder die Weiterführung der Atomkraftwerke bis zum Aufbau eines sinnvoll ökologischen Ersatzes) kann.
Und Privatisierung MEINT dann auch PRIVATISIERUNG.


Meine tatkräftige Unterstützung kann ich dir zusagen. Sofern es mit dem Studium kompatibel ist.



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~Peter~
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#14

Beitrag von ~Peter~ » 18. Oktober 2006, 00:52

Auf die erste Bemerkung geh ich mal nich weiter ein!
Klar meint Privatisierung Privatisierung! Und Zuschüsse vom Staat meint Zuschüsse vom Staat. Habe leider keine unabhängieren Quellen (also als die Gutachten) bin aber immer offen meine Ansichten zu ändern.

Wer ernsthafft glaubt das die Bahn nur nicht Rentabel ist weil sie in öffentlicher Hand ist.. naja da sag ich jetzt mal nichts zu. Ich gehe davon aus, dass die "Bahn" ohne Subventionen hösstens kostendeckend (und das ist wirklich Utopisch) sein kann aber auf keinem Fall rentabell. Aber wie gesagt alle Gutachten gehen davon aus das die Subventionen in gleicher Höhe erhalten bleiben. Warum sollten sonst private "Investoren" ein Interesse daran haben?

Die "Financial Times Deutschland" (alles andere als Globaliesierungskritisch) hatt es glaub ich ganz gut ausgedrückt: "Bei der Bahn handelt es sich um ein Objekt, das für eine Privatisierung - vielleicht kurz nach dem Militär - am wenigsten geeignet ist."

Liebe Grüsse,
Peter



Wolfcrow
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#15

Beitrag von Wolfcrow » 18. Oktober 2006, 07:13

zum Thema Bahn...
Wenn die Bahn es hinbekommen würde, Firmen pünktlich zu beliefern, würden ihre Ausgaben sinken.
Leider ist es aber so, dass gerade in der Logistikbranche bei der Bahn oftmals erhebliche Verspätungen zu erwarten sind.
Auf die Art kommt es immer wieder zu teuren Säumniszahlungen.

my 2 cent


Zur Kenntnisname: Dieser Post ist die Meinung des Autors und spiegelt nicht die Meinung seines Arbeitgebers oder der kleinen grĂŒnen MĂ€nnchen die ihm den ganzen Tag folgen wieder.

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NIPIAN
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#16

Beitrag von NIPIAN » 18. Oktober 2006, 09:00

@Wolfcrow: Hab mal etwas davon gehört, dass es teilweise mit den "in die Jahre gekommenen" Gleisabschnitten zusammenhängt.

@Peter: so "unernst" ist mir der Gedanke gar nicht. Alle schimpfen auf die Politik. Dass sie "weltfremd" sei. Dass sie "schlecht durchdacht" sei.
Das Volk ist dumm, aber gerissen. Deshalb bleibt es bei seiner Position. Mault und meckert, lacht wenn die "Bild" auf unterstem Niveau die Kunst der Karikatur durch die Sexszene zieht und dabei die Politikbesetzung gleich bleibt...

Allein die Tatsache, die Wirtschaft von Wirtschaftlern beobachten zu lassen, die ihr Studium VOR dem Aufschwung Chinas gemacht haben, also die komplette WirtschaftsBASIS (hat mehr mit mathematischen Formeln zu tun, als man glauben möchte...) ihrer Ausbildung ausgemachter BLÖDSINN ist...

Ich möchte eine Partei, die Deutschland nach dem Vorbild der Schweiz führt. Anders kommen wir hier drinnen nicht mehr auf einen grünen Zweig.

Und es soll verdammt nochmal Schluss mit der Tatsache sein, dass ostasiatische Noobs unser gesamtes Know-How zum NULLTARIF bekommen können. Die haben da drüben die 7-Tage-Woche, Kinderarbeit und einen Monatslohn (vermutlich sogar noch Höchstlohn) von 60€... denkt bitte daran, bevor ihr MADE IN X (unter X bitte beliebiges Ostasiatisches Land eingeben) kauft. Weil das europäische Produkt fast 5-fach so teuer ist...

Tut mir leid, is Off-Topic. Aber inzwischen kommt mir die Idee einer anderen Partei gar nicht mehr so abwegig vor. Zumal die SPD nix mehr sinnvoll sozialdemokratisches... nee, da gleit ich wieder komplett ab. Is zu früh für nen RR 160 / 100.

Noch etwas: Erziehung ist eine Sache, die sich gewandelt hat. Schlechte Eltern sind: die den Sprößlingen voll elektronische Geräte im KLEINKINDALTER schenken. Schönes Beispiel: Die Plastikmülltoilette von FisherPrice: das verdammte Ding applaudiert, oder macht irgendwelche anderen Geräusche, wenn sich das Kind draufsetzt und reinscheisst. O-Ton Mutter: "ich habe es lustig gefunden und gekauft." Dass diese Mutter erwerbslos ist, genauso wie ihr Ehemann, daran scheitere ich, im Zusammenhang mit der Toilette, ganz besonders.
Schlechte Eltern sind: die ihrem Sprößling (Einzahl BETONT) Pradaschuhe nur für die Taufe, oder auch ein Himmelbett für 8000€ mit Swarowskisteinen besetzt kaufen.
Wir leben in einer Welt, in der Maßhaltung als "primitv" angesehen wird. Da es nichts besonderes, herausragendes darstellt.

Mr. Smith hat in "Matrix I" den Menschen als einzige Lebensform definiert, die den eigenen Lebensraum, die eigene Lebensgrundlage zerstört. Neben dem Virus. Er hat unrecht. Nach einem genügend langen Zeitraum, pass sich der Virus dem Wirt an. Der Virus wird nicht mehr den Wirt, seine Lebensgrundlage, vernichten. Problematisch sind die Viren des Typus "highfrequency of recombination", wie z.B. HIV, bei denen dauerts RICHTIG lang. Oder vielleicht ähnelt HIV dann doch eher dem Menschen. Herzlichen Glückwunsch



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