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Futterinsekten für Ameisen

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Azrael
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#1 Futterinsekten für Ameisen

Beitrag von Azrael » 2. Dezember 2006, 17:58

Ich habe da zwei Fragen!

1. Welche einheimischen Insekten darf man an Lasius niger verfüttern und welche lieber nich?

2. Ich habe so ne Art Tennisschläger für Insekten (damit kann man Insekten per Stromschlag töten) kann ich den dafür benutzen die Futterinsekten zu töten oder sollte ich das lieber bleiben lassen? (Wenn ich es lieber bleiben lassen sollte, könnt ihr mir vieleicht Alternativen nennen?)


Es ist nie falsch Träume zu haben, aber es ist falsch nicht an der Verwirklichung seiner Träume zu arbeiten!

Gehaltene Arten: 3Lasius cf niger 1Persermix-Kater 1von einem Dämon besessene Katze

JanusUrlaub
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#2

Beitrag von JanusUrlaub » 2. Dezember 2006, 18:15

hmm...eigentlich kannste denne hier fast alles vorsetzen, schließlich können sie es ja in freier natur auch zwischen die manibeln bekommen..:)...
Nur giftige Insekten halt nicht (todesfalter und so ein zeug)...
Ich persönlich gebe meinen Lasius niger gerne Fruchtfliegen (schwirren halt gerne in unserer Küche rum) oder halt Grashüpfer vom Feld und Mehrlwürmer...

LG
JU



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Keiler
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#3

Beitrag von Keiler » 2. Dezember 2006, 21:45

Hallo !!!

Ich würde Dir empfehlen die Futterinsekten zu überbrühen um einer Milbeninfektion vorzubeugen . Ich habe mal irgendwo gelesen daß Ameisen in der Lage sind giftige Substanzen und Gift produzierende Organe im Körper des Futterinsekts zu erkennen und diese beim Verzehr liegen zu lassen . Ich könnte mir auch vorstellen das diverse Gifte durch das Abkochen unschädlich gemacht werden . Genau weiß ich das aber nicht .

LG Keiler



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swagman
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#4

Beitrag von swagman » 3. Dezember 2006, 11:28

Hi, Azrael.

Du darfst alle Insekten und Spinnen verfüttern die nicht unter Artenschutz stehen.
Gerade bei Heuschrecken und Grashüpfer stehen viele unter Schutz!

Es dürfte auch besser sein kleine Insekten an Lasius niger zu verfüttern. Nur wenn diene Kolonie schon recht groß ist kannst du auch mal einen großen Brocken anbieten. Aber auch diese solltest du besser öffnen, da die Ameisen nicht jeden Panzer knacken können.
Du musst einfach testen was sie fressen und was nicht. Spinnen sind besonderst gehaltvoll, da sie ja andere Insekten fressen.

Natürlich kannst du denn Schläger auch benutzen. Es dürfte die Ameisen nicht interessieren wie ihr Futter getötet wurde. Ob du das Futter noch überbrühst oder nicht musst du selber entscheiden. Ich mache es nicht, aber die Gefahr Milben oder andere Parasiten einzuschleppen besteht natürlich.

MfG, swagman.



JanusUrlaub
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#5

Beitrag von JanusUrlaub » 3. Dezember 2006, 11:56

@Antler...

Das ist wohl der größte Spampost den jeh gesehen habe...
Es gibt einen Falter hier in Westdeutschland, der im Volksmund als Todesfalter bezeichnet wird, entschuldige bitte, dass ich nicht darin ausgebildet worden bin, Falterarten bestimmen zu können und diese rauf und runter leiern kann.
Fakt ist, dass dieser Falter giftig ist. Ich habe den Fehler bereits einmal bei meinen Geckos gemacht und diese Falterart verfüttert, worrauf mir einer meiner Geckos eingegangen ist.

LG
JU



Sahal
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#6

Beitrag von Sahal » 3. Dezember 2006, 16:29

Hola,

der größte Spam, und cool :D
Ich fahr ja voll auf diese "Gute-Laune"-Texte ab, die schwärzer als mein Gewissen sind.
Habsch noch Alpträume aus den Deutsch-Unterricht-Fragen über "Der Richter und sein Henker".

Todesser, sorry, Todesfalter:
Ich kenne ja noch den Totenkopfschwärmer Acherontia atropos, der mit bis zu 130mm Spannweite als größten Nachtfalter Europas gilt, als Falter Bienen den Honig mopst und als Larve (Raupe) ua Kartoffelpflanzen schädigt. Der Name rührt von der ockergelben Zeichnung auf seinem Thorax her, die an einen Schädel erinnert.
Aber nix mit Gift, der pfeift nur ne Runde, wenn er bedroht wird.

"Todesfalter" ist mir auch Mundartlich nicht bekannt... hast Du da genauere Infos?


Neben den hüpfenden Insekten stehen noch eine ganz erstaunliche Anzahl an Insekten unter Schutz bzw gelten als Bedroht (was paradoxerweise einen Schutz ja nicht beinhaltet), hier besonders unsere Schmetterlinge.
Das gelobte Futter "Wiesenplankton" stammt aber noch aus einer Zeit, in der unsere Natur etwas besser zu Fuß war und sollte heute allgemein keine Verwendung mehr finden. Neben dem Artenschutz spielt auch die Umweltbelastung eine Rolle. Erwähnt wird das Wiesenplankton auch meist nur noch in den kleinen Asbach-Büchlein, die in Zoohandlungen angeboten werden und oft unverändert aus den 50ern oder 60ern stammen. ABER: oft coole Fotos enthalten :D

Auf der sicheren und vollkommen ausreichenden Seite ist man (oder isst Frau?) mit einer Diät aus käuflichen Futterinsekten. Und hier kann grottengünstig alles verwendet werden, was das Haustierhalter-Auge im Zoofachhandel oder mittlerweile auch Baumarkt an Futterinsekten erblickt.

Günstig und einfach haben sich zB die Brut-Stadien des Mehlkäfers (Tenebrio molitor) erwiesen: Larven (Mehlwürmer) und besonders die Puppen, da diesen die Verdauungsenzyme fehlen, die das Larvenfleisch schnell in eine eklige braune Suppe verwandeln/verdauen.
Auch flugunfähige Fliegen, also "Laufen" :D, eignen sich prima besonders für agile Arten, da die Laufen schnell zu Fuß sind und gejagt werden können (wenn man das Milbenrisiko eingehen will!). Bei flugfähigen Laufen, also Fliegen, sind die Tönnchenpuppen, also "Ruhen", ein gutes "Voratsfutter" für ca 7 Tage.
Vorsicht bei zB Polyrhachis dives, die Tönnchenpuppen der Stubenfliege Musca domestica haben eine exakt passende Größe: die Dusselinnen an Ameisen stecken neugierig ihren Kopf in die leeren Puppentönnchen in Hoffnung auf diverse, vergessene Körperteile und bleiben dann stecken... es ist zum Schiessen, wenn eine P. dives dann mit Mitra (Bischofsmütze) durch die Arena torkelt :D:D

Giftorgane und "drumherumfressen":
das Ameisen Giftblasen/-drüsen liegen lassen... hatte ich bisher noch nicht gehört.
Wohl aber, das einige Insekten Abwehrsekrete produzieren, die den Ameisen eine Mahlzeit vermiesen können.
Hier zB einige Pflanzensauger und Käfer, so auch der große Schwarzkäfer "Zophobas" (Zophobas atratus, vormals auch als Z. morio oder Z. rugipez geführt), einem beliebten Futter der Reptilienhalter.

Zum Gift zB Spinnen, Bienen, Wespen:
diese Gifte oder auch Verdauungsenyme (Spinnen) bestehen ua aus Proteinverbindungen, die nur nach Injektion in den Hämolymph-Kreislauf wirksam sind und die Opfer dort paralysieren und/oder vorverdauen.
Oral aufgenommen werden diese schnell durch die Verdauungsenzyme der Ameisen unschädlich gemacht und zersetzt, Proteinaufspaltung als normalen Verdauungsvorgang halt.
Daher können Ameisen auch spielend die Opfer von Spinnen fressen, wenn diese sich bereits in Nahrungskokons befinden.

Die Größe der Insekten spielt hingegen keine Rolle, solange die Ameisen den Chitinpanzer knacken können. Hier ist die hilfreiche Hand des Halters gefragt. An- und Durchschneiden der Futtertiere ist oft notwendig, um die Ameisen schnell an das "saftige" Innere gelangen zu lassen... evtl. austretende Flüssigkeit (Hämolymphe) sollte nicht entsorgt/abgetupft werden.
Großere, zerteilte Insekten werden so von den Ameisen komplett ausgehöhlt.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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Azrael
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#7

Beitrag von Azrael » 3. Dezember 2006, 21:38

Danke Sahal für diese "kurze" Exkursion ins Reich der Ameisenopfer!:baustelle

Damit bin ich "mal wieder" mit neuem Wissen "gesteinigt" damit es die Lasius niger bei mir im nächsten Jahr gut haben werden!


Es ist nie falsch Träume zu haben, aber es ist falsch nicht an der Verwirklichung seiner Träume zu arbeiten!

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Bud Spencer
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#8

Beitrag von Bud Spencer » 3. Dezember 2006, 23:29

Hämolymphe ist das "Blut" von Arthropoden. Sie ist sehr nährstoffreich, genauso wie das Blut anderer Tier auch. Einer der Hauptunterschiede von Hämolymphe zu Blut ist, dass diese nicht (wie Blut) für den Sauerstofftransport zuständig ist, sondern für die Verteilung lebensnotwendiger Nährstoffe.


Ich erhob nur einmal meine Stimme gegen einen kleinen Buben, der mir eine Walderdbeere stehlen wollte.
-Don Antonio Coimbra-

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