Polyrhachis dives ausgebrochen!!!

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Sahal
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#17

Beitrag von Sahal » 25. Dezember 2006, 16:48

Hi und Hallo,

ein "vernünftiger" Wassergraben wäre eine gute Idee, scheitert jedoch an einer unbedeutenden Kleinigkeit: den Bewohnern.
Polyrhachis dives geben gerne mal den Jesus und laufen/schwimmen übers Wasser!
IdR sind sie zwar freiwillig nicht ins Wasser zu bekommen, jedoch bei starkem Ausbreitungsbedürfnis (Platz, Hunger, Material, Übermut) lassen sie sich von einem Wassergraben nicht aufhalten.
Selbst unter Wasser können und werden sie noch eine gute Strecke zurücklegen, somit ist Spülmittel nur eine weitere Herausforderung für die Kleinen.

PTFE ist sicher, solange es gut aufgebracht wurde. Selbst in Notsituationen "Hunger, Platz" hatte ich damit noch keine Probleme. Lediglich wird die PTFE-Schicht durch permanente Versuche langsam abgekratzt und sollte immer kontrolliert werden... besonders an Stellen, die oft frequentiert werden.
Dünn (!) mit einem Küchenkrepp aufgebrachtes Öl wird die gleiche Funktion erfüllen, muss nur sehr viel häufiger erneuert werden.

Ein Deckel bleibt aber Pflicht!
Polyrhachis dives ist sehr geduldig und hartnäckig bei ihren Ausbruchsversuchen. Die loten jeden Millimeter aus und finden fast immer eine schwache Stelle.
Es mag Wochenlang nichts passieren... aber einmal Honig oder Protein vergessen, und Polen ist offen.

Über kurz oder lang werden Polyrhachis dives fast alle Sicherungen knacken, da habe ich absolut keine Zweifel! Zweifel habe ich aber eher, ob die Halter dieses immer bemerken! Gerade die schlecht einzusehende Nestform lässt absolut keine Kontrolle über den tatsächlichen Bestand zu, und ein paar entwischte Imagines sind kaum zu finden.

Kontrolle: neben den Becken 2 tiefe Schälchen mit Honigwasser aufstellen, denn Honig ist nmE der "Lockstoff" für Polyrhachis schlechthin.
So manch ein Halter wurde so schon durch ertrunkene Flüchtlinge zum Überarbeiten der Ausbruchssicherung angeregt.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

Mandalore
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#18

Beitrag von Mandalore » 29. Dezember 2006, 09:46

Sahal hat geschrieben:Hi und Hallo,

ein "vernünftiger" Wassergraben wäre eine gute Idee, scheitert jedoch an einer unbedeutenden Kleinigkeit: den Bewohnern.
Polyrhachis dives geben gerne mal den Jesus und laufen/schwimmen übers Wasser!
IdR sind sie zwar freiwillig nicht ins Wasser zu bekommen, jedoch bei starkem Ausbreitungsbedürfnis (Platz, Hunger, Material, Übermut) lassen sie sich von einem Wassergraben nicht aufhalten.
Selbst unter Wasser können und werden sie noch eine gute Strecke zurücklegen, somit ist Spülmittel nur eine weitere Herausforderung für die Kleinen.

PTFE ist sicher, solange es gut aufgebracht wurde. Selbst in Notsituationen "Hunger, Platz" hatte ich damit noch keine Probleme. Lediglich wird die PTFE-Schicht durch permanente Versuche langsam abgekratzt und sollte immer kontrolliert werden... besonders an Stellen, die oft frequentiert werden.
Dünn (!) mit einem Küchenkrepp aufgebrachtes Öl wird die gleiche Funktion erfüllen, muss nur sehr viel häufiger erneuert werden.

Ein Deckel bleibt aber Pflicht!
Polyrhachis dives ist sehr geduldig und hartnäckig bei ihren Ausbruchsversuchen. Die loten jeden Millimeter aus und finden fast immer eine schwache Stelle.
Es mag Wochenlang nichts passieren... aber einmal Honig oder Protein vergessen, und Polen ist offen.

Über kurz oder lang werden Polyrhachis dives fast alle Sicherungen knacken, da habe ich absolut keine Zweifel! Zweifel habe ich aber eher, ob die Halter dieses immer bemerken! Gerade die schlecht einzusehende Nestform lässt absolut keine Kontrolle über den tatsächlichen Bestand zu, und ein paar entwischte Imagines sind kaum zu finden.

Kontrolle: neben den Becken 2 tiefe Schälchen mit Honigwasser aufstellen, denn Honig ist nmE der "Lockstoff" für Polyrhachis schlechthin.
So manch ein Halter wurde so schon durch ertrunkene Flüchtlinge zum Überarbeiten der Ausbruchssicherung angeregt.


Berufspessimist? ]Polyrhachis dives[/I] habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie recht genügsam sind und man sie auch ohne weiteres mal für ein paar Tage ohne Futter lassen kann. Ein weiterer großer Vorteil: Sie fressen fast alle Formen von "tierischen" Proteinen.
Ausbruchsfreudiger sind nach meinen Erfahrungen z.B. Pheidole pallidula oder Oecophylla smaragdina, wobei auch für diese Gattungen/Arten ein breit angelegter Wassergraben eine große Herausforderung darstellt.

Seit Anfang 2001 halte ich jetzt Ameisenkolonien und bin vor 3 Jahren dazu übergegangen, bei ausbruchsfreudigen Ameisen (wie z.B. die Gattung Pheidole) einen Wassergraben anzulegen.
Mit Paraffinöl habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, da man die Absicherung regelmäßig erneuern musste und es leider nicht gut erkennbar war, wann eine Erneuerung notwendig wurde.

Falls ich in Zukunft schlechte Erfahrungen mit Polyrhachis dives
(zur Zeit hat diese Kolonie 1000+ Individuen) werde ich dies auf jeden Fall im Forum mitteilen.

Gruß
Mandalore


P.S. Ich werde in den nächsten Tagen mal ein Bild von einem möglichen "Deckelbau" einstellen, der sehr einfach aber effizient ist und mit wenigen Arbeitsmitteln (Stichsäge, Gehrungslade) durchführbar ist.

Edit: Erwähnenswert ist noch, dass es bei mir bisher keine Arbeiterin die absichtlich oder ausversehen das mit Spülmittel versetzte Wasser betreten wollte überlebt hat.
Vor ein paar Tagen ist Panik ausgebrochen, als meine Frau eine Räucherkerze angezündet hat :rolleyes: - zum gab es nur wenige Todesopfer. Ansonsten hat sich die Kolonie an ihre "vorgeschriebenen" Grenzen gewöhnt.



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Sanguinius
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#19

Beitrag von Sanguinius » 29. Dezember 2006, 18:56

Nach Ewigkeiten melde ich mich mal wieder.

Ich konnte die letzten zwei/drei Monate meine Ameisen (nur noch eine Kolonie Polys mit ca 3-4 K Individuen) nur alle drei Wochenenden sehen (Studium und Umzug :( ). In den Becken fängt das Ptfe langsam an manchen stellen unwirksam zu werden. Es hält aber trotzdem schon mindestens 5 Monate. Allerdings bemerke ich, dass das Becken, was ich mit extrem verdünntem Ptfe behandelt habe noch ABSOLUT ausbruchsicher ist. Diese Schicht ist in keinster Weise angekratzt. Ich habe überall deckel und diese sind auch wirklich nötig. Trotzallem der Tipp: Ptfe verdünnen und dann auftragen. Das führt dazu, dass es langsamer trocknet und sich somit keine "Huppel" bilden. MAn kann also noch langer damit arbeit nach dem Auftragen. Trocknet es zu schnell, bilden sich beim erneuten drüberstreichen bröckchen, welche von Polys gerne als Stufe in die Freiheit genutzt werden.

Ps.: Bei mir hat sich übrigens ein Gleichgewicht von Toten und Neuankömmlingen gebildet. Alles im Allem habe ich 4 Becken 2 60er ein 45er und ein 30er.

mfg Felix



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