Futterwahl. Was ist das richtige und gibts ĂŒberhaupt was richtiges?

Allgemeine Fragen und Themen ĂŒber europĂ€ische Ameisenarten (hier keine Berichte)
benai

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#1 Futterwahl. Was ist das richtige und gibts ĂŒberhaupt was richtiges?

Beitrag von benai » 10. Januar 2007, 23:03

Nabend

ich wĂŒrde gern fĂŒr meine Ameisen neues Futter holen. Nur weis sich nicht so richtig was ich holen soll.

Es geht um Camponotus herculeanus/lateralis, Ectatomma ruidum und Messor.

http://www.hw-terra.de/502254955c0d60d21/502254955c0d60e2e/53031996490bf7d26/50225495bd0ef5707.php

http://www.hw-terra.de/502254955c0d60d21/502254955c0d60e2e/53031996490bf7d26/50225495bd0f2160d.php

http://www.hw-terra.de/502254955c0d60d21/502254955c0d60e2e/53031996490bf7d26/530319983e1221204.php

http://www.hw-terra.de/502254955c0d60d21/502254955c0d60e2e/53031996490bf7d26/530319983e11f5e01.php

http://www.hw-terra.de/502254955c0d60d21/502254955c0d60e2e/53031996490bf7d26/0000009861138b105.php

http://www.hw-terra.de/502254955c0d60d21/502254955c0d60e2e/53031996490bf7d26/000000986113c020f.php

Welche Proteinquelle(Fliegenmaden, Heimchen) ist am besten oder sind alle gleich gut? Hab bis jetzt nur Mehlwurmlarven als Nahrung benutzt ab und an mal Heuschrecken.

Wollte bei eher kleineren bis mittleren Futtertieren bleiben nicht das die Ameisen nen Schreck bekommen^^.

Achja falls jemand die GrĂ¶ĂŸenangaben zu den Tieren hat die in den oben angefĂŒhrten Link gezeigt werden bitte nennen. Weis nur das die Goldfliegen 1 cm sein sollen weil das dabei steht^^.

gruß
benai


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NIPIAN
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#2

Beitrag von NIPIAN » 11. Januar 2007, 10:57

Bisher habe ich stets Mehlwürmer (gibt's für 'n € in der privaten Tierhandlung), Fliegen aus'm Zimmer, Spinnen, Käfer und Heuschnarren von der Wiese verfüttert. Allesamt eingefroren und anschließend abgekocht. Das übliche Prozedere halt.
Deshalb bin ich vollständig unabhängig von derart teuren Futtermitteln.



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Toblin
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#3

Beitrag von Toblin » 11. Januar 2007, 16:52

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Was mir an den Links noch aufgefallen ist, ist die VerpackungsgrĂ¶ĂŸe. Mit 'nem Kilo Maden oder 500-1000 Heimchen bekommt man ja fast einen ganzen Wald satt.... :D


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NIPIAN
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#4

Beitrag von NIPIAN » 11. Januar 2007, 17:26

*g* Auf unseren Sommerwiesen krieg ich locker mehr Schnarren zusammen. Dazu bräucht ich keine 3 Stunden.
Und den Tipp von Che probier ich auch mal aus... allerdings nich bei mir zu Haus ;).

Was mir grad ein-/auffällt: Neben der Tatsache, dass jedes einzelne Angebot, bis auf das Bild und dem Namen, übereinstimmt; es wird von "Abfall" gesprochen... Ist damit Kot gemeint (lässt sich nicht reduzieren), oder der "Abfall" von eingegangenen Tieren, die aufgrund der lebenden Restindividuen ziemlich flott verspachtelt werden?
Wär echt nicht schlecht, wenn ein Link vorhanden wäre, der auf entsprechende Info-Seiten verweist, wie man die Dinger richtig pflegt.



Sahal
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#5

Beitrag von Sahal » 11. Januar 2007, 17:37

es wird von "Abfall" gesprochen
Da der Abfall in "" gesetzt ist und im Zusammenhang mit der "Frische" der Lieferung genannt wird... wohl eher tote Tiere. Kot ist wohl nicht gemeint, denn gerade frische und gut gefütterte Tiere setzen mehr Kot ab als alte Hungerleider.


500 hungrige Heimchen auf wenige lumpige Ameisen... öhem, wer sollte der Jäger und wer die Beute sein? :angst

Wenn ich mich recht erinnere, und nicht wieder alle Namen durcheinander schmeisse, hast Du noch recht junge Kolonien.
500 Heimchen bei einem geschätzten Verbrauch von 5-10 Heimchen pro Woche für alle Kolonien... HUI, Du planst aber voraus, kann man nichts gegen sagen :D

Ob die Tiere selbst im Froster so lange genießbar bleiben, bis alle "verbraucht" sind??? Du willst ja sicherlich nebenher noch andere Futtertiere verwenden und wirst somit über ein Jahr auskommen.


C. ligniperda / Messor sp: völlig Wurscht, ein "gutes oder besseres" Futter (bezogen auf frische, gut genährte Insekten / Spinnen, ganz oder zerteilt) gibt es hier nach meiner Ansicht nicht und die Nahrungsaufnahme ist recht anspruchslos. Ich meine nur beobachtet zu haben, das Fliegenmaden nicht gerne genommen werden. Mottenlarven /-raupen scheinen hingegen ein Festschmaus zu sein... hier gebe ich bevorzugt Wachsmotten-Larven.

Bei flugfähigen Fliegen für C. ligniperda hatte/habe ich immer das Gefühl, die armen Ameisen raffen erst die Beute, wenn diese schon an Altersschwäche gestorben ist oder sich in Suizid-Gedanken versunken todesmutig in die Mandibeln der entsetzt flüchtenden C. ligniperda stürzen und den Ameisen die Manibeln auch noch zudrücken.

Die Tönnchenpuppen der Fliegen werden aber allgemein gerne direkt bei Schlupf ausgeschlachtet, bzw frisch geschlüpfte "Laufen" gerne genommen. Polyrhachis dives scheint (!) gar regelrechte Wachposten bei den Tönnchenpuppen aufzustellen. Diese warten geduldig auf das Platzen der Tönnchen und bietet sich dann liebevoll als Geburtshelfer an... wobei sie in Wahrheit ungeduldig die armen Fliegen aus dem Tönnchen zerren und genüslich verspeisen.
Bei Fliegenmaden nur fettes Problem: wie steuerst Du bei der anbegotenen Masse den Schlupf der Fliegen so, dass Du wirklich nur die ausreichende Menge zur Verfügung hast? Das gestaltet sich ja schon bei handelsüblichen 50erPacks schwierig.

Ich nutze seit Jahren als Grundfutter Mehlkäferlarven, bzw bevorzugt die Puppen, da diesen die scharfen Verdauungsenzyme fehlen, die das "Fleisch" der Larven in erstaunlicher Geschwindigkeit in eine braune, üble Masse verwandeln.
Heimchen nehme ich grundlegend nicht, das diese Biester gerne mal stiften gehen und ein allabendliches "Grill"-Konzert in der Wohnung geben. Vor allem die schnell entstehenden Jungtiere sind winzig und fluchtbereit! Als Futter aber sehr gut geeignet, tot und zerteilt.
Grillen können zwar auch flüchten, vermehren sich aber schlechter und nisten sich kaum in der Wohnung ein... zudem sind sie mach meiner Erfahrung etwas langsamer als Heimchen.

Weitere Futtertiere: Schaben, Wachsmotten, Zophobas, Getreideschimmelkäfer, Drosophila (da bekommen selbst C. ligniperda keinen Schlaganfall), und und und


Vorschlag:
Grundfutter Mehrlkäferpuppen, dazu immer kleine (!) Mengen an gerade verfügbaren Futtertieren und Angelköder kaufen. Zusätzlich diverse Fliegen erledigen und Spinnen sammeln.

Mehlkäferpuppen IMMER tot anbieten, denn diese besitzen an den hinteren Segmenten scharfe Zacken. Durch abwehrende Drehbewegungen wirken diese wie Scheren und können (höchst wahrscheinlich) Gliedmaßen abtrennen.

Den Fang der nächtlichen Falter halte ich mittlerweile für bedenklich, denn überraschend viele Nachtfalter sind mittlerweile "selten" oder "gefährdet". Auch die Empfehlung des "Wiesenplanktons" stammt wohl aus einer Zeit, als es der Natur noch besser ging...
Schmetterlinge oder gesammelte Raupen verbietet sich dann ja von selbst.

(mein Gott bin ich heute in Scheiberlaune...)
Hö... was soll ich denn sagen... Schreibwahn? Hampf, ich sollte mal meine Gedanken besser kondensieren ...


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlÀgt!

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NIPIAN
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#6

Beitrag von NIPIAN » 11. Januar 2007, 17:52

Sahal hat geschrieben:Den Fang der nĂ€chtlichen Falter halte ich mittlerweile fĂŒr bedenklich, denn ĂŒberraschend viele Nachtfalter sind mittlerweile "selten" oder "gefĂ€hrdet".


Wundert mich kaum, bei der Lichterorgie jede Sommernacht... Da steuern die Viecher Jahrmillionen lang die einzige nĂ€chtliche Lichtquelle (=Mond) an, ohne ihn zu erreichen. Und kaum spaltet der Mensch Atome, schon wĂ€hnen sie sich im Paradies, bis sie kurz merken, dass das Helle auch ziemlich heiß ist. DafĂŒr haben Spinnen Hochkonjunktur.

Wenn ich die Sache mit MehlkÀferlarven lese, kommt mir sofort die Haltung der Futterinsekten in den Sinn.
Bevor ne Frage gestellt wird: guckst du hier. Hat so nen touch von "Löwenzahn", oder "Sendung mit der Maus" *g*.



Sahal
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#7

Beitrag von Sahal » 11. Januar 2007, 18:12

Ajo, auf dem zweiten Bild sind die "Zacken" der Puppen sehr gut zu erkennen.


Thema Futtertiere:
im Ameisenwiki findet sich bereits eine bisher sehr begrenzte Auswahl an Futtertieren und deren Zucht beschrieben... wÀre gut, wenn sich noch ein paar Leute beteiligen könnten und weitere Futtertiere und/oder deren Zucht beschreiben?

http://ameisenwiki.de/index.php/Kategorie:Futter_Latein


Und wo wir uns gerade die Links um die Ohren hauen:
http://ameisenforum.de/europaeische-art ... otternasen
Ist zwar bezogen auf Lasius niger, sollte aber fĂŒr zoophage Arten allgemeingĂŒltig sein.


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#8

Beitrag von benai » 11. Januar 2007, 21:29

Um auch nochmal was zu sagen :D

Ich hab gesehen das dass was ich der Ectatomma zur Zeit anbiete binnen 1 Stunde trocknet, d. h. sie hat nix mehr zu fressen wegen der hohen Temperatur. (obwohl die Luftfeuchte hoch ist)

Deswegen war ich am überlegen ob ich nicht kleinere oder mittlere Futtertiere und die im Ganzen anbiete damit das innere nicht so schnell eintrocknet.

Da ich mittlerweile 2-3 mal am Tag füttere. (was etwa 2-3 Mehlwürmer pro Tag sind)

Die Insekten die ich im Zimmer haben sollte seh ich meistens erst dann wenn die in einem Netz einer Hausspinne landet oder die Hausspinne in den Fängen eines Weberknechtes.


Lange Rede kurzer Sinn: hole mir nun wohl kleine Grillen ob nun im Minipack oder im 500er Pack is noch nich ganz raus ^^. Muss ich mal durchrechnen

gruß
benai


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