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Allgemeine Fragen und Themen ĂĽber exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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NIPIAN
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#17

Beitrag von NIPIAN » 18. Januar 2007, 15:03

steven3000 hat recht. Auf meinen Internetexkursionen erinnere ich mich etwas derartiges gelesen/gesehen zu haben.
Dabei ging es um die merkwürdige Erfahrung eines Forscherneulings, der sich in etwa folgende Frage gestellt hat: Weshalb wuchert der Pilz nicht unkontrolliert, wenn Ameisen drauf sind, jedoch tritt eben diese Erscheinung zu Tage, wenn KEINE Pflegeameisen da sind und der Pilz genug Nahrungsgrundlage hat.

Als nächstes hat er die Ameisen unter dem Mikroskop angeguckt und genau die gleiche Entdeckung wie ihr gemacht: weißes Zeug auf den Körpern EINIGER Ameisen, aber dann ordentlich. Einige Versuche später hat sich herausgestellt, dass dies ein Belag aus Bakterien (genauer: Streptomyceten, als zukünftiger MedStudent merkt man sich solche Details irgendwie leichter *g*) als ein Antibiotikumsproduzent (keine Hormone!) fungiert und gegen den Nahrungspilz gerichtet ist. So halten die Ameisen den Pilz unter Kontrolle.

Sollte der Pilz allerdings mutieren (allerdings sind diese Bakterien echte Antibiotikumsspezialisten... also eher unwahrscheinlich), bzw. die Ameisen einer Kolonie diese Fähigkeit aus irgendwelchen Gründen nicht mehr haben, geht der Staat eben zu Grunde. Natürliche Selektion greift um sich.

Ich suche die Quelle bei Gelegenheit.


By the way: diese Superbakterien kommen richtig oft im Waldboden vor... die produzieren den charakteristischen Walderdenduft... ich merk mir nur unwichtige Details *lol*.



Sahal
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#18

Beitrag von Sahal » 18. Januar 2007, 15:12

Nippian, die Streptomyceten wirken nicht gegen den Futterpilz, sondern gegen Fremdpilze...

Ablauf: einige frisch geschlüpfte Imagines pflegen die Bakterie Pseudonocardia auf ihrer gesammten Cuticula zu einem "dicken", weißen Belag ("white cover").
Diese Tiere bleiben vorerst im Nest und halten sich bevorzugt an der Basis, dem bevorzugten "Einfallsgebiet des parasitären Pilzes Escovopsis, und der näheren Umgebung des Hauptpilzes auf, um hier mittels der Bakterien für Hygiene zu sorgen und Escovopsis an der Infektion des Hauptpilzes zu hindern.

Nach etwa 14 Tagen bilden die Imagines die Bakterienkultur bis auf kleine ventrale Vorkommen in Gruben/an Nähr-Membranen zurück, wie bei allen Imagines, erst dann verlassen sie das Nest und gehen ihrer "normalen" Tätigkeit des Furagierens nach.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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NIPIAN
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#19

Beitrag von NIPIAN » 18. Januar 2007, 15:55

Wie gesagt, ich werde mich nochmal darum kümmern. Mal sehen, was für einen Bockmist ich da wieder verzapft hab...



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