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Pheidole sp. (Texas) - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Pheidole
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#17 versprochene Pix

Beitrag von Scooby » 15. März 2007, 13:20

Guten Morgen Forengemeinde!

Bin extra früher aufgestanden, um die versprochenen Bilder noch hochzuladen, ehe ich zur Arbeit fahre.
Auf den ersten beiden könnt ihr die vorher beschriebene Gyne beim Umzug mitten auf dem Holz sitzend sehen, das dritte Pix ist ein Schnappschuss aus dem Inneren meines momentanen Ytong-Nests, welches sich jetzt in einem Formicarium befindet.
Mehr dazu aber gleich, wenn ich im "Betrieb" bin.....

Scooby :matrix:
Dateianhänge
Pheidole 3.JPG
Pheidole 2.JPG
Pheidole 1.JPG



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#18 15.03.07 - Fortsetzung

Beitrag von Scooby » 15. März 2007, 17:12

So und weiter gehts...

Gestern habe ich endlich das Formicarium fertig gestellt. :rolleyes: Ist beileibe nichts besonderes, es ist zweckmäßig und wird, wenn mit der Kolonie alles weiter so schön verläuft, durch ein schöneres ausgetauscht, incl. neuem, größeren Ytong-Nest.
Momentan halte ich die Kolonie nun in einem kleinen, umfunktionierten Plastikaquarium, das ich mit zwei kleineren hier sehr günstig in einer der US-Malls gekauft hatte und das zuerst für meine schwarze Witwe gedacht gewesen war.
Da die Spinne nun aber in einem der kleineren Plastikbecken hockt, nutzte ich es für meine (hoffentlich weiter) aufstrebende texanische Pheidole sp. Yo!
Der Bodengrund ist ein Sand-/Lehmgemisch, das ich direkt aus der Natur genommen habe. Es bedeckt den Boden knapp 2cm, wurde vorher angefeuchtet und ist an der Außenwand mit etwas roter Folie versehen, um das Innere des Ytongs, der an selbiger Wand steht, vor direktem Licht zu schützen. Die Folie wurde mit normalem Thesa-Film drangeklebt, am oberen Ende zusätzlich mit losem Papier, das man leicht greifen kann, um die rote Folie ein Stück zu lösen, wenn man mal einen genaueren Blick in das Nest werfen will.
Zur Sicherung: Der Rand wurde 2cm breit mit Öl eingeschmiert, darüber hinaus benutze ich einen Deckel, der die Anlage komplett verschließt.

Heute Morgen durfte ich zu meiner (fast) Überraschung sehen, daß die Kleinen in der Erde Löcher am graben sind.

Mehr dazu später...



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#19 15.03.07 - Fortsetzung

Beitrag von Scooby » 15. März 2007, 19:38

So noch ein paar letzte Worte, war eben kurz verhindert...

Zuerst zum Öl:
Matze schrieb mich an u. fragte welches ich verwende. Antwort: einfaches Pflanzenöl
Hintergrund: Hab kein Parrafinöl zur Hand gehabt u. erst Recht kein PTFE. Also mußte ich improvisieren. Immer wieder wenn ich von der Arbeit kam oder morgens aufstand, lag eine "Meise" im Wassergraben - das mußte ein Ende haben.

Was ich bis heute Morgen aber beobachten konnte, war sehr erstaunlich: Diese Spezies ist offenbar nicht imstande die Wand des Plastikterrarums zu erklimmen. Sie schaffen (wenn überhaupt) nur ein- zwei Zentimeter und fallen dann auch schon wieder runter. Da sich das Öl in gut und gern 20cm Höhe befindet, hatte es bislang noch keine erreicht und ich saß gestern über eine Stunde vor dem Teil. :rolleyes:
Kurz nachdem ich den Ytong ins Terrarium gesetzt hatte, kam eine Flut an Ameisen herausgeströmt und griff sofort an. Es war... KRASS
Die "Meisen" nahmen sofort, aufgeregt durch die Störung, die ich verursacht hatte, ihr neues Heim in Augenschein. Wir, die Ameisen schon mal aufgeschreckt oder "sauer" gemacht haben kennen es alle: Die Tiere rennen wild umher und klettern dann auch die Wände von Terrarien, etc. hoch. Wie gesagt, diese Spezies schaffte es nicht und das selbst in der agressiven Verfassung nicht.

Heimchen bekam ich gestern übrigens auch. Auf der Interstate (Autobahn), die zu meinem Zoohandel führt, war leider der Teufel los gewesen. Klare Sache: Feierabendverkehr. :rolleyes: Normalerweise brauche ich ca. 20Min bis ich dort bin. Diesmal war's knapp eine Stunde, die mir vom restlichen freien Tag dafür flöten gegangen war. *Damn it*
Ich hole kleine bis mittelgroße Heimchen. 15 Stück für 3,- $.

Wenige Minuten nachdem ich den Ytong ins Terrarium gestellt hatte, startete ich den Versuch, wie sie auf Heimchen reagieren. In der Vergangenheit, als die Kolonie noch seeehr klein u. im Wachstum war, gab es fast nur Mücken u. andere, schwach gepanzerte Insekten, besaß ich doch keine Majors.
Die zwei Toten Heimchen wurden zuerst nicht beachtet, dann aber wurde schließlich eins genommen, was mich ein wenig überraschte, sagte ich mir doch, daß ich die Beute zu früh ins Becken getan hatte, war die Kolonie noch viel zu aufgewühlt. *Ich Trottel*
Dem war aber nicht so. Eins wurde genommen und zum Eingang gezogen, wo man es begann zu verarbeiten. Das zweite blieb unbeachtet.
Also nahm ich es nach einer Stunde raus u. gab es meiner Tarantel, die es sofort nahm. *gg* Somit war es nicht umsonst gestorben. Bin halt etwas sentimental in dieser Beziehung u. hasse es was zu töten, das dann nicht genommen wird. Sicher kennt das die/ der ein oder andere von euch.

Soviel erst mal zum heutigen Tag u. meinen neuesten Erfahrungen...

Scooby
Der mal gespannt ist, wie weit die Aktion "Graben" heute ist, wenn ich nach Hause komme......



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#20 16.03.07

Beitrag von Scooby » 16. März 2007, 18:35

Als ich gestern nach Hause gekommen war zeigte sich, was ich befürchtet hatte. Die Löcher sind ausgearbeitet worden und heute Morgen zeigten sich die ersten kleinen Gänge unter der Erde ab. :rolleyes:
Um dagegen zu steuern, werde ich die Erde selber nicht mehr nass machen, damit diese Art, die auf Feuchtigkeit angewiesen ist, gar nicht erst auf die Idee kommt das Ytongnest zu verlassen u. umzuziehen.
Ich habe an sich nichts dagegen, würden sie in einem Erdnest leben, nur besteht hier das Problem, daß die Erde bei weitem nicht tief genug ist. Somit besteht potentielle Einsturzgefahr. Ein anderer Grund ist, daß, wenn ich gießen würde, das Wasser dann sofort in die Gänge fließen würde, sind sie ja nur wenige Millimeter unter der Erde.

Gestern gab es wieder ein Heimchen, das heute Morgen ausgehöhlt auf der Müllkippe lag. Darüber hinaus bot ich der Kolonie noch ein Honig-Wassergemisch an, das sehr gern angenommen wurde.
Auch hier war, wie man es auch anderswo schon berichtet hatte, heute Morgen das Phänomen aufgetreten, daß diese flüssige Nahrungsquelle mit Erdbröckchen bedeckt worden war.

Die Brut befindet sich momentan an der Scheibe des Ytongs, es hat wieder neue Eier gegeben. Ich werde nun täglich mehr und mehr füttern, versuchen abzuschätzen, wie groß der momentane Nahrungsbedarf ist und das Futterangebot entsprechend darauf ausrichten.
Wenn die Eier, welche die Kolonie momentan hat bis zum Imago komplett durchkommen, habe ich im Sommer sicherlich weit über 200-300 Tiere.

Heute nach Dienst, also in ähm... knapp 2h, werde ich noch eine Wärmelampe kaufen, die dann entsprechend zum Einsatz kommt. Yo!

Meine weiteren Beobachtungen:
- Die Tiere sind immernoch nicht imstande die Wand des Formicariums soweit zu erklimmen, daß der Ölfilm erreicht wird.



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#21 17.03.07

Beitrag von Scooby » 17. März 2007, 16:30

Das Tunnelsystem wird langsam aber sicher größer. Als ich heute morgen mit meiner roten Leuchte reinhielt mußte ich das mit Erschrecken feststellen. *Kopfschüttel*
Den Wassertank des Ytong hab ich eben wieder gewässert. MEHR NICHT! :fluchen:

Gestern, als ich ein Heimchen anbot, blieb es unbeachtet liegen. Heute Morgen lag es ausgehölt auf dem Abfallhaufen. Der Kopf und der hintere Teil des Rückenpanzers bleibt immer über, der Rest ist fott.
Bei meinen Beobachtungen hab ich nun häufiger gesehen, daß Minorarbeiter, die sich auf der "Baustelle" befinden hin und wieder in Larvenstellung von ihren Geschwistern zurück ins Nest getragen werden.

Das Honig-Wassergemisch ist vollkommen aufgebraucht. Bisher läuft alles nach der Winterpause (abgesehen von der "Tunnelsache") wie geschmiert und ich bin echt froh.
Ich werde mich nun langsam aber sicher mal daran machen, die wichtigsten "technischen Daten" über Größe, Farbe, etc. niederzuschreiben, schließlich habe ich nun genügend Erfahrungswerte um darauf näher einzugehen.
Der Rest kommt peu á peu.
Darüber ob die Spezies monogyn oder polygyn ist werde ich keine Aussage treffen (können). Es wäre eine sprichwörtliche Behauptung.

Scooby



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#22 Es ist passiert...

Beitrag von Scooby » 18. März 2007, 15:42

Ärgerlich, ärgerlich, ärgerlich...
Sie sind tatsächlich umgezogen. Das Ytongnest ist nun leer. Sie sind umgezogen und leben jetzt unter der dünnen Erdschicht. :mad: :fluchen:

Ich werde nun versuchen sie dazu zu bewegen wieder zurück ins alte Nest zu ziehen. Die Erde wird in keinster Weise befeuchtet, nur und einzig u. allein das Ytongnest.
Über den Fortgang werde ich natürlich weiter berichten.

Zum anderen noch was. Als ich gestern einen Blick auf die Eier warf, durfte ich zu meiner Freude erkennen, das nun winzige Larven geschlüpft sind. :)

In diesem Sinne...



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#23 AW: Pheidole sp. (Texas) - Haltungserfahrungen

Beitrag von Scooby » 20. März 2007, 01:41

Die Grabwütigkeit dieser Spezies ist nicht anders als bei anderen Pheidolearten, die ich kennenlernen durfte. :rolleyes: *seufz*
Ich habe den Eindruck, daß die Erde um einen ganzen Centimeter angestiegen ist.
Grund: Alles wird von unten Bröckchenweise nach oben getragen. Die gesamte Erdoberfläche der (ehem.) Arena sieht aus, wie brauner Sand.
Die Tiere haben just wieder ein Gemisch aus Wasser/ Honig bekommen.
Verluste an Ameisen: 0,0

Mehr gibt's nicht zu berichten, sehe ich doch die eigentliche Kolonie nicht mehr. :rolleyes:



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#24 21.03.07

Beitrag von Scooby » 21. März 2007, 14:43

Gestern Abend habe ich wieder mal beobachten dürfen, daß sich nachts bei den Pheidolen sehr viel mehr tut, als tagsüber.
Nachts lebt das kleine Formicarium regelrecht. Der Boden ist voller Tiere.

Heimchen, die über Tag nicht beachtet werden, werden in der Dunkelheit (nutzte Rotlicht) von den Soldaten zerkleinert, wie die meißten hier es hier bei unserer altbekannten Art pallidula kennen.

Gestern legte ich etwas Alufolie, passend zur Ytongnestgröße unter selbiges Nest.
Grund: Wenn ich das Nest, welches auf der Erde steht, wässere und feucht halte, zieht die Feuchtigkeit in die Erde darunter... dann kann ich lange mit dem Austrocknen der Arena warten.
Als ich den kleinen Ytongstein anhob hoffte ich, daß darunter keine Kuhle mit der Gyne und den Eiern, etc. ist. Ich hatte Glück, dem war nicht so. *schwitz*

Meine weiteren Beobachtungen:
- Hin und wieder schafft es die ein oder andere Minorarbeiterin bis zur Grenze mit dem Öl. Darüber geht sie jedoch nicht.
Im Vergleich zu Pheidole pallidula, die solche Pflanzenölbarrieren "aufleckt", habe ich ein derartiges Verhalten noch nicht beobachten dürfen.



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