User des Monats November 2024   ---   marcel  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Ameisen in freier Natur "halten"

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Xon
Offline
Beiträge: 10
Registriert: 29. April 2007, 22:14
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Ameisen in freier Natur "halten"

Beitrag von Xon » 29. April 2007, 22:25

Hallo!

Ich hab jetzt schon einiges über Ameisen und Ameisenhaltung angesehen/durchgelesen und bin sehr interessiert selbst eine Ameisenkolonie zu haben.

Doch dabei gibt es ein kleines Problem:
Ich fahre fast jedes Wochenende in unser Ferienhaus und bin die ganzen Ferien auch dort.

Also ist es fast unmöglich eine Ameisenkolonie im herkömmlichen Sinn zu haben.

Jetzt hab ich mir überlegt, ich könnte doch einfach eine Ameisenkolonie bei unserem Ferienhaus (Es ist am Land) zu halten, und zwar in freier Natur.

Wir haben etwa 50 m hinter unserem Haus einen kleine Wald mit 10-15 Bäumen. Könnte ich nicht dort ein paar Ameisen aussetzen, bzw. eine Königin ansiedeln?

Danke schon im Vorhinein.

Lg Xon



Benutzeravatar
Sobek
Halter
Offline
Beiträge: 642
Registriert: 27. Mai 2005, 21:11
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#2 AW: Ameisen in freier Natur "halten"

Beitrag von Sobek » 29. April 2007, 22:51

Ich denke, da werden genug wilde Ameisen leben die du beobachten kannst ;)


Dabei seit 2003 :)

NuEM
Halter
Offline
Beiträge: 345
Registriert: 29. August 2006, 13:03
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#3 AW: Ameisen in freier Natur "halten"

Beitrag von NuEM » 30. April 2007, 00:07

Theoretisch ist die Ameisenhaltung im Freien natürlich möglich, hat allerdings ihre ganz eigenen Risiken und Probleme. Eine Ameisenkolonie nur übers Wochenende betreuen zu können, macht die Sache nicht einfacher. Eventuell ist es tatsächlich besser, sich auf die Beobachtung der bereits dort lebenden Arten zu beschränken. Je nach Lage könnte es dort ja durchaus eine hochinteressante Ameisenfauna geben.

Vielleicht hast du ja ein paar Ideen, wie es trozdem klappen könnte.



Xon
Offline
Beiträge: 10
Registriert: 29. April 2007, 22:14
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#4 AW: Ameisen in freier Natur "halten"

Beitrag von Xon » 30. April 2007, 10:01

Danke schon mal für eure Antworten.

Noch eine Frage:
Wäre es möglich, dass ich am Beginn der Sommerferien (ich bin ja die ganzen Ferien in unserem Ferienhaus) eine Königin und Arbeiterinnen zu halten, und dann, irgendwann mal ins Freie zu setzen?

Ich befürchte nur, dass die Ameisen dann nicht selbstständig genug sind um zu überleben...:(

Und würden die Ameisen dort wo ich sie aussetze ein Nest bauen, oder ganz woanders?



Benutzeravatar
ANTinBLACK
Halter
Offline
Beiträge: 162
Registriert: 20. März 2007, 18:45
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#5 AW: Ameisen in freier Natur "halten"

Beitrag von ANTinBLACK » 30. April 2007, 10:22

Hi,

Ameisen sind immer selbstständig.
Wenn wir meinen, wir verwöhnen sie mit z.B. ner Fliege, denken sie, sie haben durch viel glück eine tote in der Natur gefunden. Für sie geht's immer um's nackte Leben, selbst in bester haltung. So sin sie nunmal.

Natürlich kann man ne kleine Kolonie großziehen und später aussetzen, aber nur, wenn diese Art dort auch vorkommt. Sie würden sich einen, für sie passenden Nistplatz aussuchen. Wenn du also rund um die Uhr das perfekte Klima, die perfekte Feuchtigkeit usw. herstellen könntest, würden sie sich theoretisch sofort eingraben^^.
Ich hab allerdings mal gelesen, dass z.B. Lasius niger von dem Norden Deutschlands im Süden nicht soooo gut zurecht kommt, wie Lasius niger aus dem Süden. (Weiß aber nicht, ob das stimmt.)


mfg. ANTinBLACK


Wenn Ameisen laufen, bebt die ganze Erde!

Benutzeravatar
Boro
Halter
Offline
Beiträge: 6149
Registriert: 28. März 2004, 19:00
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

#6 AW: Ameisen in freier Natur "halten"

Beitrag von Boro » 30. April 2007, 10:26

Hallo Xon!
Ich bin sehr für die Beobachtung in freier Natur. Man kann das durchaus auch intensivieren, indem man sich auf wenige vorhandene Arten konzentriert, diese betreut, füttert usw. Man kann da auch Experimente machen, z. B. einen Köder auslegen und auf die Entdeckung warten, die Alarmierung beobachten, den Abtransport der Beute, den zeitlichen Rahmen bei verschiedenen Arten festhalten ....

Das Auswildern einer sehr jungen, aufgezogenen Kolonie ist immer problematisch, weil
1. die ganz jungen Arbeiterinnen sich bei der selbständigen Nahrungsbeschaffung noch nicht auskennen und
2. weil die Bedrohung eines "Neuzuganges" in der Natur sehr groß ist: es gibt kaum eine Art, die diese "Neuen" nicht sofort bekämpfen würde. Von den großen Ameisen abgesehen, greifen Ameisen der eigenen Art genau so an (Nahrungskonkurrenz), wie ganz winzige Ameisen, z.B. Tapinoma oder sogar Plagiolepis! Das kann über eine Distanz von etlichen Metern zu regelrechten Kriegszügen führen!
Ein ganz junges Nest wäre so einer Herausforderung nicht gewachsen. Man müsste da wirklich lange ein geeignetes Habitat suchen. Möglich ist das schon....
Gruß Boro



Xon
Offline
Beiträge: 10
Registriert: 29. April 2007, 22:14
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#7 AW: Ameisen in freier Natur "halten"

Beitrag von Xon » 30. April 2007, 12:50

Danke Boro!

Ich denke, dass ich es wirklich dabei belassen werde, die Tiere in freier Natur zu beobachten.

Ach ja. Ist es üblich, dass Ameisen Regenwürmer "aussaugen"?

Ich kann mich erinnern, einmal einen Regenwurm auf einen Ameisenhaufen geworfen zu haben, und innerhalb kürzester Zeit war nur noch die Haut übrig...



Benutzeravatar
Boro
Halter
Offline
Beiträge: 6149
Registriert: 28. März 2004, 19:00
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 9 Mal

#8 AW: Ameisen in freier Natur "halten"

Beitrag von Boro » 30. April 2007, 15:42

Hallo Xon!
Ameisen greifen lebende, größere Regenwürmer meiner Erfahrung nach nicht an, die sind ihnen zu schleimig. Wohl aber tote Tiere, auch vollkommen vertrocknete Regenwürmer werden gerne verzehrt. Insofern haben Ameisen als Beseitiger von Aas große Bedeutung.
Auch Wespen vergreifen sich an alten, vertrockneten Resten von Regenwürmern.
Gruß Boro



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Einsteigerfragen“