Ist neu für mich, dass Lasius brunneus schädlich ist. Was macht die denn, rodet die Wälder?
Lasst das mal schön sein, Ameisen und andere hilflose Tiere in Schädlinge und anderes zu unterteilen. Wer sowas tut, sollte sein eigenes Dasein erstmal überdenken...
Natürlich können Ameisen Schäden verursachen, aber solche Schäden entstehen meist nach Eingriffen des Menschen bzw. an seinen Gütern. Das ist dann natürlich ärgerlich. Aber sind denn die "bösen" Ameisen daran schuld? Brunneus habe ich auch vor vielen Jahren gehalten. In einer Zeit, in der ich mich intensiv mit Lasius beschäftigte. Eine sehr interessante Art, eigentlich eine Baumameise. Relativ polymorph für Lasius.
Es ist aber natürlich immer richtig, jung und unerfahrene Halter auf die versch. Threads zum Thema hinzuweisen. Auch im Interesse der zu erwerbenden Tiere und im Interesse der Familienangehörigen, sie sollten zumindest Verständnis haben (... und nicht aus Unkenntnis alle Krabbeltiere für schädlich halten).
Grüsse, Frank.

Lasius brunneus ist häufig als Hausameise anzutreffen und da sie Holz aushöhlt eben schädlich. Also ich würde sie auch entfernen lassen, sollte sich eine Kolonie in meinem Dachstuhl niederlassen.

Wie viele Tiere, bergen exotische Ameisen gewissen Risiken. Daher finde ich, mit 12 ist man deutlich zu jung, damit richtig umzugehen. Von den Elternteilen würd ich mir hierbei wünschen, sich bei der Hobbywahl der Kinder zu beteiligen und bei sowas näher nachzufragen... was leider nicht passiert.
Necturus

Hallo,
ich möchte an dieser Stelle auf einen Beitrag von Herrn Prof. Buschinger im Antstore Forum verweisen, der sich um den Beitrag von Frank Mattheis dreht.
Probleme mit Ameisen im haus

Ich zitiere ihn hier auch noch:

Im Forum der DASW laufen zurzeit einige threads, in denen Betroffene ihre Probleme schildern, und wo ich mich nach Kräften bemühe, sie so gut wie möglich zu beraten.

Wer Ameisen hält/ halten möchte, sollte sich da durchaus mal umsehen. Es ist alles nicht ganz so einfach!

Zahlreiche weitere Betroffene schicken auch ihre Ameisen direkt ein. Mit der Bestimmung kann ich jederzeit helfen:

Die mit Abstand meisten Probleme entstehen durch die Ansiedlung von Lasius brunneus, der „Braunen Wegameise“. Danach folgen Camponotus ligniperda bzw. herculeanus, und ein paar Mal Lasius fuliginosus.
Hilfreichen Rat zu geben ist sehr schwer: Es gibt zahllose Mittel und Mittelchen, mit denen man Ameisen töten kann. Das Problem ist die Applikation der Mittel, wie man sie zu den Ameisen bringt, so dass sie wirksam werden können. Jeder Fall ist ein Einzelfall. Je nach Baubedingungen und Umgebung verschieden.

www.ameisenschutzwarte.de :: Forum anzeigen - Probleme mit Ameisen - Beratung

Leider gibt es auch Verharmloser:

Im „Ameisenforum“ tritt der hier ja allgemein schon als „erfolgreicher Züchter“ und Verkäufer unbegatteter Myrmecia-Königinnen bekannte Frank M. auf ( - ANTSTORE World of Ants - View topic - Diskussion Myrmecia pavida Königin - begattet oder nicht? - Ants - Ameisen - Formica - Fourmis - Hormigas - Mrovka - Formicarium - Miere - Muurhainen - Myrmex - Seangán - Seechomes - Myr - Myre - Formiga - Mura – Vorsicht: Sehr langer thread!)
Hier:
http://ameisenforum.de/exotische-ameisenarten/28966-moechte-gerne-tropische-ameisen-halten-2.html

Frank M.:

Quote:
Ist neu für mich, dass Lasius brunneus schädlich ist. Was macht die denn, rodet die Wälder?
Lasst das mal schön sein, Ameisen und andere hilflose Tiere in Schädlinge und anderes zu unterteilen. Wer sowas tut, sollte sein eigenes Dasein erstmal überdenken...
Natürlich können Ameisen Schäden verursachen, aber solche Schäden entstehen meist nach Eingriffen des Menschen bzw. an seinen Gütern. Das ist dann natürlich ärgerlich. Aber sind denn die "bösen" Ameisen daran schuld? Brunneus habe ich auch vor vielen Jahren gehalten. In einer Zeit, in der ich mich intensiv mit Lasius beschäftigte. Eine sehr interessante Art, eigentlich eine Baumameise. Relativ polymorph für Lasius.
Es ist aber natürlich immer richtig, jung und unerfahrene Halter auf die versch. Threads zum Thema hinzuweisen. Auch im Interesse der zu erwerbenden Tiere und im Interesse der Familienangehörigen, sie sollten zumindest Verständnis haben (... und nicht aus Unkenntnis alle Krabbeltiere für schädlich halten).
Grüsse, Frank.

Ich möchte ihn mal auffordern, den Geschädigten, die sich im DASW-Forum melden, seine Sicht der Dinge zu erklären.
Oder vielleicht in demselben „Ameisenforum“ sich den thread anzusehen:
http://ameisenforum.de/europaeische-ameisenarten-allgemeines/fliegende-ameisen-im-fachwerkhaus.html

Quote:
Nun entdeckte ich aber auf dem Zwischenboden einen alten Kiefernbalken, vielmehr ich entdeckte ihn nicht mehr. 15 x 10 cm komplett weggefressen. Zum Glück war es kein tragender Balken

Nach der Beschreibung ist es wohl ebenfalls Lasius brunneus. Der Geschädigte wird zur Bestimmung auch noch bei mir auftauchen bzw. seine Ameisen zu mir senden, nachdem man ihm in jenem Forum bisher keine sinnvollen Empfehlungen gibt.

Damit hier kein Missverständnis aufkommt:

Ich bin Ameisenschützer und werde einer bleiben. Es macht unsäglich Arbeit, alle diese Anfragen zu beantworten, und es ist frustrierend, dass man in den meisten Fällen doch nicht so helfen kann, wie das die Leute gerne hätten.
Wenn aber Menschen durch Ameisen zu Schaden kommen, fühle ich mich auch aufgerufen, ihnen mit meinen Fachkenntnissen zur Seite zu stehen.
Man muss, wie überall, differenzieren:

„Ameisen“ sind ein weiter Begriff, wie ich immer betone. Mehr als doppelt so viele Arten wie es Säugetierarten gibt. Ich mag fast alle Säugetierarten und trete für deren Schutz ein. Aber unter den Säugetieren gibt es auch Hausmäuse und Wanderratten (und in den Tropen viele andere schädliche Arten). Die muss man ja wohl bekämpfen, wo sie Schäden anrichten.

Bei Schadameisen ist das ganz genau so!
Sowohl Camponotus ligniperda als auch Lasius brunneus wird man in den Wäldern nicht bekämpfen wollen, und auch nicht können. Da dürfen sie auch nach meiner Meinung gerne bleiben, ja sollen sie bleiben, denn ganz bestimmt erfüllen sie wichtige Aufgaben im "Naturhaushalt".

Schlimm, wenn solche Ameisen sich in Häusern ansiedeln. Noch schlimmer, wenn man sich riskante Arten selbst ins Haus holt. Und am schlimmsten, wenn Schönfärber wie dieser Frank M. dann noch öffentlich dazu auffordern, sich solche Arten nach Hause zu holen!

mfG,
Earlant

Grüße
Sebastian

*rofl* und weshalb kommt es zu solchen Vorfällen?
Die meisten Menschen glauben einfach, zu wissen.
Prof. Buschinger hat vollkommen recht, wenn er äußerst kritisch bei solcherart Vorkommnissen reagiert.

Und mal ehrlich: in einem Fall wie "fliegende Ameisen im Fachwerkhaus"... weshalb wird erst planlos vermutet und spekuliert, nicht jedoch einfach gleich die Möglichkeit der kompetenten und fachlich versierten Bestimmung durch Herrn Buschinger angeboten? In einem derartigen Fall wäre dies doch der erste, vernünftige Schritt gewesen?! Schließlich geht es sich hierbei um eine invasive Ausbreitung mit Gefährdung des Eigentums (mal untertrieben dargestellt, handelt es sich hierbei doch um ein ganzes Fachwerkhaus)?

Ein wenig mehr realistische Reflexion bezüglich der eigenen Sachkenntnisse und Möglichkeit der Hilfestellungen wäre wünschenswert, besonders in solcherart Fällen!

Zur kommerziellen Seite möchte ich nichts sagen, hierbei gelten einzig und alleine die Gesetze der Wirtschaft...

Hallo!

Natürlich ist es Herrn Buschinger hoch anzuerkenenn, dass er auch nach seiner Pensionierung immer noch Menschen hilft, deren Häuser durch "Hausameisen" befallen sind. Doch verstehe ich nach wie vor nicht, warum er nicht ganz sachlich argumentiert und wieder mit dem Thema der fehlgeschlagenen Zucht von Myrmecia anfängt, wo dieses doch schon zu genüge besprochen, ja nahezu toteredet wurde und mit Hausameisen zumindest von meiner Seite aus in keinster Weise in Verbindung gebracht wird.
Wie dem auch sei, ich möchte mich hier nicht auf die Seite von einem der beiden stellen, sondern sachlich bleiben.
Den Text von Frank Mattheis verstehe ich nicht als eine direkte Aufforderung sich diese Ameisen zu halten und auch nicht als eine Verharmlosung oder "schönfärbung". Er schrieb lediglich (und das nur sehr knapp) seine Haltungserfahrungen mit einer der zum Teil auch in Häusern lebenden Ameisenart nieder. Dessweiteren ist aus seinem Beitrag wohl ganz klar seine Definition von "schädlich" zu erkennen. Für ihn scheint wohl eher der Mensch schädlich zu sein, weil er in die Habitate der Tiere eindringt und sich dann nicht wundern muss, wenn die Ameisen (zumindest einige Arten) versuchen ihren Lebensraum zurückzuerobern.
Ich denke in diesem Fall basieren die Differenzen zwischen Herrn Buschinger und Frank Mattheis wohl nur auf der unterschiedlichen Ansicht in Bezug auf die Schädlichkeit von "Hausameisen".
Der letzte Teil des Beitrags von Frank Mattheis Beitrag besteht nur daraus, dass er den Leser darauf hinweist, dass diese Arten eben doch Gefahren mit sich bringen können, sollten sie dem Halter entkommen.

Außerdem wüsste ich nicht, warum dem Halter, der sich bei uns gemeldet hat, nicht geholfen wurde? Natürlich haben die Mitglieder ihm empfohlen in einem solch drastischen Fall die "chemische Keule" einzusetzen. Was hätten sie denn sonst tun sollen? In einigen Beiträgen kam dies vielleicht nicht zum Ausdruck, allerdings wollte der Geschädigte auch möglichst auf chemische Mittel verzichten, wovon ihm aber abgeraten wurde.

Dessweiteren ist zwischen schädlichen Säugetieren und schädlichen Ameisen ganz klar zu differenzieren. Die meisten schädlichen Säugetiere in den Tropen schaden dort anderen Tieren, aber nicht dem Menschen. Bei den hier heimischen Ameisen ist das etwas anderes, sie gehören schließlich zum natürlichen Ökosystem und schaden nur den Menschen. Genau hier setzt in meinen Augen wieder die unterschiedliche Defifnition des Wortes "schädlich" ein. Für den einen sind Tiere eben nur schädlich, wenn sie anderen Tieren ihren natürlichen Lebensraum nehmen und damit Ökosysteme schädigen bzw. zerstören, für den anderen "schon", wenn sie dem Menschen schaden.

Grüße, Darius

Danke, Darius, dass Du meinen Beitrag verstanden hast. Verstanden wurde er sicher auch von anderen, wie den ständig warnenden, selbsternannten Schädlingsbekämpfer im Unruhestand...
Es ist erstaunlich für mich, dass brunneus Holz "frisst", immer wieder was Neues... Lernt man sowas auf Schädlingsbekämpfer-Seminaren? Gehören die brunneus irgendwie zu den Termiten neuerdings?
Man lernt eben nie aus...
Grüsse,Frank.

Ich finde auch, dass es nur die Sichtweise des Menschen ist die uns von Schädlingen und Nützlingen sprechen lässt. Was ist denn bitte schön nützlich oder schädlich?
Nur zum nachdenken:
Ist ein Fachwerkhaus nützlich? Oder währe es nützlicher an Stelle des Hausen eine schöne alte Eiche zu haben die Hunderten von Tier- , Pilz- und Pflanzenarten Lebensraum bietet?
Aus dem selben Grund haben wir Gärtner es durchgesetzt, dass man in Fachkreisen nicht mehr von „Unkraut“ spricht, sondern von „unerwünschtem Aufwuchs“.
Der Mensch ist nur ein Teil eines komplexen Systems auf diesen Planeten und könnte genauso schnell wieder verschwinden wie er aufgetaucht ist.

Zurück zum Thema:
auch ich halte neben Exoten auch eine Ameisenart die unter umständen Schaden an menschlichen Behausungen anrichten kann.
Nur bin ich mir dessen bewusst und dementsprechend vorsichtig im Umgang mit den Tieren.
Inwieweit allerdings ein 12 Jähriger damit umzugehen vermag sei dahingestellt.
Ich kenn dich nicht und kann deshalb auch nicht beurteilen wie Verantwortungsbewusst du bist. Im Schadensfall werden aber deine Elter dafür gerade stehen müssen.
Es währe sicher besser erst noch einige Jahre mit heimischen Arten Erfahrungen zu sammeln und später vielleicht auf südeuropäische Arten umzusteigen. Diese sind in Gewisserweise auch Exotisch. So zählen große Teile des Mittelmeeres und der umgebenden Ländern zu den Subtropen.
Mal für alle die mit den Gedanken spielen sich Exoten zuzulegen:
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass große exotische Arten nicht immer besonderst interessant sind. Sie haben oft sehr lange Entwicklungs-Zeiten was eine Menge an Geduld voraussetzt. So sind meine kleineren südländischen Arten oftmals vom Verhalten her um einiges interessanter.
Als Beispiel: bekommt meine Myrmecia Kolonie ein Heimchen angeboten, kommt eine Arbeiterin sticht es in Sekunden tot und ab ins Nest damit. Dauer der Beobachtung etwa eine Minute. Damit kann man Besucher toll beeindrucken, aber hat man es schon einige male gesehen ist es auch nicht mehr besonders.
Zudem kommt kaum mehr eine Arbeiterin aus dem Nest wenn sie ihr Futter für die Larven haben. Natürlich freu ich mich über jedes neu geschlüpfte Tier, einfach weil es so lange dauert. Aber es gibt eben oft wochenlang nicht viel neues zu sehen.

Bekommt meine Crematogaster Kolonie ein Heimchen, kommen 30-40 Arbeiterinnen und zerlegen dieses außerhalb des Nestes. Dauer etwa 5-7 Stunden. Ist viel besser zum beobachten, da man immer wieder mal schauen kann wie weit das Heimchen schon zerlegt ist.

Ich habe eine große, schöne, exotische Art welche mir viel Freude macht, aber ohne die anderen kleineren Arten währe die Ameisenhaltung auf Dauer langweilig. Ich glaube ich würde sehr schnell das Interesse an Ameisen verlieren.

Auch die Haltbarkeit der Tiere sollte eine Überlegung wert sein. Ich würde keine Atta und bestimmt keine Oecophylla halten, da ich weder den Platz noch die Zeit hätte um mich um solche Tiere zu kümmern. Dabei finde ich beide Gattungen sehr interessant. Aber das währe eher etwas für die Rente.Es gibt schon noch einige Exoten die ich gerne halten würde, aber ich weis das ich nicht genug Zeit hätte und lass es deshalb. Es sind Tiere die man nicht nach einigen Wochen wegschmeißen kann, nur weil sie doch nicht so toll sind wie man dachte, oder weil man keine Zeit mehr hat. Jeder sollte genau überlegen was für ihn machbar ist und ob er die Mittel zur Verfügung hat, bevor er sich Tiere zulegt.

Grüße, swagman.