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Pheidole pallidula - diverse Fragen

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Gaster
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#57 AW: Pheidole pallidula

Beitrag von Gaster » 17. Juni 2007, 01:38

Hallo Scooby, ich möchte nur kurz auf deinen letzten Post antworten, habe nicht den gesamten Thread gelesen.
Der, von dem dir G Unit geschrieben hat, müsste ich sein, wenn mich nicht alles täuscht. (da ich kürzlich mit ihm darüber geschrieben habe) Ich kann bzw. konnte, da ich sie ja nichtmehr habe, die Sache verantworten, weil ich in der Zeit jeden Tag in das Nest geschaut habe. Dabei wären Grabaktivitäten auf jeden Fall aufgefallen.
Wenn ich Ameisen in Beobachtungsnestern halte, dann meistens in externen Nestern. Man kann sie da einfach viel besser beobachten. Das kann man aber nur machen, wenn man auch jeden Tag die Möglichkeit hat -und sie auch wahrnimmt- in den Ytong zu schaun. Wenn ich ein Ytongnest baue, dann fräse ich alle Kammern im Nest total eben, da fällt es sofort auf, wenn sie anfangen, das Materlial zu bearbeiten. Als ich das bei einer Messor-Kolonie beobachtet habe, habe ich das Nest sofort in ihr Becken gestellt und ein neues gebaut. Sie sind über Nach in ihrem alten Nest etwa 3cm weit gekommen. Hätte der Ytong dünne Außenwände gehabt, wären sie natürlich drausen gewesen - habe sie aber dicker gemacht als die Wände zwischen den Kammer.
Wenn ein Anfänger sich Ameisen anschafft, sollte er am besten mit einem Becken-internen Nest beginnen. Dabei muss man schon auf genug Dinge achten. Dass ein Anfänger sich keine Pheidole holen soll ich ja garkeine Frage.


MfG Jan



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Scooby
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#58 AW: Pheidole pallidula

Beitrag von Scooby » 17. Juni 2007, 02:08

Hallo Gaster!

Ich begrüße Deinen Post.
Nicht jeder würde bei solch einem heiklen Thema, das sich um die Gattung Pheidole und das Thema Ausbruch dreht derart öffentlich präsentieren.
G Unit nannte jedoch keinen Namen und hätte er es, wäre er so oder so nicht von mir in die Öffentlichkeit hinausgetragen worden.

Dennoch... Ich wage zu bezweifeln, daß man kleinste Löcher, welche die Art pallidula anlegt und auch nur braucht, in einem Wirrwar von mehreren Tausend Tieren erkennen kann, da kann man auch glatt fräsen. Bitte sag mir, wie Du das erkennen konntest, bzw. dazu in der Lage gewesen wärest.
Wie groß war das Nest Deiner damaligen Kolonie?
War das Außennest für etwaige, z.B. nächtliche "Überraschungen" abgesichert? z.B. Insel
Kurz Off-Topic: Wie groß war die Messor Kolonie, bei der Du den kommenden Ausbruch erkannt hattest und wie groß deren Nest?

Ameisen (später) in einem externen Nest halten, mag OK sein, hier an dieser Stelle in aller Deutlichkeit: Das (!) gilt nicht (!) für die Gattung Pheidole, Ameisen, die über Majors verfügen, als Pest-Ants bekannt sind oder anderweitige, als bedenklich eingestufte Arten!



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#59 AW: Pheidole pallidula

Beitrag von Gaster » 17. Juni 2007, 02:22

Ich weiß, dass ich nicht hätte posten müssen, fands aber inordnung.
Der Ytong hatte etwa die Maße 40*50cm (geschätzt, nicht gemessen). Die Kammern lagen unterschiedlich weit auseinander.
Das Nest selbst ist nich abgesichert gewesen, jedoch verfügt der gesamte Tisch, auf dem ein paar Becken stehen, über eine Ausbruchsicherung inform eines Glasstreifens am Rand, der mit PTFE bestrichen ist. Das habe ich aber auch bei meinen einheimischen Arten, da es nicht so gut kommt, wenn plötzlich Ameisen in der Küche o.ä. rumlaufen. Das ist natürlich nur eine letzte Absicherung, die eigentlich garnicht benötigt werden sollte.
Die Arbeiterinnen (ich will damit nicht sagen, dass es nicht schlimm ist, wenn Arbeiterinnen abhauen) brauchen nur kleine Löcher, die Königin hingegen braucht schon ein größeres Loch, um entkommen zu können. Und ohne die Königin keine Kolonie. Gut, es könnten Geschlechtstier-Eier weggeschafft werden. Ich kann aber sagen, dass ich keine Gänge gesehen habe - auch in dem Gewirr. Das hat sich auch bestätigt, als ich später das leere Ytongnest vor mir hatte, nachdem sie ausgezogen waren.
Die Messor-Kolonie war ca. 200 Arbeiterinnen stark. Sie haben dann Milben bekommen, die sie jetzt losgeworden sind. Sie wohnen jetzt in einem Rg und einem Schlauch und müssten durch die Verluste durch die Milben immernoch etwa 200 Arbeiterinnen haben. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Ameisen durch den Stein fressen dürfte allerdings nicht davon abhängig sein, wie viele es sind (ab einer größe von über 100). Es hängt nur davon ab, wieviele gleichzeitig in dem entstehenden Gang arbeiten. Was mich bei der Kolonie allerdings überrascht hat, dass sie so früh angefangen haben, sich durch den Ytong zu arbeiten.


LG Jan

Ps: Wollte und habe nicht gesagt, dass Pheidole dazu nicht in der Lage ist, habe das G Unit auch so geschrieben. Ich habe ihm nur geschrieben, dass sie sich bei mir nicht am Ytong zuschaffen gemacht haben. Das sollte und darf man nicht verallgemeinern.



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Scooby
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#60 AW: Pheidole pallidula

Beitrag von Scooby » 17. Juni 2007, 02:31

Gaster hat geschrieben:Ps: Wollte und habe nicht gesagt, dass Pheidole dazu nicht in der Lage ist, habe das G Unit auch so geschrieben. Ich habe ihm nur geschrieben, dass sie sich bei mir nicht am Ytong zuschaffen gemacht haben. Das sollte und darf man nicht verallgemeinern.


Gut gesagt, Gaster. Dies muß sich jeder vor Augen halten.
Und... Danke für die Ausführungen. :)

Gruß

Scooby



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G UNIT 88
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#61 AW: Pheidole pallidula

Beitrag von G UNIT 88 » 17. Juni 2007, 14:09

Okey sauber!! :respekt:
Ja im icq da heißt du anders*lol*
Darum wollt ich auch keinen Namen nennen.
Ich habe übrigens gestern entdeckt das 2 Sodaten gestorben sind und hab dan mal das Reagenzglas ''auseinander'' genommen(war mit Moos vollgestopft).Dabei hab ich dan auch nur noch 1 Soldat,etwas Brut,eine Königin und keine Arbeiterin gefunden!!Kann es sein das eine Fliege pro tag nicht ausreichte?Vorher waren es etwa 2 arbeiterinnen und 3 Soldaten.
Werde sie ab nun an aufjeden fall fleißig füttern!!!


Also ich hab mich mit dir Gaster auch gründlich um den Bau des Ytongsteines ausgesprochen und werde ihn sowieso erst mal im Becken haben um zu sehen wie sie Überhaupt auf das Nest reagieren ist ja immer anders manche buddeln gleich herum wie z.b. bei Keiler und bei anderen eben nicht unbedingt.
Aber du solltest einen Kleinen Post veröffentlichen mit Bildern über den bau eines Ytongs ich denke das ist eine sehr gute Information für jeder man der kleine Ameisen in einem Ytong halten will.Ich würde es gerne selber reinstellen aber ich hab eine schlächte Kamera und muss erst mal selber herum probieren.
Und das mit PTFE Glasstreifen verstehe ich nicht ganz.Also war da sowas wie ein Glasrand um den Tisch?So das es wie ein becken aussah?
Wen ja?wie hast du den zusammengebaut und befestigt/aufgebaut?

Wie hast du eigentlich die Kammern und Gänge ausgefräst?Ich benutze da einen Tremmer aber der macht das nicht unbedingt sauber.

MFG Manuel !



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#62 AW: Pheidole pallidula

Beitrag von Gaster » 17. Juni 2007, 14:23

Habe leider auch keine gute Cam hier, aus dem Bericht wird also nichts.
Ich habe mir einfach vom Glaser in meinem Ort aus ein paar Glasabfällen gleichbreite Streifen schneiden lassen, natürlich in den Maßen des Tisches. Die habe ich dann mithilfe einer Leiste und Silikon an alle vier Seiten des Tisches geklebt. Das Glas steht 3cm über die Kante über, sodass man noch gut auf dem Tisch arbeiten kann, ohne dass man wie in ein Becken hineingreifen muss.
Ytong bearbeite ich immer mit verschiedenen Aufsätzen für einen Dremel.


LG Jan



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G UNIT 88
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#63 AW: Pheidole pallidula

Beitrag von G UNIT 88 » 17. Juni 2007, 15:06

Okey ich hab ja noch etwas Zeit mir irgendwo her eine Kamera zu borgen und meine Kolonie besteht sowieso inzwischen erst aus 2 Tieren und etwas Brut!:furchtbartraurig:
Dann werde ich den Ytong bearbeiten und dan Bilder hier ins Forum rein stellen.
(Wahrscheinlich in einem extra Thread wo dan auch diskutiert werden kann)
Und danke für die ganzen antworten!!!!!
MFG G!



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Scooby
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#64

Beitrag von Scooby » 17. Juni 2007, 16:17

Hallo G Unit!

Bei einer derart kleinen Kolonie reicht eine Fliege (in Größe einer Stubenfliege) pro Tag generell aus. Wenn jedoch viele Larven da sind, was bei pallidula nicht unüblich ist, mußt Du die Kolonie beobachten und ihren Nahrungsbedarf selber feststellen:
Wenn die Fliege schnell verschwunden ist und die nicht verwertbaren Restteile davon, also Chitinpanzer, Beinteile und Flügel auf dem Abfall liegen, darfst Du gerne auch nachfüttern.
Bitte vergiss nicht, daß ein Großteil der angebotenen Nahrung an die Larven verfüttert wird, einen anderen Teil bekommt natürlich die Gyne, sowie die Soldaten, die einen starken Eiweißhaushalt besitzen und der übrige Teil geht an die Minorarbeiter. Je mehr Du also fütterst, desto besser sind also auch die untergeordneten Teile (Minor) der Kolonie versorgt und sie werden es Dir später mit gut angefüllten Gastern zollen. Dann kannst Du auch das Nahrungsangebot beginnen einzudämmen, bis wieder ein großer Schub vonnöten ist.

Zum letzten Soldaten:
Ich gehe mal stark davon aus, daß der verbliebene Soldat auch noch verenden wird. Das hat nichts mit Deiner (kommenden) Pflege u. Fütterung zu tun, aber Soldaten müssen von Minors um/-versorgt werden. Dazu zählt auch eine Reinigung der Mandibeln und des Restkörpers. Sie sind aufgrund ihres massiven Kopfs u. der mächtigen Mandibeln nur sehr unzureichend dazu in der Lage es an sich selbst zu tun.
Die Gyne wird sich ausschließlich auf die Brut konzentrieren.
Brutpflege wird von Majors, soweit ich das je selbst beobachten durfte, nicht betrieben, auch wenn die Art sowie deren Soldatenkaste einen sozialen Magen aufweist, somit ist nun (wieder) alles der Gyne überlassen.

Also wundere Dich bitte nicht, sollte der Soldat plötzlich tot sein!

Gruß

Scooby



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