Camponotus: Wie schĂŒtzen sie sich?

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benai

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#1 Camponotus: Wie schĂŒtzen sie sich?

Beitrag von benai » 24. Juni 2007, 21:03

Nach meinem Wissensstand verfĂŒgt Camponotus nicht ĂŒber die FĂ€higkeit sich durch ihre DrĂŒse vor Pilzen etc zu schĂŒtzen. Nun frag ich mich wie sie dies aber dennoch schaffen? (Da Camponotus in Holz (lebendes und totes) wohnen könnte die dies kalt lassen oder sie nutzen Baumharz)

Falls ich mit meinem Wissen falsch liege möge man mich korrigieren.

gruß
benai


Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten!

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Sahal
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#2 AW: Camponotus: Wie schĂŒtzen sie sich?

Beitrag von Sahal » 24. Juni 2007, 22:08

Hola,

es ist nicht bekannt, ob Camponotus sich nicht doch durch Druesen-Sekrete "schuetzt"! Bekannt ist nur, das diese Gattung die Metathorakal-Druesen (sitzen paarig an den Pleuren des Metathorax) gĂ€nzlich reduziert hat. Vermutlich (!) war die Reduktion möglich, da eine "Ur-Camponotus" ausschließlich in Holz nistete und sich auf die "SĂ€fte" des Baumes verlassen konnte. So hat die geizige Evolution die Druese als "sinnlosen Ballast" wegselektiert, Ă€hnlich den Augen von Höhlenbewohnern, und konnte die Gestehungs- und Betriebskosten fuer diese Druesen einsparen.
Als einige Vertreter der Gattung dann wieder ganz oder teilweise in die Erde gezogen sind, musste eine neue Strategie entwickelt werden, denn die Evolution ist unumkehrbar... dh eine einmal reduzierte Eigenschaft (hier die Metathorakaldruese) kann nicht wieder "zurueckgeholt" werden, sondern ist komplett neu zu "entwickeln".

Baumharz als Haupt-Antibiotikum/Antimykotikum fÀllt wohl flach bzw ist nicht die Hauptstrategie, da einige Camponotus ganz oder teilweise in der Erde nisten. Eine antibiotische/antimykotische Eigenschaft ist jedoch zwingend fuer das enge Zusammenleben in einem Ameisenstaat notwendig.
Es bleibt zu vermuten, ob Camponotus jetzt die Antibiotika/Antimykotika durch andere Druesen bildet oder einen gÀnzlich anderen Weg gegangen ist.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlÀgt!

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