Hi Rodnex.
Also: Ob der Umzug der
Gyne in ein Reagenzglas sinnvoll ist weiß ich nicht, das kommt darauf an. Du schreibst du hast frische Eier ausmachen können. Kannst du diese unbeschadet mit ins RG nehmen (sie sind sehr empfindlich und leicht zu beschädigen)? Wenn nicht, dann wäre das eine ziemliche Verschwendung. Wenn die
Gyne das Nest verlassen hat, wird das denke ich seine Gründe haben. Du schreibst von vielen Verlusten (bei beiden Arten). Stammen diese nur aus der
Winterruhe? Wenn nicht, dann würde ich mir Gedanken über mögliche Fehlerquellen machen.
Seit ich beispielsweise mein Formicarium optimiert habe entwickelt sich meine Kolonie Camponotus herculeanus wesentlich besser, Verluste sind nicht mehr aufzeigbar.
Das mit der Unterstützung der
Gyne durch Camponotus ligniperda
Puppen ist so eine Sache. Die Chancen, dass es klappt sind mäßig. Die
Gattung ist zwar die selbe, doch existiert durch die Artverschiedenheit das Risiko, dass die
Puppen nicht angenommen oder sogar gefressen werden. Selbst bei gleichen Arten ist der Erfolg nicht gewiss. Ob es nötig ist, ist wieder eine andere Sache. Wenn ich mich nicht täusche habe ich in einem anderen Forum einmal gelesen, dass Gynen, deren Arbeiterinnen verstorben sind einen Neuanfang schaffen können. Ich bin mir jedoch nicht sicher, vielleicht weiß jemand anderes mehr dazu. Mehr Infos zum pushen gibt es beispielsweise hier:
Pushen - AmeisenWiki(ich schließe aber aus deinem Post, dass du über das Thema Bescheid weißt)
Schimmel gänzlich vorbeugen ist ebenfalls schwierig. Mann kann dem Schimmel aber teilweise einen Strich durch die Rechnung machen, indem man die Kammergröße an die Kolonie anpasst, sodass diese ihren Müll nicht innerhalb des Nestes lagern und dieser Schimmel ansetzen kann- insbesondere weil du schreibst, die Scheiben wären immer feucht. Dies würde eine Schimmelbildung begünstigen.
Zweitens muss man ein wenig am Wässerungsintervall herumprobieren, bis man das richtige gefunden hat. Diese unterscheidet sich je nach Ytongstein-Größe. Seit ich das für mich richtige Intervall gefunden habe schimmelt mein Ytong nicht mehr (er schimmelte immer äußerlich) da er nicht zu feucht ist, aber trotzdem feucht genug für die Kolonie. Allerdings befinden sich überall Schimmelsporen in der Luft. Ein feuchter bzw. nasser Ytongstein ist optimal um sich festzusetzen. Auch ist es nicht nachgewiesen, ob Schimmel überhaupt schädlich auf Ameisen wirkt.
Die Camponotus ligniperda Arbeiterinnen tragen die
Puppen deshalb aus dem Nest, weil es außerhalb trockener ist. Diese Trockenheit fördert die Brutentwicklung.
Weil deine Scheiben beschlagen sind: Vielleicht ist das Zimmer zu kühl? Dann kondensiert die Feuchtigkeit innerhalb des Nestes leichter. Auch ich hatte dieses Problem. Nachdem ich mein Formicarium mitsamt Nest in einen wärmeren Raum überstellt hatte erledigte sich das Problem von selbst. Ein feiner Beschlag ab und an sollte nicht das Problem sein, aber Tröpfchenbildung ist zu vermeiden.
So, ich hoffe ich konnte deine Fragen zufriedenstellend beantworten.
Schöne Grüße,
ice_trey
P.S.: Wenn eine Arbeiterin spurlos verschwindet, dann schaue mal nach deiner Ausbruchssicherung. Vielleicht hat sie eine undichte Stelle?