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Puppen-Sonnenbank?

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Tabernakel
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#1 Puppen-Sonnenbank?

Beitrag von Tabernakel » 3. August 2007, 18:29

Hallo, meine Lasius niger Kolonie entwickelt sich prächtig, aber täglich werden die Puppen von den Ameisen in den Nest-Arena-Verbindungsschlauch getragen, durch denn auch alle Arbeiterinnen mit Nahrung und Nestbaumaterial müssen, dieser ist 'nur' 1 cm breit und es wird jetzt schon verdammt eng.

Ich überlege jetzt, wie ich das Puppenproblem lösen soll, hätte ich das ganze vorher gewusst/bedacht, hätte ich flache Kammern sehr weit oben im Ytong eingezogen und eventuell sogar direkt mit Plexiglas durchsichtig gemacht als eine Art Sonnebank, denn das der Schlauch durchsichtig ist, scheint die Ameisen überhaupt nicht zu stören.

Meine Idee ist es jetzt, einen zweiten Yton direkt an den Schlauch anzuschließen und in diesem diese 'Sonnebank' für die Puppen zu realisieren, was denkt ihr, macht das Sinn, lohnt sich der Aufwand? An dem ursprünglichen Nest möchte ich jetzt nicht arbeiten, da dieses bewonht wird.

Gruß Taber


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Toblin
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#2 AW: Puppen-Sonnenbank?

Beitrag von Toblin » 3. August 2007, 18:40

Villeicht ist es für die Puppen auch nur zu feucht im Ytong. Bevor Du anfängst weitere Ytongsteine anzubieten würde ich erstmal einige einfache alternative "Pupenverstecke" anzubieten. In der Arena, oder über zusätzliche Schlauchverbindungen ausserhalb, das ist ja erstmal nebensächlich. Ein trockenes RG mit roter Folie wird vielleicht schon angenommen, wenn es nicht zu weit vom Nest entfernt liegt. Bei meinen Camponotus ligniperda wurde z.B. ein mit schwarzem Isolierband umwickeltes Reagenzglas in der Arena zur Puppenlagerung genutzt. Durch die Schwarze Umwicklung kann man eine geringe Temperaturerhöhung erreichen, was auch der Brutentwicklung ganz gut tut.

Probier einfach verschiendene Möglichkeiten aus, die Ameisen werden Dir schon zeigen was für sie am besten ist....


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Tabernakel
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#3 AW: Puppen-Sonnenbank?

Beitrag von Tabernakel » 3. August 2007, 21:00

Ja dachte auch sowieso an einen trockenen Ytong, aber hab jetzt mal etwas gebastelt, ganz ohne Yton und werde es nachher anschließen.


Heisenberg has been here.

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Murex
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#4 AW: Puppen-Sonnenbank?

Beitrag von Murex » 6. August 2007, 20:50

Tabernakel hat geschrieben:Ja dachte auch sowieso an einen trockenen Ytong, aber hab jetzt mal etwas gebastelt, ganz ohne Yton und werde es nachher anschließen.


Hi,

was ist es denn ?


:sleep:

Sahal
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#5 AW: Puppen-Sonnenbank?

Beitrag von Sahal » 7. August 2007, 05:25

Hola,

die Arbeiterinnen sind immer emsig bemueht, die Puppen in die bestmöglichen Temperatur-Verhältnisse zu schleppen und der Brut Wärme zu gönnen.
So habe ich während einer längeren Beobachtung meinen Ellenbogen auf dem Ytong-Nest eines Camponotus ligniperda-Volkes abgestuetzt, wobei eine 2cm dicke Plexiglas-Platte auf der Eingangshalle leicht (!) erwärmt wurde.
Nach ca 5 Minuten konnte ich in meiner entspannten Stellung beobachten, wie tausende von Puppen (es könnten auch nur 60 gewesen sein) aus dem Nest zusammengesammelt und in den Eingang geschleppt wurden, jedoch nicht im Schlauch vor mir auftauchten.
Da Ameisen nicht beamen können (was ich bei Polyrhachis dives noch etwas bezweifle), suchte ich das Nest ab.
Fuendig wurde ich exakt unter der Stelle, auf der mein Ellenbogen widerrechtlich lagerte. Es reichte also bereits die geringe Erwärmung der kurzen Zeit aus, um die Ameisen massiv zur Verlagerung der Puppen zu bewegen.

Nun war meine Neugierde geweckt und ich habe einige Versuche angestellt.
Jegliche geringe Erwärmung des Schlauches (ca 2,5m) an einer x-beliebigen Stelle fuehrte fast umgehend, spätestens nach 20Min, zur Verlagerung der Puppen an die erwärmte Stelle, ohne Ruecksicht auf Verluste in Form eines total vertopften Zuganges.
Gar musste ich bei einem anderen Volk C. ligniperda den Schlauch neben einer Halogen-Schreibtischlampe entfernen, da dort Zustände wie auf der Berliner Stadtautobahn gegen 16.ooUhr herrschten: nichts ging mehr!

Lösung: verlege den Schlauch so, dass er keine wärmeren Bereiche bietet!
Licht ist hier nicht entscheidend, sondern die tatsächliche Temperatur des Schlauch-Abschnittes.
Ameisen sind sehr sensibel in dieser Richtung und können auch geringste Unterschiede feststellen. Bei Formica ist eine Sensibilität auf 0.25°C beobachtet worden.


Eine zusätzliche Erwärmung des Nestes ist nicht unbedingt angesagt und kann unangenehme Folgen haben. Wenn Du jedoch die Möglichkeit einer sehr geringen Temperatur-Erhöhung in einer Kammer hast (2-3°C), wird dieses umgehend Abhilfe schaffen. Ausweichlich kannst Du auch eine (abgedunkelte) Schlauch-Sackgasse neben eine Wärmequelle legen (Monitor, Lampe, Waldbrand) und hast so gar eine gute Einsicht.


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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