Hi, ich hab ein Problem. Ich halte Messor barbarus.
Ende Juni waren es 8, jetzt sind es um die 30 Individuen. Wenn sie in dieser Geschwindigkeit weiterwachsen sind es bis zum Beginn der Winterruhe über 50 Stück. Als Anfänger läuft mir jetzt die Zeit davon. Die Tierchen müssen Vorrat schaffen um über die Ruhezeit zu kommen. Ich kann in den 1,5 Monaten keine eigene Erfahrungen aufbauen, also brauche ich eure Hilfe. Welche Körner sind denn die richtigen?
Ich versuche alles mögliche, Kleinvögel- und Kleinnagerkörner, Gräser, Disteln, Raps, Sauerampfer, etc, -was man draussen so findet.
Die Emsen freuen sich scheinbar über alles, schaffen das Zeug ruck zuck in das Nest. Ich freue mich dann schon einen Volltreffer gelandet zu haben, und nach zwei Tagen schaffen die Kleinen das ganze Zeug wieder raus.
Toll. Am Anfang sind sie wie doof auf Haferflocken abgegangen, jetzt schauen sie die Flocken nicht mal mehr mit dem Hinterteil an. Meine Mädels sind näschig und zickig, wie Frauen, -wie Schwangere.
Was gebt ihr denn euren Messor b.?

Ich geb ihnen auch nur "normales" Vogelfutter. Wundert mich aber, dass deine sie erst rein- und dann wieder raustragen. Kann es sein, dass der Platz für die Körner im Nest zu feucht ist?

Gute Frage, ich bin Anfänger. -Keine Ahnung.
Da sie aber noch im Reagenzglas wohnen halte ich die Theorie mit der zu hohen Feuchtigkeit für unwarscheinlich.
Als ich ihnen einmal Paprikasamen anbot wunderte ich mich nicht wirklich
dass die Dinger wieder rauskamen, aber bei den anderen...?
Ich hab die grossen und dicken Samen extra geknackt, aber jetzt liegen die aufgeknackten Samen wieder vorm Reagenzglas.


Um Missverständnissen vorzubeugen:
Sie schaffen nicht Alles wieder nach draussen, aber einen guten Teil der "Beute" bringen sie recht schnell wieder raus.

Hallo,
also ich selbst halte keine Messor spec. und kann nur einen Vorschlag machen - ob das funktioniert? keine Ahnung...

Jedenfalls, was wäre wenn du einfach direkt neben das jetzige Reagenzglas ein weiteres ohne Wassertank legst?! Klar sollte dies auch abgedunkelt sein, damit auch ein Nest simuliert wird. Somit hättest du dann 2 "Kammern"...

Hallo anthrax!
Das Hinaustragen der Samen kann mehrere Gründe haben:
1. Nimm einige dieser hinausgetragenen Samen unter die Lupe und versuche zu klären, ob sie nicht doch ausgefressen sind. Etwa bei Grassamen sieht man das nicht unbedingt auf den ersten Blick.
2. Der Aufbewahrungsort ist zu feucht
3. Nach anfänglichem flotten Eintragen der Samen stellt sich heraus, dass
sie wenig schmackhaft oder ungenießbar sind.
4. Es ist einfach zu wenig Platz für die Lagerung. Meine Messor barbarus brauchen enorm viel Lagerplatz!
Gruß Boro

P.S.: An sich machst du das richtig, wenn du eine breite Auswahl an Samen anbietest. Die Ameisen suchen sich schon aus, was sie mögen. Meine nehmen mit Vorliebe Löwenzahn, Habichtskraut, Ziegenbart, einige Distelsamen, einige Mohnsorten, Nachtkerze usw.

Neu gereichte Körner versuchen sie gleich zu sichern, diese werden oft erst einmal ins Reagenzglas eingetragen.
Sind es zu viele Körner fangen sie an, diese auch außerhalb des Reagenzglases zu lagern.
Auf einen Haufen zusammen gelegt. Dabei tragen sie auch einige Körner wieder aus dem Reagenzglas.
Erst wenn sie die Körner einfach liegenlassen oder zusammen mit ihrem Müll stapeln sind diese abgeschrieben.

Die Überwinterung von Messor barbarus erfolgt normal überwiegend bei Temperaturen (nicht ständig unter 10°C)
wo die Ameisen noch beweglich bleiben. Sie kommen so auch noch an Körner die nicht im Reagenzglas liegen.
Auch verwerten sie im Winter( kleine Kolonie) nur wenig von ihren Vorräten.
Sollte es mal nicht reichen, können neue Körner ans Reagenzglas gelegt werden.


Erne

Danke für die Antworten.
Die nach draussen gebrachten Samen sind definitiv nicht (alle) leer.
Und sie sind auf einen Haufen, aber nicht mit dem Müll zusammengeworfen worden.
Ich habe mir nun aus einem acht Zentimeter langen Plastikreagenzglas eine rotfolierte externe Kornkammer gebastelt (Zumindestens sehe ich das so, was die Kleinen daraus machen werden steht in den Sternen). Dann haben sie einen möglichen Stauraum, überdacht, dunkel, trocken. Ich werde es parallel neben das Neströhrchen platzieren, dass die Eingänge so nah neben einander liegen wie möglich. Ich komme aber bestenfalls auf drei oder vier Zentimeter ran, weil ich ihren Eingangsverbau nicht beschädigen will. Ich muss ohnehin schon Platz fürs neue Röhrchen schaffen und Bodenbewegungen in der Arena vornehmen. Mein "Provisorium" ist knapp geschnitten... Das werden sie nicht mögen, sie werden mich dafür hassen.

Nabend!

ich gebe Lavendel und Stiefmütterchen, nehmen sie gern.