Hi Leute,
etwa seit dem 20. Juli habe ich nun 2 Lasius niger - Gynen in RG-Nestern, also seit etwa 50-60 Tagen. Beide haben eine ansehnliche Anzahl an Eiern, Larven und Puppen - aber schon seit einer ganzen Weile, ohne dass sich etwas tut. Beide Nester stehen in meinem Schrank, wo es ganztägig dunkel ist, bei konstanten 20°C. Ich schaue täglich höchstens einmal zur Kontrolle hinein. Woran kann es liegen, dass sich die Puppen einfach nicht weiterentwickeln wollen? Oder ist diese Zeitspanne noch "im Rahmen"? Im Ameisnwiki steht etwas von durchschnittlich 32 Tagen, wenn ich mich recht erinnere...
Ich habe außerdem etwas anderes, seltsames beobachten können: Eine Königin hat ihre drei am weitesten entwickelten Puppen (die dunkelsten) unmittelbar an den Wattebausch am Wasserreservoir gelegt, wo sie praktisch in Feuchtigkeit schwimmen (nein, der Tank ist nicht undicht, das liegt wohl an der Kapillarwirkung). Alle anderen Eier, Larven und Puppen sind ca. 1,5 cm vor dem Wassertank angehäuft. Brauchen Puppen so viel Feuchtigkeit, oder hat die Gyne ihre Puppen "verloren"?

Hallo Zwiebelkeks!
Keiner antwortet, weil es schwer (wenn nicht unmöglich) ist Ferndiagnosen zu stellen. Zum Trost: Anderen Haltern geht`s nicht besser:
http://ameisenforum.de/einsteigerfragen/30574-lasius-niger-verfuettern-puppen-inhalt.html
Ich weiß nicht, aber die Haltung im ständig finsteren Schrank wäre für mich unvorstellbar! Wenn einmal Arbeiterinnen da sind, wirst du das Rg sicher dem Wechsel von Tag und Nacht aussetzen. Auch ein Temperaturwechsel zwischen Tag und Nacht ist sicher für einheimische Arten besser, als die gleichbleibende Temperatur.
Das nur zu möglichen Gründen, warum es nicht optimal läuft.
Du schreibst, dass die dunkelsten Puppen zum Wasser gelegt wurden. Die dunkelsten Puppen sind normalerweise die ältesten und gehören nicht in eine so feuchte Umgebung, vielleicht sind sie krank oder bereits abgestorben?
Versuche vielleicht die Haltungsbedingungen - wie oben von mir angesprochen - zu ändern.
Gruß Boro

öhm Boro.. ich glaube die Kolonien haben noch nicht mal Arbeiterinnen, also wieso brauchen sie "Tag" und "Nacht? ^^

Zwiebelkeks:
Du hast geschrieben die restliche Brut liegt etwa 1,5cm vom Wassertank weg. Das hört sich so an als wäre die Gründungskammer ziemlich groß. Die Königin alleine braucht nicht mehr als 1cm Platz, sie fühlt sich sogar wohler, wenn es schön eng um sie rum ist, ich selbst habe die Watte die den Eingang schließt bei der Gründung immer maximal 2,5cm vom Wassertank weg gehabt.

Hey Ho,
danke für alle Antworten bisher!

@ Boro: Klar kommen die beiden Gynen mitsamt Brut und Nestern aus dem Schrank raus und in ein ordentliches Formi rein, sobald die Gründungsphase vorbei ist (sorry, hab nicht explizit erwähnt, dass die Gründungsphase noch andauert). Ich hab das RG bloß dort reingelegt, weil es da schön dunkel und ruhig ist, also praktisch das, was am nächsten an den natürlichen Lebensraum rankäme^^ Oder meintest du, dass die Gyne auch in der Gründungsphase den Wechsel von Tag und Nacht miterleben muss?

@Skasi
Yup, die Kammer ist ja auch nur ca 1,5cm + einen Haufen Ameiseneier groß ^^. Das heißt, die Eier liegen mehr oder weniger direkt an der trockenen Watte. Bis auf die "Ausreißer", die sind wohl nicht mehr zu retten

Aber wie dem auch sei: Meine andere Gyne hat endlich zwei wunderhübsche Pygmäen als Gesellschaft! Ihr Nest liegt jetzt schon im Formi, aber Außenaktivität ist erwartungsgemäß noch nicht zu beobachten. Alles spricht jedoch dafür, dass bald (im wahrsten Sinne) ein ganzer Haufen mehr Arbeiterinnen schlüpfen werden...

Hallo Zwiebelkeks!
Nein, passt schon, das hab ich selbst übersehen!
Gruß Boro

Ich brauche Hilfe!
Nachdem ich letztes Jahr eine kleine Kolonie ins Jenseits bevördert habe (ach nein, es war dieses Jahr, weil nach der Winterruhe sind sie noch mal wach gewesen) und meine jetzige Kolonie unauffindbar ist, frage ich mich: WAS MACHE ICH FALSCH?
Meine erste Kolonie war von Antstore und ich könnte mir vorstellen, dass sie drauf gegangen sind, weil ich sie mit Fliegen etc. gefüttert habe, ohne sie abzukochen und sie sich somit eventuell mit Keimen infiziert haben. Dieses Jahr hat mein Vater eine Königin "von der Straße weg" geholt (müsste Lasius niger sein) und ich habe sie in ein (40x25x25)cm^3 gesetzt. In eine Ecke habe ich einen großen Sandhügel gesetzt und dann die Königin darein. Sie brauchte ein bis zwei Tage, ehe sie sich ein kleines Nest gegraben hatte und legte Eier und dann schlüpften die ersten Ameisen und die Königin ist mitsamt der Ameisen tiefer in den Bau gezogen (am Anfang saß sie auf dem Boden, sodass ich sie von unten durch eine rote Folie beobachten konnte, aber dann zog sie weg und ich kann sie nicht mehr sehen). Fast von einem auf den anderen Tag waren die vier, fünf Arbeiterinnen, nicht mehr zu sehen und jetzt sieht es ziemlich einsam aus in meinem Aquarium. Es war ständig ein Topf mit Wasser da, außerdem habe ich darauf geachtet, dass das Nest immer schön feucht ist und habe alle paar Tage einen Mehlwurm zu fressen gegeben (wir haben die Mehlwürmer eingefrohren, also nicht gekocht) und am Anfang dachte ich: OK, die haben keinen Hunger mehr und bauen vielleicht etwas und deswegen sieht man sie nicht, oder sie sind nur dann aktiv, wenn ich auf der Arbeit bin, aber mitlerweile habe ich eigentlich die Hoffnung aufgegeben, dass die noch leben (Winterruhe halten die hoffentlich noch nicht, weil die stehen ja bei mir im Zimmer und da ist es ja noch nicht so kalt).
Ich verstehe das einfach nicht. Wenn man das hier im Forum immer so liest wirkt es, als wäre Ameisen halten ein leichtes und jetzt hat es zum zweiten Mal nicht geklappt. Was mache ich nur falsch?

Hallo Elless!
Du hast eine kleine Kolonie von Lasius niger (wahrscheinlich) mit ein paar Pygmäen, die ein paar Wochen alt sind.
So eine junge Kolonie zeigt immer eine geringe Aktivität, die kleinen Arbeiterinnen sind sehr scheu und ängstlich und furagieren vorwiegend während der Nachtstunden.
Die kleine Kolonie muss also keineswegs tot sein, da gibt es schon noch Hoffnung!
Der Nahrungsbedarf ist minimal, es werden jetzt keine Eier mehr gelegt! Ich habe immer über 10 Terrarien, aber alle meine Ameisen (auch jene, die aus dem Mittelmeerraum stammen) nehmen schon den ganzen September kaum tierisches Eiweiß zu sich, jetzt überhaupt nicht mehr. Allerdings erleben meine Tiere einen stark abgeschwächten Tagesrhythmus der Temperatur.
Dazu kommt, dass sich die Tiere zweifellos auf die Winterruhe vorbereiten. Sie reagieren nicht nur auf tiefere Temperaturen, sondern auch auf die kürzer werdende Tageslänge, sofern du nicht ständig künstliches Licht verwendest. Es kann also durchaus sein, dass sich die paar Arbeiterinnen mit der Königin tiefer in die Erde gegraben haben und dort in einer kleinen Kammer gemütlich beisammen sitzen.
Sorge für die richtige Feuchtigkeit und stelle das Terrarium langsam kühler! Es gäbe jetzt sowieso nichts mehr zu sehen!
Gruß Boro

So, nächstes Problem:
Die Winterruhe steht vor der Tür, aber die Watte vor dem Wassertank hat sich etwa zur Hälfte tiefschwarz bis dunkellila verfärbt und ich hab die Befürchtung, dass das Schimmel sein könnte. Damit will ich meine Meisen jedenfalls auf keinen Fall überwintern lassen, aber ein frisches RG wird einfach nicht angenommen, obwohl ich die Folie vom alten Nest entfernt habe. Ich überlege nun, ob ich die Ameisen zwangsumsiedeln soll... Aber wie mach ich das, wenn das alte RG hinten an der Watte halb mit Sand zugebaut ist?