Neulings-Fragen zu Ytong bzw. Ameisenfarm

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
AntLion
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#1 Neulings-Fragen zu Ytong bzw. Ameisenfarm

Beitrag von AntLion » 5. Oktober 2007, 20:34

Hallo ihr Begeisterten!

Also erstmal vielen Dank für dieses geniale Forum! Ich als absoluter Beginner fand das schon sehr informativ.

So, wie ich hier gelesen hab wird das mit den Ameisen bei mir dieses Jahr wohl nichts mehr (ja genau ... ich hab noch gar keine), aber dann freu ich mich eben umso mehr auf den März.

So jetzt zum Thema. Also ich hab da ein mal ein paar Fragen ...

1) Muß so eine Ameisenfarm wie dieses hier von AntsNature ( AntsNature- Faszination Ameisen - Rund-um-Sorglos-Paket (Farm klein) 1000-03 ) eine Zeit lang einlaufen damit sich die richtige Feuchte überall möglichst gleichmäßig einstellen kann?

2) Warum les ich hier überall das diese Ytong-Nester von Kennern bevorzugt werden? Haben die irgendwelche konkreten Vorteile gegenüber Ameisenfarmen? (ein Link würde mir auch reichen ... hab bloß nix gefunden)

3) Wenn ich nun doch so ein Ytong-Nest bauen sollte, kann ich das auch direkt in die Arena stellen oder? Es entfällt also der Verbindungsschlauch?

4) Nun wieder die Gegenfrage: Wenn ich mich für ein "externes" Ytong-Nest entscheide und dieses per Schlauch mit einer Arena verbinden möchte: Wie befestige ich dann den Schlauch am Ytong? Weil normaler Kleber hät doch am Ytong nicht oder?

5) Reicht es aus den Ytong-Block in eine Wasserschale (2-3cm Wasserstand) zu stellen? Saugt sich dann das Wasser rel. gleichmäßig bis überall in den Block? Weil dann erspar ich mir die von-oben-Bewässerung. (Denn so ganz hab ich das in eurer Ytong-Nest-Bauanleitung nicht verstanden ...)

So viele Fragen und hoffentlich bald viele Antworten (oder eben Links, falls das schon mal woanders gestellt wurde und ich's nicht gefunden hab).

Achso ... ich will mir natürlich Lasius niger anschaffen. Würd mir ja gern jetzt schon die Meisen bestellen und sie eben im Kühlschrank überwintern lassen ... aber naja ... schwerenherzens muß ich wohl warten!:furchtbartraurig:

LG, AntLion.



chrizzy
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#2 AW: Neulings-Fragen zu Ytong bzw. Ameisenfarm

Beitrag von chrizzy » 5. Oktober 2007, 20:57

Hallo und herzlich Willkommen im Ameisenforum!

1) Die Farm kann praktisch sofort eingesetzt werden.

2) Nest Haltung - AmeisenWiki . Hier sind schön die Vor- und Nachteile der einzelnen Nestvarianten aufgelistet.

3) Kann man machen, wird von manchen Haltern bevorzugt - ich emfpinde aber externe Nester als Vorteilhafter. Durch Schläuche vergrößert sich die Auslauffläche der Ameisen deutlich, es ist leichter zu befeuchten (man muss den Deckel dazu nicht abnehmen), man hat unter Umständen besseren Einblick, das Nest kann leicht und schnell abgehängt werden...

4) Du machst in deinen Ytong am besten einfach einen längeren Gang, der nach außen mündet - in diesen Gang steckst du dann den Schlauch.

5) Auch diese Methode funktioniert, mit der Methode der Befeuchtung von Oben ist es aber meiner Meinung nach einfacher. Ganz einfach ausgedrückt machst du oben in den Ytong Löcher, in die du dann Wasser schüttest.
Ich verwende folgende Formel: Der Wassertank hat bei mir ein Drittel der Länge und ein Drittel der Höhe des Ytongs. Der Abstand zu den Kammern beträgt 2-3 cm.


Würd mir ja gern jetzt schon die Meisen bestellen und sie eben im Kühlschrank überwintern lassen ... aber naja ... schwerenherzens muß ich wohl warten!

Halte ich für besser. Das gibt dir viel Zeit für Vorbereitungen, und Ameisen in der Winterruhe sind in etwa so interessant wie ein Stein ;)

lg, chrizzy

Ps:
Lasius niger
Respekt, kaum ein Anfänger schreibt die wissenschaftlichen Namen auf Anhieb richtig ;)



AntLion
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#3 AW: Neulings-Fragen zu Ytong bzw. Ameisenfarm

Beitrag von AntLion » 6. Oktober 2007, 11:48

Okay danke dir chrizzy!

Also muß das Wasser doch direkt in den Ytong ... hab mich da bei eurer Bauanleitung schon gewundert. Ich hätte ja gedacht das das Wasser dann zu schnell durch läuft, aber scheinbar ist der Ytong so dicht das das nur nach und nach passiert. (Zur Erklärung: Ich hab noch nie einen Ytong in der Hand gehabt.;))

Aber mit dem Schlauch das scheint mir ein bischen unsicher, zumindest hab ich das so meine Bedenken wie lange ein einfach so rein gesteckter Schlauch hält ... aber mir wird schon was zum Fixieren einfallen.

Dann werd ich mich mal so nach und nach an's Vorbereiten machen ...

LG, Antlion.

P.S.: Wissenschaftliche Namen bin ich schon durch mein Studium gewohnt zu schreiben.:tongue:



AntLion
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#4 AW: Neulings-Fragen zu Ytong bzw. Ameisenfarm

Beitrag von AntLion » 6. Oktober 2007, 17:51

Ah okay ... hab noch eine Frage: Was meint ihr wie lange es braucht bis so eine Ameisenfarm ( AntsNature- Faszination Ameisen - Rund-um-Sorglos-Paket (Farm klein) 1000-03 ) zu klein für die Tiere ist? Reicht das für 1-2 Jahre oder lohnt es sich erst gar nicht damit anzufangen? (Wieviele Tiere werden da wohl Platz drin haben?)

Hier die Maße:
Ameisenfarm: [size=75]L = 25 cm, H = 20 cm; Innenmaß 1 cm[size=84]
Arena:
[/SIZE]
L = 20 cm, B = 10 cm, H = 10 cm
[size=84]
Vielen Dank schonmal im vorraus.

Gruß, AntLion.
[/SIZE]
[/SIZE]



Michi-King91
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#5 AW: Neulings-Fragen zu Ytong bzw. Ameisenfarm

Beitrag von Michi-King91 » 6. Oktober 2007, 18:33

Hey AntLion!

Auch ich nenne dich Willkommen im Ameisenforum!

Also, zu deiner Frage wie lange dieses "Rund um Sorglos Packet" reicht^^.
Ich vermute das die Arena schnell zu klein wird!
Also, wenn du dir eine Königin mit Brut der Gattung Lasius niger kaufst(sehr beliebt bei Neubeginnern) dann wird sie schon 1-2 Jahre halten.
Aber das kann man schlecht abschätzen!

Ich denke die Arena ist zu klein wenn die Kolonie auf 200-250 Individuen steigt, dann ist es zumindest auch besser ihr mehr Auslauf zu gönnen!

Mfg

Michi


Derzeit halte ich: Nichts. Habe die aktive Haltung aufgegeben.

chrizzy
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#6 AW: Neulings-Fragen zu Ytong bzw. Ameisenfarm

Beitrag von chrizzy » 6. Oktober 2007, 20:57

Hallo,


Ich denke die Arena ist zu klein wenn die Kolonie auf 200-250 Individuen steigt

Ich machte anfangs den Fehler, mir dieses Rund-um-Sorglos-Paket für meine Lasius niger Kolonie zu kaufen. Die Arena wird nicht bei 200-250 Inidividuen zu klein, sondern meiner Erfahrung nach sind 50 Ameisen für die Arena schon zu viel!

Ich würde zu einer Arena raten, die mindestens die Maße 30*20 cm hat - aber auch die wird für Lasius niger nicht allzu lange reichen, ca. 1 Jahr, nachdem ich meine Lasius niger Kolonie gekauft hatte, musste ich mir eine 60*30 cm große Arena kaufen.

Auch die Farm reicht nicht ewig, für meine Kolonie, die ich seit Mai 06 habe, muss ich nach der Winterruhe eine größere anschaffen.


Im Endeffekt sparst du also Geld, wenn du dir gleich ein größeres Formikarium kaufst, weil du dann nicht so schnell vergrößern musst.

lg, chrizzy



Antsacida
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#7 AW: Neulings-Fragen zu Ytong bzw. Ameisenfarm

Beitrag von Antsacida » 6. Oktober 2007, 21:35

naja, ich hab jetzt so gute 60 Arbeiterinnen bei Lasius niger ... und derzeit leben sie alle im Reagenzglas. 2-3 sind auf Erkundung und wenn sie Futter finden sind es bis maximal 10 die sich dran verköstigen.

Vielleicht gibt es ja von Kolonie zu Kolonie unterschiede im Verhalten ... aber erzähl mal (@chrizzy) wieso du meinst das es zu viele waren ... selbst 100 Ameisen zur gleichen Zeit in der Arena aus dem Starterset sind eigentlich nicht sonderlich viel finde ich ... es wuselt halt etwas, klar ... aber ansonsten. oder wo gab es Probleme mit dem Platz?



Sahal
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#8 AW: Neulings-Fragen zu Ytong bzw. Ameisenfarm

Beitrag von Sahal » 6. Oktober 2007, 21:37

Hola,

Also muß das Wasser doch direkt in den Ytong
Nicht muss, sondern kann :-)

Der Vorteil hierbei ist die bessere Kontrolle der Feuchtigkeit im Nest. So kann dosiert Wasser nachgefüllt werden. Die kompakte Bauweise benötigt bei internem Nest lediglich eine Abdeckung des Tanks, bei externer Bauweise nicht einmal das. Der Nachteil: allgemein erheblich mehr Arbeit (naja, 1x täglich nen Schluck Wasser nachkippen, wenn der Tank groß genug ist)

Die "Fußbad"-Methode hat ebenfalls Vorteile, denn hier muss nur in wesentlich größerem Abstand Wasser aufgefüllt werden. Nachteile, wenn man es so nennen will: die Steuerung der Feuchte geschieht durch die Höhe von Wasserstand und Ytong und ist schlechter zu dosieren, die Unterseite des Ytong gammelt schnell und/oder bildet Algen und Moos. Bei externer Bauweise ist ein zusätzlicher "Untersatz" für das Wasser erforderlich, bei interner Bauweise muss das Fußbad abgedeckt werden.

Ameisenfarm sofort besetzen:
hier hat es schon etliche Unfälle und Ärgernisse gegeben! Die Farmen wurden mangels Erfahrung zu stark bewässert und sumpften, oder es dauerte Tage, bis eine angemessene Feuchte entstand. Ebenso haben sich schon oft Fehler in der Befüllung erst während des Betriebs/der Befeuchtung gezeigt. Es ist also anzuraten, die Farm ersteinmal 1 Woche ohne Ameisen zu betreiben, um den Umgang zu lernen und evtl. auftretende Schwachstellen zu erkennen.


Das Rundum-Sorglos-Paket hält genau, was es verspricht: Du kannst sorglos in die Ameisenhaltung einsteigen. Aber dann geht es auch schon los: spätestens nach 2 Monaten kannst Du die Micro-Arena wegschmeißen und Dir was passendes anschaffen. Rote Folie ist separat zu besorgen/bestellen, denn das gehört seltsamer Weise nicht zu einem Rundum-Sorglos-Paket dazu... dafür hast Du Moos und Kork dabei, unter dem sich die Ameisen prima verstecken und Deinen Blicken entziehen können.


Schlauch in Ytong:
seit Jahren stopfe ich (bei Einheimischen) den Schlauch lediglich in eine Bohrung des Ytongs, und noch ist nix passiert. Vorgang: die Bohrung (etwas kleiner als Schlauchdurchmesser) in den Ytong treiben und den Schlauch durch drehende Bewegung in die Bohrung quetschen, anschließend etwas Befeuchten. Wenn Dir das zu unsicher ist oder Zugbelastungen zu erwarten sind, kannst Du eine Schraube oder eine Nadel als Fixierung anbringen.



@Antsacida:
es mag zwar nicht nach Überfüllung aussehen, solange die Ameisen sich nicht gegenseitig auf den Tarsen stehen, aber die "Überfüllung" beginnt erheblich früher.
Auch ist definitiv kein Vergleich zwischen dicht bevölkerten Nestern und der Arena zu ziehen, zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Innerhalb des Nestes gelten andere "Regeln"!

Ameisen sind immer bestrebt, neue Futterquellen in Bereichen zu finden, die nicht bereits von Nestgenossinnen belaufen werden/wurden. Ebenso werden neue Areale gesucht, um das Territorium zu erweitern.
In einer zu kleinen Arena finden die Ameisen jedoch nur Bereiche vor, die bereits belaufen und markiert sind (Kot, Spuren), weiterhin können sich durch die Enge keine speziellen Duftsignale entwickeln/halten/begrenzen, da einfach alles vermischt wird.
Das Ergebnis ist schlechte Nahrungsausbeute, kaum zu beobachtende Strassenbildung, plötzliche Gruppenpanik/-unruhe, durch permanent hohe Pheromonkonzentration ausbleibende Signalwirkung, geringe bis fehlende Aktivität und/oder stark erhöhte Ausbruchsneigung.
Weiteres Problem kann die Unterforderung der Arbeiterinnen sein, da ihr Energie-Potential durch zu wenig Bewegung nicht abgebaut wird. Die Folgen können sich durch Überpflege der Brut oder Gyne zeigen, hier zB hoher Anteil beschädigter Imagines (eingedellte Gaster und ähnliche Missbildungen bis zum Totpflegen der Gyne), Fehlverhalten wie stundenlanges Schleppen von Abfall und toten Nestgenossinnen, permanenter Umbau des Abfall-Haufens, erhöhte Aggression gegen Nestgenossinnen (verbunden mit zu hoch konzentrierten Pheromonen).

Aus diesen Gründen ist nicht nur eine möglichst große Arena notwendig, sondern auch möglichst weite Wege zum Futter!


Wenn die Flinte ins Korn gefallen ist, nicht gleich das Kind in den Brunnen werfen, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt!

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