Vor allem der Noren und Osten Frankreichs sind betroffen, dort ist der Käfer im Moment eine echte Plage. Manche Häuserfassaden in Straßburg sind sogar von Tausenden Käfern bedeckt, und immer mehr Straßburger beobachten regelrechte Käfer-Kolonnen, die durch Fenster und Balkone in ihre Wohungen eindringen - offenbar auf der Suche nach einem Winterquartier.
Die bis zu sechs Millimeter groß werdenden Käfer wurden Wissenschaftlern zufolge erstmals in Europa 2001 in Belgien gefunden. Von dort breiteten sie sich rasch nach Süden und Osten aus. Auch in Deutschland sind sie heute in einigen Gegenden anzutreffen. 2004 wanderten die Tiere in Frankreich ein, berichtet der Biologe Vincent Ternois, Gründer einer "ständigen Beobachtungsstelle für die Ausbreitung des asiatischen Marienkäfers in Frankreich".
Diese Käfer sind laut dem Biologen besonders gefräßig, sie vertilgen nicht nur große Mengen von Blattläußen, sondern auch andere Insekten, Insekteneier und
Auch Winzern bereitet der Käfer sorge - er versteckt sich gerne in den reifen Trauben und gelangt mit diesen in die Saftpresse. Der bitter schmeckende Käfer könnte so gute Ernten verderben.
1982 wurde Harmonia axyridis vom staatlichen landwirtschaftlichen Forschungsinstitut für ein Experiment aus China importiert - als natürlicher Vernichter der gefürchteten Blattläuse.
Ab 1995 wurden sie von der französischen Firma Biotop vermarktet, bis diese im Jahre 2000 den Handel aufgrund der Verbreitungsgefahr einstellte. Seither wird "nur" noch eine gentechnisch veränderte Variante vermarktet, die nicht fliegen kann. Dadurch soll verhindert werden, dass sich die Käfer überall breitmachen. Die gentechnisch veränderte Variante soll laut Firour Kabiri von der Firma Biotop keinerleich Gefahr für die Umwelt darstellen.
Der Biologe Ternois sieht die Gefahr hingegen nicht gebannt: Wenn sich ein gentechnisch veränderter Marienkäfer mit einem wilden kreuze, könne der Nachwuchs wieder fliegen, warnt er. Für ein Verbot wäre es heute möglicherweise schon zu spät:"Ich glaube, nichts wird diesen Käfer aufhalten!".
Quelle: "Kleine Zeitung"
Das ist ein weiteres Beispiel dafür, was passiert, wenn man gebietsfremde Arten einfach so in die Wildniss entlässt. Ihr könnt euch ja selbst ein paar Gedanken zu dem Thema machen.
lg, chrizzy