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Styropor-Nest

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erix
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#17 AW: Styropor Nest

Beitrag von erix » 6. Dezember 2007, 23:37

Fürs Formicarium scheint mir Styropor nicht geeignet zu sein. In meinem Bienenhaus lebt eine sehr grosse (wilde) Kolonie Lasius emarginatus. Sie haben dort Isolier-Styroporplatten mit unzähligen Gängen durchlöchert in denen sie lebten. Das Material schien ihnen zu gefallen. Die Platten habe ich dann aber entfernt weil die Müllproduktion zu lästig wurde.
Gruss erix



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Fabienne
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#18 AW: Styropor Nest

Beitrag von Fabienne » 6. Dezember 2007, 23:51

Irgendwie lest ihr alle nur den letzten Beitrag. Styrodur mit Fließenkleber überarbeitet auch im Nest ist kein bisschen gefährdet durchgefressen zu werden (und wenn - abhängig von der Ameisenart - dann genauso vergleichbar wie das Durchfressen bei Ytongs). Denn Fließenkleber wird hart wie Stein. Mit einem Zugang im Nest zu einem Schwammtank lässt sich eine Feuchtigkeit im Nest dem eines Reagenzglasnestes herstellen. Ist somit genauso gut geeignet als Nest wie andere Nestvarianten.

Was ich nicht verstehe ist das Argument es ist nicht natürlich. Selbst wenn Ameisen aus dem Dämmmaterial Stückchen rauszwicken, so nehmen sie das genausowenig als Nahrung auf wie Sandkörnchen.

Ich möchte hierbei auf die FAQ hinweisen die gelesen werden sollten:


Der Halter sollte, je nach Art versuchen, der Ameise jene Nahrung zu bieten, die sie auch in der freien Natur zu sich nimmt. Da das z.B. bei Blattläusen nicht so einfach ist (man kann durchaus eine Blattlauszucht in die Arena integrieren, ist nur aufwändiger), füttern die meisten Halter ihre Ameisen mit Honigwasser als Alternativlösung zum Honigtau, der von Blattläusen abgesondert wird. "Vielleicht habt ihr es schon mal bemerkt, dass Ameisen einen Zuckerwürfel nicht beachten. Das kommt daher, da sie trockene Substanzen nicht aufnehmen können."



Da Styrodur weder Wasserlöslich ist noch bei Haltungstemperaturen schmilzt, ist er meiner Meinung nach Ameisensicher. Falls dem nicht so ist, bitte ich von einem der sich damit auskennt Gegenteiliges zu berichten.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass Styrodur und Styropor schon lange genauso wie Abtönfarben usw in der Haltung Anwendung finden (Bau einer Rückwand) (Bau von Felsen) (Färben des Ytongs). Natürlich müssen es Farben sein, die wie Antastisch schrieb Speichelfest sind (korrigiere mich wenn ich dich falsch zitiert habe!).

Naja meine Meinung ist und bleibt die, dass man den Tieren in der Haltung nur eine wirklich natürliche Sache im Terrarienbau bieten kann und das ist der Versuch mehr Auslauf zu schaffen. Wie Sahal schon öfters schrieb ist es den Ameisen völlig Schnuppe ob sie auf Sand, Erde, Plastik etc. laufen! Solange sie nicht total in ihrer Bewegung eingeschränkt sind.

Deshalb finde ich es auch kein bisschen verkehrt mit Materialen zu experimentieren, solange sie nicht wasserlöslich, hitzebildend, nuklearstrahlend oder elektrostaisch geladen sind oder eben auf andere Weise den Tieren wirklich schaden.

Ich finde es falsch anderen Haltern Materialen auszureden mit den Worten "es ist nicht natürlich". Mit vielen unnatürlichen Materialen kann man durchaus etwas machen, wenn man richtig überlegt an die Sache herangeht. Denn ohne solche Ideensucher würde es das unnatürliche Ytongnest ja auch nicht in der Haltung geben.

Also noch mal zum Styrodur.

Vorteile:
-leicht zu verarbeiten
-natürlich aussehende Felsen können geformt werden.

Nachteile:
- auch für Ameisen leicht zu verarbeiten.
- Wasserabweisend.

So nun sollte man einfach versuchen die Nachteile zu eleminieren

---> nach dem Formen des Nests mit Fließenkleber überarbeiten ---> nicht mehr für Ameisen leicht zu verarbeiten.

Wasserabweisung kann durch Tankanbringung mit Schwamm oder aber anstatt Fließenkleber einer Verarbeitung des Styrodurs durch Lehm oder Gips genauso die Feuchtigkeitswidergabe erzielt werden wie bei einem Gipsnest.

Somit wäre ein Styrodurnest wieder zur Ameisenhaltung geeignet.

Deshalb finde ich man sollte einfach nicht sofort alles verneinen, sondern überlegen und vielleicht wenn es von der Theorie sehr wahrscheinlich ist, dass es funktioniert, es eben auch ausprobieren.

Ich denke auch, dass so ein Styrodurnest am Ende natürlicher aussieht als Ytong-Nester.


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Fabienne
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#19 AW: Styropor Nest

Beitrag von Fabienne » 9. Dezember 2007, 23:49

So ich wollte nur melden, dass mein erster Versuch ein Styrodurnest anzufertigen ein voller Erfolg ist ich habe das Styrodur innen mit Gips verarbeitet und konnte so einen Wassertank anbringen, der Gips hält das Nest feucht. Außen habe ich nur profisorisch einfach bisschen rumgezupft einen Berg nachgebaut und den dann mit Fließenkleber überarbeitet.

Ich werde demnächst ein schöneres Nest bauen aus Styrodur und es hier vorstellen. Aber es funktioniert und kann alle Bedingungen erfüllen:

- leicht herzustellen
- leicht zu formen leichter als ein Ytong-Nest
- kann individuell auf jedes Formicarium zugefertigt werden
- Befeuchtung des Nestes funktioniert
- Bastelspass ist gewährleistet
- müsste vielen Ameisenarten Standhalten, da sie an den Dämmstoff nicht herankommen wegen Gips und Fließenkleber.
- Kostenfaktor ist nicht so billig wie ein Ytong, dafür kann man aus einem Dämmplatten- + einmal Gips- + einmal Fließenkleberkauf viel mehr Nester bauen als aus mehreren Ytongklötzen (größere Nester)
- Sieht natürlicher aus als ein Ytongklotz im Formicarium
- es ist insgesamt leichter als ein Ytongnest

Negativ zu erwähnen:
- Kostet eben doch mehr als Ytongnester
- bewässert nicht ganz so gut, eher wie ein Gipsnest eben
- Herstellung ist bisschen aufwändiger und man muss beim Styrodurüberarbeiten genau sein
- ist eher was für Bastler

Aber es funktioniert!!!!!!!!!1


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