In so einem Fall hilft in vielen Fällen ein Tropfen Honigwasser an der richtigen Stelle angebracht, um wenigstens einige Tiere zu beruhigen. Das ist vor allem dann notwendig, wenn die Tiere nach einer Neststörung, die sich oft nicht vermeiden lässt, besonders aufgeregt sind.
Ich verwende diese Methode immer wieder, damit brauchbare Bilder gemacht werden können. In der Folge will ich einge Beispiele anführen:
1. Anlässlich der Beobachtung eines Nestes von Raptiformica sanguinea konnte ich feststellen, dass fast nur die Sklaven (Serviformica fusca) und kleine Exemplare von Raptiformica das Honigwasser aufnahmen. Die großen Exemplare von Raptiformica zeigten kein Interesse, dafür aber bald Mitglieder anderer Arten: Tetramorium

2. Serviformica cunicularia, hier in einer fast rein grau gefärbten Rasse. Jedenfalls muss "mindestens ein kleiner Fleck im vorderen Teil des ventrolateralen Mesonotum mit rötlicher Pigmentierung" vorhanden sein(neuer Seifert, S. 182).

3. Serviformica lusatica (ab 2009: Formica clara) ist sehr schwer von Serviformica rufibarbis zu unterscheiden. Es gelingt mir eigentlich nur mit Hilfe der Größe, Serviformica lusatica ist die größte Art des Subgenus Serviformica.

4. Camponotus piceus, im südlichen Mitteleuropa eine sehr seltene Art(überall vom Aussterben bedroht). Daneben ließen sich mindestens 2 Arten der Leptothorax/Temnothorax-Gruppe anlocken. Die Ruhe ist trügerisch, dominant war eindeutig die große Vertreterin von Leptothorax/Temnothorax

5. Formica (Raptiformica) sanguinea. Wenn überhaupt zu verwechseln, dann nur auf den ersten Blick mit Formica truncorum. Raptiformica sanguinea hat aber den Clypeusvorderrand eingebuchtet und ist deutlich weniger behaart.

6. Zum Vergleich: Formica truncorum

7. Camponotus fallax, die "Schöne aus dem Dachgebälk" meines Hauses. Nach der Labung natürlich wieder freigelassen!

8. Lasius fuliginosus

9. Dolichoderus quadripunctatus, eine arboricole Art, die zum Glück bei uns noch häufig vorkommt

10. Serviformica
Für S. cinerea und S. fuscocinerea sind bisher keine eindeutigen Unterscheidungskriterien erarbeitet (siehe Neuer Seifert, S. 188). Auffallend ist für alle 3 Arten der silbrige "Samteffekt", der auf die dichte Pubeszenzbehaarung zurückzuführen ist.

11. Camponotus lateralis, eine Mittelmeerart.

12.Formica pratensis

13. Camponotus vagus (mit Milbe) hat die "Witterung" aufgenommen.

Gruß Boro