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Die Honigwasser-Foto-Falle - Fotobericht

Berichte (z.B. Reiseberichte, Ameisenfotoalben, Ausflüge, Schnappschüsse, etc.) mit vielen Fotos von Ameisen und Natur.
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Boro
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#1 Die Honigwasser-Foto-Falle - Fotobericht

Beitrag von Boro » 1. November 2007, 20:36

Jeder Fotograf kennt das Problem der quirligen Insekten, die kaum jemals eine "Ruhe geben" wollen.
In so einem Fall hilft in vielen Fällen ein Tropfen Honigwasser an der richtigen Stelle angebracht, um wenigstens einige Tiere zu beruhigen. Das ist vor allem dann notwendig, wenn die Tiere nach einer Neststörung, die sich oft nicht vermeiden lässt, besonders aufgeregt sind.
Ich verwende diese Methode immer wieder, damit brauchbare Bilder gemacht werden können. In der Folge will ich einge Beispiele anführen:


1. Anlässlich der Beobachtung eines Nestes von Raptiformica sanguinea konnte ich feststellen, dass fast nur die Sklaven (Serviformica fusca) und kleine Exemplare von Raptiformica das Honigwasser aufnahmen. Die großen Exemplare von Raptiformica zeigten kein Interesse, dafür aber bald Mitglieder anderer Arten: Tetramorium sp. links, Tapinoma sp. rechts
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2. Serviformica cunicularia, hier in einer fast rein grau gefärbten Rasse. Jedenfalls muss "mindestens ein kleiner Fleck im vorderen Teil des ventrolateralen Mesonotum mit rötlicher Pigmentierung" vorhanden sein(neuer Seifert, S. 182).
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3. Serviformica lusatica (ab 2009: Formica clara) ist sehr schwer von Serviformica rufibarbis zu unterscheiden. Es gelingt mir eigentlich nur mit Hilfe der Größe, Serviformica lusatica ist die größte Art des Subgenus Serviformica.
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4. Camponotus piceus, im südlichen Mitteleuropa eine sehr seltene Art(überall vom Aussterben bedroht). Daneben ließen sich mindestens 2 Arten der Leptothorax/Temnothorax-Gruppe anlocken. Die Ruhe ist trügerisch, dominant war eindeutig die große Vertreterin von Leptothorax/Temnothorax sp. (Leptothorax acervorum).
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5. Formica (Raptiformica) sanguinea. Wenn überhaupt zu verwechseln, dann nur auf den ersten Blick mit Formica truncorum. Raptiformica sanguinea hat aber den Clypeusvorderrand eingebuchtet und ist deutlich weniger behaart.
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6. Zum Vergleich: Formica truncorum
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7. Camponotus fallax, die "Schöne aus dem Dachgebälk" meines Hauses. Nach der Labung natürlich wieder freigelassen!
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8. Lasius fuliginosus
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9. Dolichoderus quadripunctatus, eine arboricole Art, die zum Glück bei uns noch häufig vorkommt
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10. Serviformica sp. aus der cinerea-Gruppe. Serviformica cinerea, S. fuscocinerea und S. selysi sind für den Laien kaum zu unterscheiden.
Für S. cinerea und S. fuscocinerea sind bisher keine eindeutigen Unterscheidungskriterien erarbeitet (siehe Neuer Seifert, S. 188). Auffallend ist für alle 3 Arten der silbrige "Samteffekt", der auf die dichte Pubeszenzbehaarung zurückzuführen ist.
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11. Camponotus lateralis, eine Mittelmeerart.
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12.Formica pratensis
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13. Camponotus vagus (mit Milbe) hat die "Witterung" aufgenommen.
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Gruß Boro



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helfetix
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#2 AW: Die Honigwasser-Foto-Falle

Beitrag von helfetix » 1. November 2007, 22:38

Ich finde diesen Beitrag sehr gut, da man so auch als Laie auf die Unterschiede aufmerksam gemacht wird und mit der Zeit die Ameisen selbst bestimmen (versuchen^^) kann. Danke vielmals, Boro.



Necturus
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#3 AW: Die Honigwasser-Foto-Falle

Beitrag von Necturus » 2. November 2007, 19:57

Hallo Boro,
tolle Bilder und eine sehr gelungene Zusammenstellung! Auch ein Lob für die schonende Knipsmethode, besser als Tiere aufzusammeln und die dann mit der Kamera durch die Ecke zu jagen!
Gruß,
Necturus



littljoe
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#4 AW: Die Honigwasser-Foto-Falle

Beitrag von littljoe » 9. Dezember 2007, 08:16

Danke Boro!
echt informativ
Und klasse Pix
BEst
joe



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Boro
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#5 Weitere Bilder

Beitrag von Boro » 27. September 2009, 22:02

1. Eine Minor-Arbeiterin von Camponotus piceus (3-4mm lang) und eine Arbeiterin von Plagiolepis pigmaea (mit leerem Kropf etwa 1mm lang und nur mit viel Glück beim Furagieren zu erkennen)
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2. Minor-Arbeiterinnen von Camponotus piceus in verschiedenen Ausfärbungsstadien.
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3. Eine Formica cunicularia nähert sich der Futterstelle. Sie ist zwar größer (und weit frecher) als die piceus-Arbeiterinnen, wird aber sofort verjagt
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4. Auch eine Wespe hat sich hier eingefunden, eine junge Gyne von Polistes dominulus. Und wer noch? Eine kleine Tapinoma sp. Arbeiterin.
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5. Die Wespe richtet sich kurz auf, um von einem Ästchen Honigwasser zu schlürfen. Und siehe da, eine Arbeiterin von Formica cunicularia schlüpft unterhalb durch um auch an die Süßigkeit zu kommen.
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6. Die Arbeiterin versuchte übrigens ein paar Mal die vergleichsweise riesige Wespe zu vertreiben (!!), indem sie diese in die Beine zwickte. Aber ohne Erfolg...
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7. Jetzt sind sie endlich unter sich.
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L.G. von Boro



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Intro
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#6 AW: Die Honigwasser-Foto-Falle - Fotobericht

Beitrag von Intro » 28. September 2009, 16:58

Coooooooooooooooolll



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