Hallo ra-punzel72,
um zum eigentlichen Thema zurückzukommen -wie schon weiter oben gesagt, wäre Messor wahrscheinlich die geeignetste Art für dich. Wenn ich das richtig verstanden habe, spricht bei dir nichts dagegen, die Tiere mit Katzenfutter zu füttern. Nun wird sicherlich ein Aufschrei folgen, dass das ja gar nicht geeignet wäre, aber es hat es immerhin ins
Ameisenwiki geschafft - und wenn man es nicht ausprobiert oder es aufgrund irriger Annahmen ablehnt, kann man darüber auch schlecht diskutieren. Einige Nutzer füttern auch Fischfutter-Flocken zu, die werden aber nicht unbedingt angenommen und der Nutzen wird hier auch oftmals in Frage gestellt - ohne dass sich das mal jemand genauer angesehen hätte, freilich.
Der nächste Teil des Beitrags beschäftigt sich mit der dritten Frage/dem Kritikpunkt; ich möchte mich beim Themenersteller bedanken, dass er diese Anregung auf das Forum losließ, auch wenn er dafür wahrscheinlich besser ein eigenes Thema eröffnet hätte, damit man die echten Antworten auf seine Fragen leichter findet.
Toblin hat geschrieben:EDIT I: 1-2 Insekten die Woche sind definitiv zu wenig. Auch für eine kleine Kolonie.
Ich bin zwar noch nicht so lange dabei, aber zumindestens bei einheimischen stimmt das
definitiv nicht. Für ein- bis zweijährige, evtl. auch dreijährige Kolonien kam ich bisher sehr gut mit einem Futtertier (Mehlwurm, kl. Grashüpfer o. ä.) pro Woche aus. Was natürlich nicht heißen muss, dass sich die Kolonien bei anderen genauso verhalten müssen - es gibt ja noch diverse andere Appetitfaktoren außer der Koloniegröße.
Oder sind bei dir
kleine Kolonien einfach etwas anderes?
chrizzy hat geschrieben:hab ich was verpasst?
Im Wesentlichen? Nicht viel
Aber...
Seit wann gelten Versuche eines einzigen Users mit einer einzigen Kolonie über einen viel zu kurzen Zeitraum als Tatsachen?
Das ist wohl der Grund, weshalb sich einige Märchen und Mythen über Ameisen so hartnäckig halten.^^
Weil das tatschlich bedeutet, dass man unter den Bedingungen, die Erne seinen Tieren bot, diese Kolonie über
mindestens zwei Jahre halten kann, wobei 'halten' hier völlig wertfrei ist. Diese
Tatsache kann auch jemand nicht wegdiskutieren, der andauernd auf der Wissenschaftlichkeit von Aussagen herumreitet
- es kann wieder funktionieren oder auch nicht. Dazu müsste man es aber ausprobieren...
Zur Ameisenhaltung gehört die optimale Versorgung seiner Schützlinge, bei Messor barbarus ist diese ohne die Verfütterung von Insekten wohl nicht gegeben.
Und hier wirst du geringfügig inkonsequent, indem du auf der Basis deiner Meinung eine allgemeingültige Regel aufzustellen versuchst. Gibt es darüber empirisch gesicherte Untersuchungen?
Und warum muss 'optimal' auch immer 'schnellstmögliches Wachstum' bedeuten? 'Optimal' in deinem Sinne heißt in den meisten Fällen ganz sicher nicht 'natürlich' und 'naturnah', denn was dort alles einer optimalen Versorgung im Wege ist, wage ich jetzt gar nicht mehr zu erwähnen.
Sei dir bitte bewusst, dass das Wort 'optimal' einiger Vorannahmen bedarf, die erst einmal definiert sein müssten.
Meiner eigenen, internen Ethik nach finde ich solche simulierten Kämpfe zwischen Ameisenvölkern auch unmoralisch
er als die Verfütterung von Tieren, die zu diesem Zweck gezüchtet wurden. Und zwar aus folgendem Grund: Die Ameisen hält man zur persönlichen Belustigung, aus (schein)wissenschaftlichem Interesse oder aus anderen Beweggründen. Dass dafür mehr oder weniger Tiere geopfert werden müssen ist klar, weil tierische Proteine anscheinend essentiell für viele Arten sind - das nimmt man als Halter in Kauf, genauso wie ein Katzenhalter, dass seine Katze Mäuse und evtl. auch Singvögel tötet. Dass sie das nicht müsste weil ihre Ernährung steht, kann man der Katze zwar nicht vorwerfen, aber das ist wieder ein anderes Thema...
Nicht essentiell für die Haltung von Ameisen ist jedoch, dass man sie gegeneinander kämpfen lässt. Ich würde hingegen auch Ameisen an meine Mehlwürmer verfüttern, wenn ihnen das wechselseitig in irgendeiner Weise gut täte, aber so funktioniert das in der Biologie meistens nicht.
Aber all das ist nur meine bescheidene Meinung, über die mit anderen zu diskutieren müßig ist - genauso gut könnten wir über Autos, Frauen, Politik und andere überwiegend ansichtsgeprägte Themen unterhalten.