Ich gehe davon aus, dass derjenige der sein Material aus der Natur holt, auch ein natürliches Becken (mit einer heimischen Art) einrichten will. Was macht es da für einen Sinn alles gesammelte in den Ofen zu schieben um es gleich wieder abzutöten?
Eigentlich ist eine Hitzebehandlung nur bei gekauften Futterinsekten notwendig, denn in den Monokulturen der Futtermittelzucht fühlen sich eben auch Milben wohl. Doch Milbe ist nicht gleich Milbe / Ameisenparasit!
Was man aus einem gesunden Wald holt muss also nicht zwingend "steril" gemacht werden, schliesslich ist es ein Stück Natur und die enthaltenen Mikroorganismen leisten hervorragende Arbeit bei der Vernichtung von Futterresten oder sonstigen organischen Rückständen. Wenn man dieses Klima im Ofen vernichtet macht man es dem Schimmel nur noch einfacher. Davon ab, Moos sieht nach einer Desinfektion im Ofen nicht mehr ganz so saftig und frisch aus.

Grundsätzlich gilt: Alles was man kauft sollte gut gereinigt und im Zweifelsfall auch gebacken werden. Alles was man mit gesundem Menschenverstand im Wald seines Vertrauens sammelt lässt sich auch so verwenden.

Bei exotischen Ameisen sieht es in meinen Augen schon wieder anders aus, denn sie reagieren evtl. empfindlich auf unbekannte äußere biologische Einflüsse. Hier würde ich komplett auf Waldboden o.ä. verzichten und auf leicht zu reiningende Einrichtung achten.

Hallo,

Alles was man mit gesundem Menschenverstand im Wald seines Vertrauens sammelt lässt sich auch so verwenden.

Nur man kann sich halt nie sicher sein... ich habe vor kurzem eine Milbeninfektion meiner Lasius niger Arena festgestellt, die anderen Arenen, Nester und auch Ameisen sind nach ersten Untersuchungen zum Glück nicht befallen.
Die befallene Arena war die einzige, in die ich kurz vor der Winterruhe ein paar Pflanzen aus dem Garten (zwar nicht "Wald", aber dennoch "Natur") gestellt habe, sonst kam nichts neues ins Becken, Futtertiere habe ich immer abgekocht.
Deshalb gehe ich davon aus, dass die Milben mit den Pflanzen eingeschleppt wurden.

Jetzt könnte man natürlich erwiedern dass die Milben die Ameisen augenscheinlich nicht befallen haben - aber mir sind Berichte bekannt, in denen sich Milben bei Nahrungsknappheit an Ameisen und deren Brut "vergreifen".

Die Milben dürfen heute eine Nacht bei Minustemperaturen im Freien verbringen - mal sehen, ob ich sie damit töten kann.

Doch Milbe ist nicht gleich Milbe / Ameisenparasit!

Stimmt, man müsste um das zu wissen warten, bis die Milbe Ameisen befallen hat - doch dann ist es schon zu spät.
Deshalb würde ich jede Milbe als "potentiell gefährlich" einordnen.

Eigentlich ist eine Hitzebehandlung nur bei gekauften Futterinsekten notwendig,

Wobei auch Futtertiere aus der Natur von Milben infiziert sein können. Sicher kann man sich nie sein... deshalb würde ich auch bei Futtertieren aus der Natur auf Nummer Sicher gehen und diese überbrühen.

Ps zur Überschrift: Futtertiere sollte man für ca. 10 sec. in kochendes Wasser werfen ("überbrühen"), nicht kochen.

Naja...ich bin lieber genau/zu steril als am Ende einen Milbenbefall zu haben.

@punk: Eine gute Einstellung, die du auf jeden Fall beibehalten solltest (Ausnahme: Pflanzen gehören wirklich nicht in den Backofen, beim Moos solltest du das sein lassen!!)

lg, chrizzy

Also ich bedanke mich erstmal für die zahlreichen Antworten.
Naja, eure Meinungen sind sehr verschieden, ... aber ich denke ich werde vorsichtig sein und alles überbacken/überbrühen.
Denn es wäre ja schade um meine 1ste Kolonie.

Mlg

Najo ... hast dich zwar schon entschieden, will aber trotzdem noch meinen Senf dazugeben
Hab bisher einmal einen YTong abgebacken und der hat dann nen Monat später ordentlich angefangen zu blühen ... zum Glück waren die Ameisen recht faul und saßen noch im RG, so dass ich den Schimmel entfernen konnte und somit nix schlimmeres passiert ... nervig war es dennoch.
Was Einrichtung angeht, so wird nix mehr sterisiliert. Bei meinem Käferterarrium stammt auch alle Einrichtung aus dem Wald. Dank 20cm hohem Substrat(Walderde), dass auch immer schön feucht gehalten wird wegen den Larven ... dazu noch Moos und morsches Holz hat sich da ein eigenes Mikro-klima gebildet. Springschwänze,Milben und andere seltsame kleine Insekten tummeln sich dort ... unter anderem auch eine Themnothorax Kolonie, die in irgendeinem Holzstück lebt ... hab bisher noch nicht raus, in welchem ... Manchen mag das von der Optik her stören, wenn noch andere Tiere dort leben, als die die man eingeplant hat ... ich find es schön, macht es das Ganze doch etwas natürlicher. Einen negativen Einfluss konnte ich noch nicht feststellen. Weder für die Terrarienbewohner noch für meine Ameisen, die ab und an auch mal Besuch kriegen, da so ein Terrarium ja nicht wirklich dicht ist ...

Das ist Toll : )
So ein "Mikroklima" möcht ich auch : )
Aber dann hast du ja theoretisch eine grössere Gefahr deine Ameisen zu verlieren... Schimmel, Milben..usw...

Mlg

Wie ist dass in der Natur? Da kann so eine Milbe, die in der Nähe der Kolonie lebt, doch auch nicht einfach den Tod bedeuten. Ich denke, wenn man dem Lebensraum entsprechende Teile von diesen Orten entnimmt dürfte es keine Probleme geben. Also kein Waldboden für Lasius niger, denn der lebt ja nicht im Wald, somit ist er wohl auch gegen die "waldmilben" empfindlicher. Bei den Rossameisen würde ich wohl eher nichts aus dem Garten nehmen, denn da gibt es ja auch wieder andere Milben, insbesondere in den Kulturgärten.

echt in kochendes Wasser werfen? Hatte mir auch eher ein Abbrühen vorgestellt.

ohne Ahnung von Ameisenhaltung zu haben, halte ich the_paranoids Ansicht doch auch für schlüssiger Habe aber sonst auch nur mit Mirkoorganismen zu tun ^^