Lebensdauer einer Kolonie

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hoersie
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#1 Lebensdauer einer Kolonie

Beitrag von hoersie » 26. Februar 2008, 16:47

Hallo Ameisen,
möchte ja gerne mit dem Hobby Ameisenhaltung anfangen. Habe schon einiges gelesen, aber eine Frage bleibt. Wenn die Königin des Alters wegen stirbt, was passiert mit der Kolonie (in der Natur sterben sie)? Können Königinnen auch in Gefangenschaft begattet werden? Bzw. bildet die Königin in Gefangenschaft überhaupt Drohnen aus?



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M@rkus
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#2 AW: Lebensdauer einer Kolonie

Beitrag von M@rkus » 26. Februar 2008, 17:37

Hi
Die Kolonie geht nach dem Tod der Königin, früher oder später, auch ein. Es kommen halt keine neue Arbeterinnen mehr nach. Drohnen werden erst bei einer großen Kolonie hevorgebracht. Eine Begattung in Gefangenschaft ist möglich, aber in der Regel äußerst unwahrscheinlich.
Es ist auch möglich eine Königin zu integrieren, wenn die andere gestorben ist, aber das gelingt fast nie und ist eigentlich nicht möglich, aber auch nicht unmöglich.
Das sind alles sehr verallgemeinernde Antworten, natürlich muss man sich auch nach der entsprechende Art richten.


Camponotus cf. ligniperda (seit Juni 2008), Messor barbarus (seit 02.02.09), Tapinoma cf. erraticum (seit August 2009), Tetramorium spec. (seit Juni 2009), Lasius cf. niger (seit Juli 2009),

hoersie
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#3 AW: Lebensdauer einer Kolonie

Beitrag von hoersie » 26. Februar 2008, 17:47

Danke. Aber was macht ihr so, wenn eure Kolonie eingeht? Einfach neue besorgen und einsetzen? Nehmen die das schon benutze Heim an?



Sawyer
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#4 AW: Lebensdauer einer Kolonie

Beitrag von Sawyer » 26. Februar 2008, 17:55

Würde denn eine Kolonie Formica sanguinea eine neue Königin aufnehmen oder lässen sich sogar selbst gezüchtete Könginnnen in Gefangenschaft begatten?



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M@rkus
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#5 AW: Lebensdauer einer Kolonie

Beitrag von M@rkus » 26. Februar 2008, 18:22

Wie gesagt es ist eigentlich unmöglich. Ich wollte es nur nicht ausschließen, weil es in ganz, ganz, ganz, seltenen Fällen klappen könnte.


Camponotus cf. ligniperda (seit Juni 2008), Messor barbarus (seit 02.02.09), Tapinoma cf. erraticum (seit August 2009), Tetramorium spec. (seit Juni 2009), Lasius cf. niger (seit Juli 2009),

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swagman
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#6 AW: Lebensdauer einer Kolonie

Beitrag von swagman » 26. Februar 2008, 20:15

Es gibt Arten die mehrere Königinnen in der Kolonie haben. Solche werden unter umständen eine neue Jungkönigin aufnehmen. Klappt aber in Gefangenschaft auch nicht immer.

Arten die nur eine Königin haben werden nach deren tot nach und nach eingehen. Hier werden in der Regel keine anderen Königinnen geduldet, also auch nicht angenommen. Sehr viele Arten können "riechen" ob sie verwand sind, auch deshalb wird es nichts eine neue Königin einzuschleusen.

Die Lebenserwartung ist jedoch, für Insekten, meist recht hoch, so können Lasius niger Königinnen fast 30 Jahre als werden. Bei anderen Arten können es aber auch nur einige wenige Jahre sein.
Sehr oft werden Kolonien nie solange gehalten bis die Königin am Alter stirbt. Viel geben dieses Hobby vorher auf, oder verkaufen die Kolonie weiter um sich andere Arten zu holen.

Geschlechtstiere werden auch in Gefangenschaft aufgezogen, aber mit Ausnahmen kommt es erst bei größeren Kolonien dazu.
Diese paaren sich in der Regel nicht, aber auch hier gibt es natürlich Ausnahmen.

Ein "benutztes" Heim kann man natürlich wieder verwenden, wenn du die Becken und Farmen und so meinst. Diese müssen nur gründlich gereinigt werden. Die Nester (Ytong, Gips, Holz) sollte man am besten neu machen.

Bei mir ist als Beispiel die Königin meiner Messor capitatus Kolonie dieses Jahr verstorben. Dabei ist die Kolonie nur zwei Jahre alt gewesen. Warum sie starb lässt sich nicht sagen. Das ist schade, kommt aber vor.
Jetzt warte ich bis die Arbeiterinnen nach und nach auch eingehen, dass kann aber lange dauern.
Eine andere Möglichkeit ist es die Kolonie zu überbrühen, da sie jetzt eh dem tote geweiht ist. Aber das muss man selber entscheiden.



hoersie
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#7 AW: Lebensdauer einer Kolonie

Beitrag von hoersie » 27. Februar 2008, 15:22

Danke für die sehr hilfreichen Antworten.
Mmh jetzt muss ich mir nur noch überlegen, mit welcher Art man anfängt. Da gehen die Meinungen ja meilenweit auseinander....



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