Planen für die Zukunft; Größe des Formicariums für dauerhafte Haltung

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Danko
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#1 Planen für die Zukunft; Größe des Formicariums für dauerhafte Haltung

Beitrag von Danko » 28. Februar 2008, 19:56

Guten Tag zusammen,

ich lese mich seit einiger Zeit durch einige Foren und Seiten, jedoch konnte ich nie eine Antwort auf folgende Frage finden:

Wie groß sollte das Formicarium sein um die "Anfängerarten" (Myrmica rubra, Lasius niger, Lasius flavus, Serviformica fusca) dauerhaft zu halten?

Oder ist es bei Ameisen so das die Kolonie immer weiter wächst und früher oder später immer ein Anbau nötig ist?

Dies ist ein wichtiges Kriterium für mich um evtl. überhaupt mit der Ameisenhaltung anzufangen, da ich nicht mit der Haltung anfangen möchte wenn ich weiß das mir dieses Hobby früher oder später über den Kopf wächst.

Ich weiß z.B. das eine [size=-1]Temnothorax nylanderi [/size][size=-1]Kolonie sehr klein bleiben soll, aber angaben z.B Kolonie X wächst auf bis zu Y Individuen hilft mir in dem Punkt nicht weiter, da ich dann immernoch nicht weiss wie gross das Formicarium in solch einem Fall sein sollte.

Angaben diverser Internetshops wie : "Ein Becken ist ausreichend (Beckeanzahl nach Koloniegröße anpassen) helfen mir elider auch nicht weiter.

Mir ist bewusst das bei diesen "Anfängerarten" die Kolonien unterschiedlich gross werden können und man es nicht pauschalisieren kann. Jedoch wird ich gerne ungefähr wissen wieviel Platz die Ameisenhaltung vll. nach ein paar Jahren benötigt.

Gruß
Danko
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Hawksfire
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#2 AW: Planen für die Zukunft; Größe des Formicarium für dauerhafte Haltung

Beitrag von Hawksfire » 28. Februar 2008, 20:01

Hallo,
also ich halte Lasius niger.
Und habe mir sagen lassen, mein 100x40 Becken reicht für 5 jahre und mehr.
und ein 60x30 würde auch die ersten 2 Jahre reichen.

Oder ist es bei Ameisen so das die Kolonie immer weiter wächst und früher oder später immer ein Anbau nötig ist?


Da kann man einfach mit "ja" antworten.
Auf Dauer gesehen, werden sich die Kolonien aber immer weiter und weiter vermehren, da gibt es keine Regulation.
Es sei denn du greifst dann ein, und entfernst von Zeit zu zeit Arbeiterinnen o.Ä.
Ansonsten wachsen die Kolonien ohne Ende.



Skasi
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#3 AW: Planen für die Zukunft; Größe des Formicarium für dauerhafte Haltung

Beitrag von Skasi » 28. Februar 2008, 20:23

Ich habe mir mal sagen lassen, dass Kolonien in Gefangenschaft die Individuenzahl von 4'000 fast nie überschreiten und selbst da Schluss sei.

Allerdings habe ich auch schon mal einen Beitrag gelesen in dem es hieß ein Halter müsste, um seine Kolonie "klein" genug zu halten mal eben 10'000de (zehntausende) Arbeiterinnen abkochen.

Hatte auch schon mal wo gelesen, dass Myrmica rubra von allen Anfängerarten am kleinsten bleiben, wenn sie nur eine Königin haben.

Ich persönlich kann aber leider (oder zum Glück ^^) nichts von all dem beweisen.



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Oberst Emsig
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#4 AW: Planen für die Zukunft; Größe des Formicarium für dauerhafte Haltung

Beitrag von Oberst Emsig » 28. Februar 2008, 21:30

Hallo,

ein schwieriges Thema!
Da der Großteil der Halter früher oder später wieder aufhört Ameisen zu halten, ODER ständig die Kolonien wechselt, wenn sie eine bestimmte Größe erreichen, gibt es einfach recht wenig Erfahrungswerte.
Eine Ameisenart nur in einem Becken zu halten stelle ich mir schwer vor, doch einige Jahre kann dies schon klappen, je nach Art und Beckengröße. Arten der Gattungen Temnothorax oder Leptothorax kann man sicherlich ein Ameisenkolonie-Leben lang in einem 1m Becken halten, sie sind ebend sehr klein und die Koloniegröße bleibt überschaubar.
Informiere dich doch auch mal über die Art Formica (Serviformica) fusca, auch hier könnte ein sehr großes Becken lange reichen, aber ob man nicht doch ein 2. anschließen sollte, kann ich schwer sagen. Ist teilweise auch Einstellungssache des Halters, so kommt es mir vor.

Hier noch ein vllt interessanter Link: Haltungsdauer - Koloniegröße

Überleg dir das wirklich gut. Solltest du eine Kolonie wirklich SEHR lange halten wollen und hast nicht vor anzubauen, musst die Art schon gut gewählt sein.



Ratinger
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#5 AW: Planen für die Zukunft; Größe des Formicarium für dauerhafte Haltung

Beitrag von Ratinger » 28. Februar 2008, 21:51

Auf Dauer gesehen, werden sich die Kolonien aber immer weiter und weiter vermehren, da gibt es keine Regulation.
Keine Ameisenkolonie wächst ohne Ende, es gibt immer eine Grenze, welche mit der maximal Eierlegerate der Königin erreicht wird und die ist von Art zu Art unterschiedlich.

Temnthorax kann man ein Kolonieleben lang in Formicarien weit unter einem Meter halten, in der Natur leben die Kolonien teilweise in Haselnüssen dementsprechend muss das Formi auch nicht allzu groß sein.

Weitere einheimische Arten wie Lasius spec. oder Serviformica Arten bilden sehr große Kolonien.
Von Lasius niger weiß man ja auch das sie Nester bis zu einen Meter Tiefe haben, dementsprechend groß werden ihre kolonien.
Das regelmäßige abtöten von arbeiterinnen finde ich da absolut bescheuert.
Entweder stellt man seinen Tieren genug Platz zur verfügung oder man gibt sie ab (lässt sie frei).

also @ Danko
Lasius niger, Serviformica fusca oder Camponotus ligniperda sind nur Beispiele für Arten die man in einem 1meter Becken mehrere Jahre, aber nicht unbegrenzt halten kann, deshalb sollte man immer Anschlussmöglichkeiten an seinen Formis haben.
Temnothorax kann man ein Kolonieleben lang in einem 50x30x30cm Becken halten.

sonst noch Fragen?



Danko
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#6 AW: Planen für die Zukunft; Größe des Formicarium für dauerhafte Haltung

Beitrag von Danko » 28. Februar 2008, 21:53

Vielen Dank für eure Antworten. :)

Ich bin zufälligerweise mal über das Thema Ameisen gestolpert und lese seitdem recht viel darüber. Das Thema interessiert mich, jedoch bevor ich sowas in die Tat umsetze dauert es wenn eh sehr lange, da ich nicht aus kurzzeitiger Euphorie sowas tun mag.

Wenn ich mich dazu entscheiden sollte, würde ich ein altes Aquarium von mir nehmen, dass bei 1,60 länge auch nicht bes. klein geraten ist. Es war damit nicht beabsichtigt ob ich sie in so einer Starterarena dauerhaft halten könnte.

Deshalb sind es zur Zeit alles nur Gedanken und der Schritt wirklich in die Ameisenhaltung einzusteigen, noch ein ganzes Stück weit weg.

Das mit dem Anbau wäre bei mir halt einfach so eine Sache, würde dieses Aquarium bei mir stehen, wäre einfach kein Platz um groß anzubauen und ich wollte einfach mal eine Vorstellungen der Dimensionen haben, die die Ameisenhaltung mit sich bringen kann.

Gruß
Danko



Ratinger
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#7 AW: Planen für die Zukunft; Größe des Formicarium für dauerhafte Haltung

Beitrag von Ratinger » 28. Februar 2008, 22:06

Darin könntest du zum Beispiel eine Camponotus truncatus
zusammen mit mehreren Temnothorax Kolonien zusammen halten.
Nur so als Anregung.



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Fabienne
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#8 AW: Planen für die Zukunft; Größe des Formicarium für dauerhafte Haltung

Beitrag von Fabienne » 29. Februar 2008, 14:14

Also das Thema erledigt sich von alleine wenn du Spass am Formicarienbau hast! Ich wollte auch erst eins bauen nun hab ich drei große fertig und Baupläne für 13 andere....
Umso mehr Platz man ihnen bietet umso mehr wird zu beobachten irgendwann sein, denk ich mal. Ein Beispiel:
Oberst Emsig hat zwei Formicarien mit einander verbunden mit einem dicken Schlauch. Als er einen milden Winter simuliert hat sind die kleinen Racker einfach in den Schlauch zum Teil gezogen (dem Schlauchstück nah der Heizung) Würde er kein größeres anbieten, hätte er das nie beobachten können.

Ich muss auch sagen, dass sehr viele mit Lasius niger einsteigen und dann nach ein bis zwei Jahren diese im Flomarkt verkaufen und sich eine neue Kolonie beschaffen. Somit niemals die Grenzen ihres Erstformikas erreichen.
Gleiches gilt, wenn Anfängerfehler die Kolonie dahinraffen. Ich will damit sagen, dass du vielleicht nicht gleich Hunderte von Euro ausgeben solltest, um dann festzustellen .. hmm ist vielleicht doch nicht das was ich wollte.

Ich habe hunderte von Euro ausgegeben muss ich aber dazu auch zugeben, aber bei mir ist und war es die richtige Entscheidung, denn ich hab soviel Freude gehabt die Formikas zu bauen und Freude die neuen zu bauen. Okay bei mir gibt es aber auch noch sehr wenig zu sehen, denn meine ligniperda Kolonie besteht immernoch nur aus 11 Tieren. Meine Temno-Kolonie ist zwar recht groß und ich hab sie sehr gern, aber sie sind auch so winzig, dass man sie gerne in jedem Formika übersieht.

Also meiner Meinung nach, solltest du, außer du bist dir wirklich sicher, dass du über Jahre hinweg die Ameisen halten willst, erstmal klein anfangen, sprich kostengünstig anfangen. Sieh es mal so, selbst wenn du eines Tages ein größeres Formika anschließen musst, kannst du rechnerisch auf die Haltungskosten bezogen im Vergleich zu allen anderen Haustieren die ich kenne, dir locker ein größeres Formika dann leisten.

Denn du zahlst im Grunde ja nur ein Glas Honig im Jahr, und eventuell Futterinsekten, falls du nicht selbst welche jagst. Ein Größeres Formika würde also wieder 60 Euro kosten nun überleg mal was ein Vogel dich zwei Jahre kosten würde an Futter etc. demnach kommst du unter dem Strich kostengünstiger mit der Ameisenkolonie und einer zweiten Anschaffung eines zweiten Formikas weg.

Ein weiterer Vorteil wie ich finde ist die Möglichkeit die Formikas mit Schläuchen miteinander zu verbinden. Dadurch entstehen erst einmal längere Laufwege und du musst das neue Formika nicht direkt neben das erste stellen. Was im Endeffekt nicht soviel Platzprobleme hervorruft. Vögel brauchen einen neuen größeren klobigeren Käfig wenn es mehr Tiere werden bring sowas erstmal unter im Vergleich.

Fazit: Ihr solltet euch wegen der wachsenden Koloniegröße nicht soviel Stress machen, denn wenn ihr das Ameisenhalten liebt wird das kein ernstzunehmendes Problem werden, und falls ihr feststellt es ist doch nicht euer Ding, habt ihr nicht gleich soviel Geld ausgegeben was ja auch ein Vorteil ist.


Signatur geändert weil die davor von mancher Person nicht als Spass angesehen wurde
Falls ich wen damit angegriffen habe ich meine nie etwas böse!

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