Vielleicht Königin tot - Camponotus ligniperda

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Deim
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#1 Vielleicht Königin tot - Camponotus ligniperda

Beitrag von Deim » 5. März 2008, 20:22

Hallo,
also ich habe so die leise Vermutung, dass meine Camponotus ligniperda Königin das Zeitliche gesegnet hat. Ich finde sie nämlich nicht mehr im obwohl ich schon längere Zeit nach ihr gesucht habe. Und: Ich habe einmal einen großen Kopf aus der Arena geräumt. Ich habe ihn zu dem Zeitpunkt für einen Majorarbeiterinnenkopf gehalten... Jetzt bin ich mir aber nicht mehr so sicher. Was kann man jetzt tun?
Gibt es einen Trick die eindeutig ausfindig zu machen, wenn die noch lebt?
Und für den Fall, dass sie tot ist: Ist C. ligniperda in der Lage sich neue Königinnen aufzuziehen die sich dann mit ebenfalls neugezogenen Männchen paaren können?
Wenn ja wie lang würde das dauern?
Und: Könnte man eine neue Königin hinzusezten, die dann vom Volk angenommen wird?
Hoffentlich könnt ihr mir helfen!


Abschließend noch schnell eine zusätliche Frage:
Kann C. ligniperda eignetlich in Ytong selber Kammern bauen? Vorrausgesetzt es macht noch Sinn will ich die nämlich in ein besseres Nestumziehen lassen.



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Ant13
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#2 AW: Vielleicht Königin tot - Camponotus ligniperda

Beitrag von Ant13 » 5. März 2008, 21:20

Hallo!
Sind denn die Arbeiter auch auf einer anderen Stelle gewandert? Denn normalerweise lassen Ameisen ihre Königinnen niehmals allein, sie wären auch bereit für sie zu sterben! Also vlt guckst du nochmal wo ein Haufen Arbeiter ist oder so? Ansonsten würde ich jetzt aus meiner Meinung her sagen das die Königin tot ist (muss aber ja nicht stimmen ;) ) Da diese Art hauptsächlich monogyn ist kannst du keine neue Königin hineinsetzen.
mfg ant13


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#3 AW: Vielleicht Königin tot - Camponotus ligniperda

Beitrag von Fraaap » 6. März 2008, 10:25

Hallo,

In was für einem Becken/Nest hälst du deine Camponotus ligniperda? Kannst du die Arbeitermenge sehen? Wie groß war/ist die Kolonie?

Sollte sie tot sein, ist die Kolonie höchstwahrscheinlich verloren. Möglicherweise kann eine andere Königin sie aufnehmen, doch nicht immer klappt dies.

Ist C. ligniperda in der Lage sich neue Königinnen aufzuziehen die sich dann mit ebenfalls neugezogenen Männchen paaren können?


Wie sollen neue Königinnen/Männchen aufgezogen werden wenn die Königin tot ist?

Sind denn die Arbeiter auch auf einer anderen Stelle gewandert? Denn normalerweise lassen Ameisen ihre Königinnen niehmals allein, sie wären auch bereit für sie zu sterben!


Stirbt eine Königin wird sie genauso in den Abfall gelegt wie jeder andere auch. Für sie gibt es keine Trauerfeier, Ehrenbeerdigung oder Selbstmord des Volkes. ;)



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Boro
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#4 AW: Vielleicht Königin tot - Camponotus ligniperda

Beitrag von Boro » 6. März 2008, 11:48

Hallo Deim!
Zuerst herzlich willkommen im Forum!
Gleich zu deinen Problemen:
1. Zuerst sollte man einwandfrei feststellen, ob die Königin wirklich tot ist. Hier wären das mögliche Alter der Königin, die Dauer der Haltung und etwaige Merkmale einer Erkrankung auch der Arbeiterinnen in die Klärung der Frage mit einzubeziehen.
Ob die Königin tot ist, merkt man auch am Nachlassen der Aktivität, an einer gewissen Orientierungslosigkeit der Arbeiterinnen etc.
2. Bei etlichen Arten ist es so, dass bei einer oder mehreren Arbeiterinnen nach dem Absterben der Königin die Ovarien aktiviert und Eier gelegt werden. Wie das bei C. ligniperda ist, kann ich aus eigener Erfahrung jedoch nicht sagen. Vielleicht gibt es da in der Literatur irgendwelche Hinweise. Das würde den Fortbestand der Kolonie für eine gewisse Zeit sichern.
Jedenfalls können aus den Eiern nur Männchen entstehen.
3. Das Einsetzen einer neuen Königin zur bestehenden Arbeiterinnenschar halte ich für nicht möglich.
4. Bei mir haben bisher die heimischen Camponotusvölker (auch C. cruentatus) nie von sich aus den Ytong bearbeitet. Sehr wohl kommt das bei verschiedenen Messor-Arten vor.
Berichte wieder, wenn du das Schicksal der Königin geklärt hast!
Gruß Boro



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#5 AW: Vielleicht Königin tot - Camponotus ligniperda

Beitrag von Gamb » 6. März 2008, 11:52

Ansonsten puste mal ein Streichholz im Nestbecken aus. Wenn dann keine Königin zum vorschein kommt, wirste keine mehr haben. Bedeutet aber ne Menge Stress und ist ziemlich rabiat. Sollte wirklich nur in so einer Notsituation gemacht werden.



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Boro
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#6 AW: Vielleicht Königin tot - Camponotus ligniperda

Beitrag von Boro » 6. März 2008, 15:16

Von solchen Methoden muss man wohl abraten........
Gruß Boro



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Ant13
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#7 AW: Vielleicht Königin tot - Camponotus ligniperda

Beitrag von Ant13 » 6. März 2008, 16:31

@Fraaap: Ich meine ja auch wenn die Königin noch lebt ;)


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Deim
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#8 AW: Vielleicht Königin tot - Camponotus ligniperda

Beitrag von Deim » 6. März 2008, 19:08

Zunächst mal danke für alle Antworten!!!

Also ich habe die Kolonie nochmal genau betrachtet. Sie ist eignetlich noch zahlreich (bis 100 Tiere - geschätzt). Es scheinen jedoch nur noch Larven und keine Eier mehr zu existieren, was darauf schließen lässt dass keine neuen Generationen nachkommen. Des weiteren konnte ich die Königin immer noch nicht ausfindig machen, was eigentlich bei der Größe des Nestes und bei der Größe der Königin nicht so schwer sein sollte. Sofern ich mich an das Aussehen der Königin noch richtig erinnere.
Stimmt die Erinnerung?

Die Ameisen Verhalten sich übrigens eigentlich ruhig und hängen mehr oder weniger auf einem Fleck zusammen. Das kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass ich sie erst vorgestern aus dem Überwinterung genommen habe.
Natürlich habe ich das Volk, um nach der Königin zu suchen ein wenig aufschrecken müssen. Dabei ist mir jedenfalls auch nicht aufgefallen, dass die Arbeiterin irgendeine mögliche Königin besonders Beschützt hätten.

Ich habe die Kolonie übrigens letzen Frühling aus dem Handel bezogen. und Ob sie einen Befall hat kann ich schlecht beurteilen. Jedoch konnte ich keine Auffälligkeiten wie Milben oder so entdecken. Die müsste man doch auch mit bloßem Auge als kleine Punkte wahrnehmen können oder?

Als einzige Auffälligkeit habe ich bei wenigen Individuen einen ungewöhnliche Sache am Hinterleib gesehen. Die meisten sehen ganz normal aus. Ich habe unten ein schematisches Bild vom Gaster im Querschnitt beigefügt. Ob die Darstellung 100 % korrekt ist wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls stand etwas vom Gaster ab, dass sich aber nicht von Außenskelett der Ameise wirklich unterschied. Zudem habe ich gehört, dass solche Strukturen durch "Verletzungen" beim befreien der Ameisen, durch ihre Schwestern, aus den Kokons enstehen kann. Darüberhinaus habe ich die ersten Exemplare mit dieser "Ungewöhnlichkeit" schon letztes Jahr gesehen. Wenn dies nun eine Krankheit wäre, würden bestimmt schon mehrere Arbeiterinnen daran zugrunde gegangen sein.


Kann es sein, dass das Formicarium nicht aureichend (zu klein) war und es deshalb Probleme gab?

Wie ist das eigentlich so mit der natürlichen Sterberate von C. ligniperda? Wieviele tote Ameisen pro Zeit sind natürlich, bei einem Volk dieser Größe?

Gruß,

Deim

PS: Welche Literatur würdest du denn Vorschalgen Boro?
Dateianhänge
Gaster.JPG



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