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Messor barbarus - Haltungserfahrungen

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#17 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 1. April 2008, 14:56

Es ist mal wieder soweit. Kurz vor 13 Uhr habe ich mir meine Kolonie näher angeschaut und sofort gesehen, wie meine beiden Ameisen die dunkle Nacktpuppe intensiv abgleckt haben. Ich habe also das Röhrchen aus der Arena genommen um mir das ganze näher anzuschauen. Tatsächlich war die dunkle Puppe erwacht, aber bewegte sich nicht wirklich viel. Von Zeit zu Zeit klappte der Gaster kurz hoch und dann wieder runter. Das wird bestimmt noch ein wenig dauern, bis sie aktiv herum rennt.

Bild

Eine weitere Puppe war ebenfalls deutlich gräulich braun, dessen Schlupf ich in den nächsten zwei Tagen erwarte. Unten links im Bild sieht man übrigens auch ein Stück Ameisenbrot. Ich habe gestern eines der großen weißen Körner geknackt und in das Nest gelegt, was sofort angenommen wurde.

Bild

Hier sieht man, wie die Arbeiterin liebevoll ihre Schwester saubermacht. Die Beinchen sind schon aufgeklappt, aber noch nicht funktionstĂĽchtig. Zur Zeit wird sie noch herumgetragen. Ich habe zu dem Ereignis auch auch ein Video gedreht:

Youtube Geburtstagsvideo <- Klick

Fest steht, dass diese Arbbeiterin meine Lieblingsameise ist. Immerhin hat sie am selben Tag Geburtstag wie ich.


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#18 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 2. April 2008, 22:36

Ich habe heute mal ein kleines Heimchen aus dem Gefrierschrank geholt und es nach Milben untersucht. Als ich keine entdecken konnte, wollte ich das Tierchen aufschneiden, was aber gehörig in die Hose ging. Seltsamerweise war das Heimchen nicht steinhart sondern ziemlich weich und matschig. Ich drĂĽckte also das Teppichmesser runter, schaffte aber keinen Schnitt, da die Chitinhaut und das Gewebe dahinter nachgab. ICh versuchte also mit Pinzette das Tier ein wenig zu fixieren und dabei riss ich ihm fast den Kopf ab. Nach ein wenig rumgezerre konnte ich eine kleine Ă–ffnung an der “Schulter” erzeugen.

Bild

Ich legte das Heimchen also an den Nesteingang, mit der Hoffnung, dass es vielleicht angenommen wird. Doch weder Arbeiterin noch Königin zeigten Interesse nach kurzem befühlern. Vielleicht ändern sie ja noch ihre Meinung heute Nacht.

In der Mitte des Reagenzglases konnte ich noch ein kleines Stückchen Samen entdecken, dass sie noch nicht aufgegessen haben. Nun, bei drei Individuen wird der Hunger verständlicherweise nicht grenzenlos sein.


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#19 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 3. April 2008, 12:24

Es ist wieder passiert. Gestern kurz vor Mitternacht ist die dritte Pygmäe aufgewacht. Das geht wirklich Schlag auf Schlag. Der Knüller kommt aber noch! Heute morgen lag das Heimchen in der Mitte des Reagenzglases. Und ratet mal, wer da drauf saß: meine Älteste.

Bild

Viel wird sie wohl nicht gefressen haben, aber es hat gereicht, um ihren Hintern dick zu machen.

Bild

Nach der Mahlzeit ist sie dann zur Königin zu laufen, um sie zu füttern. Brav!
Das bedeutet schon mal, dass die jetzigen Larven optimal versorgt und wohl größer werden. Das bedeutet auch, dass kleine Messor Kolonien durchaus Proteine annehmen, wenn die Insekten in ihrem Aktionsradius plaziert werden. Mit Aktionsradius meine ich derzeit maximal 1 cm vom Nesteingang. Soweit traut sich schon meine mutigste Arbeiterin.


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#20 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 4. April 2008, 21:12

Wie oft quälen sich Menschen mit Diätdrinks, um ihre überflüssigen Pfunde loszuwerden? Wie oft kam es zu dem berüchtigtem Jojo-Effekt? Das warten hat ein Ende, denn Dr. Heimchen hat eine Antwort!

Bild

Wie ihr seht, wurde gestern Nacht das Heimchen völlig leer gefressen. Naja, nicht ganz. Sie haben sich auf den Hinterleib und den einen Schenkel konzentriert. Anscheinend haben sie erst den Schenkel abgetrennt um eine Öffnung zu erzeugen, wo sie ihre Mandibeln ansetzen konnten. Die weiche Chitinhülle am Bauch des Heimchens war dann kein Problem mehr.

Das abgespeckte Heimchen haben sie wieder auf den Steinhaufen am Nesteingang geschleppt,sodass ich es leicht entnehmen konnte. Unter dem Gerümpel habe ich auch ein weiteres unverarbeitetes Stück Samen entdeckt, dass ich mal zusätzlich angeboten haben. Anscheinend waren die Ameisen noch satt von dem ersten Körnchen.

Als ich heute morgen Aufstand und den Deckel zu Beckenbelüftung öffnete, konnte ich sehen, wie meine älteste Pygmäe sich langsam zum Nestausgang tastete. Erst mit demeinen Fühler, dann mit dem anderen Fühler lugte das kleine Ding aus dem Röhrchen heraus. Ganz langsam krabbelte sie dann einen Zentimeter weit und blieb stehen. Perplex wie ich war, konnte ich nicht ander als sie in den Augen anzusehen, bis mir dann meine Kamera einfiel. Ich rannte also zu meinem Fotoapparat und musste feststellen, dass die kleine Arbeiterin sich wieder verzogen hatte.

So schnell gab ich mich aber nicht geschlagen und legt mich auf die Pirsch. Tatsächlich krabbelt die kleine Pygmäe noch einmal heraus. Diesmal sogar ganze 4 cm weit! Gerade in dem Moment, wo ich abdrücken wollte, versagten die Akkus. Mist!
Die Kleine verzog sich auch schnell wieder ins Nestinnere. Den Körnermix, den ich vor dem Eingang gelegt habe, hat sie noch nicht entdeckt. Wird interessant sein, welche Körner sie noch bevorzugen.


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#21 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 5. April 2008, 20:37

Den Körnermix, den ich vor dem Nest plaziert habe, haben sie nicht reingeschleppt. Vielleicht lag es ja daran, dass ich die Körner nicht geknackt und vorgekaut habe. Das wurde von mir natürlich nachgeholt.
Vielleicht lag es einfach daran, dass sie satt sind. Immerhin habe ich gestern ja noch ihren Lieblingskorn angeboten, den sie auch angeknabbert haben.

Bild

Da ich ĂĽberhaupt nicht weiĂź, um was fĂĽr einen Samen es sich dabei handelt, habe ich das Körnchen mal abgelichtet. Auf dem Bild seht ihr auch den aufgeknackten Zustand. Aufknacken kann man das eigentlich nicht nennen. Im Grunde habe ich das Körnchen zwischen die Finger genommen und es “aufgezwirbelt”. Die Schale fiel relativ schnell ab.

Ansonsten hat sich bei meinen Ameisen nicht viel getan.


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#22 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 6. April 2008, 19:32

Ich war heute morgen noch spät aufgeblieben und wollte gegen 3 Uhr ins Bett, als ich nocheinmal einen letzten Nestkontrollblick machte. Meine Augen tränten schon vor Müdigkeit doch irgendetwas ließ meinen Adrenalinspiegel schlagartig hochschnellen! Die drei Arbeiterinnen lagen aufeinander, ineinander, durcheinander in der Ecke, wo auch die dunkle Puppe lag. Tatsächlich wurde bei diesem erotischem Schauspiel meine vierte Pygmäe saubergeleckt. Beinchen waren schon ausgeklappt, aber noch immobil. Interessant war, dass die Königin sich völlig rausgehalten hat. Anscheinend war ihr Vertrauen in ihren Kindern groß genug.

Bild

NatĂĽrlich schaute ich nach dem Aufwachen nocheinmal rein. Die Neue war noch relativ hell, bewegte sich aber schon. Ich habe schnell noch ein kleines Video gedreht, um die Gesamtsituation im Nest zu dokumentieren.

Nestvideo <- Klick

Was mir bis jetzt nicht aufgefallen ist: Die Mandibel meiner Pygmäen sind heller als der Körper. Farblich geht es mehr ins orangene hinein. Ein kleines, aber feines Detail.
Es sind nach wie vor fünf Puppen vorhanden. Eine steht ungefähr zwei Tage vor dem Schlupf, eine andere rund fünf Tage. Desweiteren sind da noch drei große, vorallem fette Larven, die vom Heimchen profitiert haben. Ausserdem war noch ein großer Knäuel Eier.

Bild

Heute Abend dachte ich mir, dass es an der Zeit war noch einen Heimchen in das Nest zu legen. Ich wählte ein kleines Exemplar aus und schnitt es mit einem Teppichmesser auf. Diesmal war das Tier viel fester gefroren, sodass es ein leichtes war es aufzuschneiden.

Bild

Als ich es auf den Steinhaufen im Nest legte, wurde meine Ă„lteste, die Nestwache, sofort hellhörig. Sie näherte sich dem Heimchen, befĂĽhlerte es… und geriet in groĂźe Panik. Flott wie sie ist, machte sie ein paar Saltos im Reagenzglas, wobei sie manchmal von der Decke fiel, und lief dann zu ihrer Mama. Meine Königin merkte sofort, dass etwas nicht stimmte, lieĂź von ihrer Brutpflege ab und maschierte vorsichtig mit Arbeiterin zu dem Nesteindringling. Als sie da ankam, befĂĽhlerte sie es, sprang zurĂĽck, um dann nocheinmal sich anzunähern. Dies wiederholte sich fĂĽnf mal, bevor sie ihren Kopf in die klaffende Wunde bohrte. Meine Ă„lteste hatte sich auch mittlerweile beruhigt.

Genug Action für einen Tag. Meine Königin knabberte daran bestimmt 15 Minuten lang.


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#23 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 7. April 2008, 23:33

Das Heimchen wurde relativ wenig angeknabbert, was aber auch ok ist. Hauptsache meine Königin ist satt geworden. Das Tierchen habe ich schon entfernt, weil der Hinterleib dunkler geworden ist. Ich möchte kein Risiko eingehen.

Bild

Was aber mich heute besonders erfreut hat, ist die emsigkeit meiner Pygmäe. Wie ihr auf dem obigen Bild sehen könnt, hat sie heute Nacht fleißig einige Körnchen selber reingezogen.

Bild

Es war schon eine Herausforderung ein vernĂĽnftiges Video zu drehen bei der Dunkelheit. Ich wollte ja noch ein weiteres Video drehen, aber die Arbeiterin hatte da eine Kaffeepause eingelegt. Deswegen habe ich noch zur Sicherheit einige Fotos geschossen.

Bild

Vor allem kann man auf den Bildern die von mir angesprochenen orangenen Mandibeln sehen. Wer weiĂź, vielleicht ist das Reagenzglas morgen schon dicht.

Emsiges Video <- Klick


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#24 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 9. April 2008, 20:02

Gestern Nacht habe ich mal wieder meinen Ytong bewässert. Seit einigen Tagen versuche ich es nun schon mit ungfähr 7 ml pro Tag, um vom Ytong irgendein Feedback zu bekommen. Tatsächlich sprach der Stein zu mir und teilte mir mit, dass das zuviel ist.

Bild

Die Kammerscheiben waren beschlagen, was eindeutig auf eine Überbewässerung hindeutet. Die beschlagenen Kammerscheiben zeigten aber auch, dass mein Bewässerungssystem funktioniert. Das Kondenzwasser war wirklich nur dort vorhanden, wo ich auch bewässert habe. Hinter den drei Kammer befindet sich nämlich meine Bewässerungsbohrung.

Als ich heute Abend von der Uni nach Hause kam, begrüßte mich ganze fünf Pygmäen! Natürlich habe ich wieder einige Fotos zur Nestsituation gemacht:

Bild

Derzeit liegen noch vier Puppen herum, wovon eine kurz vor dem Schlupf steht. Alle vier werden noch Pygmäengröße haben, aber die jetzigen Larven versprechen schonmal mehr. Besonders die Larve ganz rechts fällt durch ihren massiven Körperbau auf. Wenn alles glatt läuft, sollte sie die erste Minorarbeiterin werden.

Bild

Das Familienfoto bekommt ihr natĂĽrlich auch. Das komische Ding ganz rechts ist ein bearbeitetes StĂĽck Samen, das ich letztens VOR dem Reagenzglas gelegt habe.
Ich bin sehr zufrieden mit der derzeitigen Kolonieentwicklung. Brutfraß ist bis jetzt überhaupt nicht wahrnehmbar und Pygmäen scheinen auch ziemlich hart im nehmen zu sein. Bis jetzt gab es noch keine Todesfälle, was ich auch der Tatsache verdanken darf, dass ich im Moment keinen Honig anbiete. Honig und offenes Wasser sind wohl die häufigsten Todesursachen junger Pygmäen. Diese verfangen sich in den Tropfen recht schnell, wenn man nicht aufpasst.


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