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Messor barbarus - Haltungserfahrungen

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#33 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 1. Mai 2008, 12:55

Ja, was soll ich nun sagen. Es ist ein Tag vorher als geplant passiert. Die Zehnte in meiner kleinen RĂ€uberbande ist heute gegen 5 Uhr morgens geschlĂŒpft. Zwei Stunden zuvor begannen sich wieder Arbeiterinnen um die dunkle Puppe zu kĂŒmmern. Das ging so gut, dass sie die Puppe keine 10 Sekunden aus den Augen gelassen haben.

Zehnte Arbeiterin Video <- Klick

Auch jetzt, einige Stunden nach der Geburt, wird die neue Arbeiterin immernoch umsorgt. Es geht soagr soweit, dass sie von ihren Schwestern wieder zurĂŒck zu ihrer Mama gezogen wird, als sie neugierig in Richtung Nestausgang trippelte.

Bild

Schade, dass sie nicht grĂ¶ĂŸer ist, als meine anderen PygmĂ€en. Die etwas gĂ¶ĂŸeren Puppen sind bis jetzt noch nicht braun. Nach einer schnellen ZĂ€hlung sind noch fĂŒnf Nacktpuppen, wovon eine dunkelbraun und eine gelb ist, sowie mehr als 10 Larven unterschiedlichster GrĂ¶ĂŸen. Die grĂ¶ĂŸte Larve ist sogar als die derzeit grĂ¶ĂŸte Nacktpuppe!

Mal einige Worte zu einem anderen Thema: Ich werde wahrscheinlich in diesem Sommer drei Honigtopfameisenköniginnen kaufen, zwecks Steigerung der ohnehin geringen Erfolgschancen. Bei erfolgreicher GrĂŒndung mehrere Königinnen, wĂŒrde ich die ĂŒberzĂ€hligen an Selbstabholer abgeben. Also, wer Interesse hĂ€tte, kann sich gerne melden.


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#34 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 2. Mai 2008, 22:41

Ich habe heute meine Kolonie zur Frauenfußballweltmeisterschaft angemeldet. Meine kleine Damenfußballmannschaft ist seit heute nĂ€mlich vollzĂ€hlig und wird Deutschland in drei Jahren bei der WM im Sturm erobern. Das heißt, falls sie solange leben.

Ich hatte heute schon Probleme mit dem zÀhlen bekommen. Waren es heute morgen elf, sank die Zahl zwischenzeitlich wieder auf zehn runter. Entweder war da Magie im Spiel oder es gab eine logische ErklÀrung.

Bild

Und die gab es. Eine meiner Arbeiterinnen ging regelmĂ€ĂŸig aus dem Nest raus, leider ohne das leckere Heimchen reinzuholen. Macht nichts, hauptsache sie gehen öfters mal aus dem Haus raus. Stubenhocker…


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#35 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 4. Mai 2008, 21:48

Es will einfach nicht aufhören. Wieder ist eine Arbeiterin geschlĂŒpft. Somit habe ich mittlerweile 12 Arbeiterinnen, die allesamt so gerne in der warmen Stube hocken.

Noch ein Youtube Video <- Klick

Der Bruthaufen ist auch unĂŒbersehbar groß geworden. UngefĂ€hr sieben Nacktpuppen liegen fein sĂ€uberlich sortiert im Reagenzglas, die grĂ¶ĂŸte annĂ€hernd doppelt so groß wie die kleinste Puppe.

Bild

Leider sind da keine braunen Puppen dabei, sodass wir uns wieder ein wenig gedulden mĂŒssen. Geduld haben wir ja eine Menge, nicht wahr?

Bild

Wie ihr wisst, gefĂ€llt mir das jetzige Reagenzglas nicht so sehr. Immernoch sind da KleberĂŒckstĂ€nde vom Ettiket, was dann herrlich die rote Folie verklebt. Anstatt die Folie gefĂŒhlvoll nach hinten zu schieben, muss ich fĂŒr jedes Fotoshooting das Reagenzglas hochheben und eine Massenpanik auslösen. Auch das anschließende umwickeln der roten Folie ist auch nicht besser.

Bild

Abgesehen davon geht der Wassertank langsam zur neige. Wirklich! Wenn man die Augen zukneift, sieht der Wassertank richtig leer aus. Die paar Tropfen werden bestimmt nur noch drei Monate reichen.

Bild

Deswegen habe ich beschlossen das alte Reagenzglas mit dem neuen zu verbinden. Ich habe zuerstmal einige Körner in das neue reingeworfen und dann an den Eingang des alten geschoben. Dabei habe ich darauf geachtet, dass da ein ganz winziger Spalt fĂŒr den Luftaustausch offen bleibt.

Bereits nach einer halben Stunde kroch eine Arbeiterin vorsichtig durch den kurzen Schlauch. Nach einer halben Minute kam sie wieder heraus und trug ein Körnchen zum Bruthaufen. Das ging mal in die Hose.

Auch die zweite Arbeiterin tat es ihr gleich, aber die dritte blie etwas lĂ€nger dort. Sie kaute an Ort und Stelle an einem Körnchen herum, ließ aber bald davon ab und lief zur feuchten Watte, die sie grĂŒndlichst inspizierte. Ein Zeichen, dass sie das neue Reagenzglas nicht als Außenwelt sondern als Nesterweiterung sehen?

Alsbald kam eine weitere Arbeiterin hinzu zur Inspektion. Auch eine dritte watschelte nach zehn Minuten dort herum. Einige Zeit spĂ€ter war es auch soweit. Ich konnte beobachten, wie sich die Königin dem Schlauch nĂ€herte. Anfangs dachte ich, dass sie garantiert darin stecken bleiben wĂŒrde, aber ich irrte. Sie zwĂ€ngt sich durch und kam auf der anderen Seite wohlbehalten an. Schnell schaute und tastete sie das neue königliche Schlafzimmer ab und rannte wieder zurĂŒck. Hm! War es das gewesen? Nein! Sie kehrte tatsĂ€chlich wieder zurĂŒck ins neue Reagenzglas und legte gleich nach der Ankunft ein einzelnes Ei, welches sie bald wieder alleine ließ. Tja, nun ist sie wieder in der alten Röhre, wĂ€hrend das Ei zusammen mit einer Arbeiterin im neuen liegt. Mal schauen, was heute Nacht passiert.


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#36 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 5. Mai 2008, 22:05

Ja, irgendwie klappt das nicht so ganz mit dem Umzug. Ich habe heute morgen mal die rote Folie abgemacht und sie wollen immer noch nicht umziehen. Anscheinend macht ihnen das Licht gar nichts mehr aus. Sie verhalten sich exakt genauso wie mit Folie. Mir soll es recht sein, da ich dadurch ganz flexibel Fotos machen kann wie das hier:

Bild

Auf den Bild sind vier Nacktpuppen zu sehen, die alle verschieden groß sind. Die unterste Puppe hat PygmĂ€engrĂ¶ĂŸe. Links daneben wohl eine Minorarbeiterin liegen und die beiden anderen Puppen sind ja einfach nur gigantisch. Dass es noch grĂ¶ĂŸer geht, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Ich werde wohl aus dem Staunen gar nicht m ehr raus kommen, sobald die ersten Majorinnen da sind.


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#37 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 6. Mai 2008, 21:33

Meine Ameisen bleiben sturköpfig. Auch nach einem weiteren Tag ohne Folie wollen sie nicht umziehen und ziehen das helle, dreckige, vollgestopfte Nest vor. Da es jetzt zu keinerlei Stresssymptomen wie Brutfraß kam, werde ich weiterhin die Folie nicht draufmachen. Das haben sie nun davon!

Ich habe die ReagenzglÀser ein wenig anders positioniert, damit meine Ameisen rauskrabbeln können. Bei der Gelegenheit habe ich auch wieder ein frisches Heimchen reingeschoben, was sie dankend angenommen haben.

Bild

Zum Dank haben sie wieder ein wenig Action gezeigt und ein paar Steinchen reingeholt. Damit das Nest nicht aus allen NĂ€hten platzt, haben sie MĂŒll in Form von Wattefusseln herausgetragen. Ratet mal wohin: in das neue Reagenzglas! Da gibt man sich die MĂŒhe und die missbrauchen es als MĂŒlltonne!

Ich bin aber nicht nachtragend und habe den Ameisen noch einige winzige Tröpfchen Honig vor das Nest gelegt.

Hier nochmal ein Youtube Video: Klick


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#38 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 10. Mai 2008, 22:47

Bild

Heute morgen kamen Nr. 13 und 14 beinahe zeitgleich zur Welt. Zuerst wachte die etwas kleinere von den Beiden auf und wurde sorgfĂ€ltig von den anderen saubergeleckt. Sie ist nicht viel grĂ¶ĂŸer als die anderen PygmĂ€en und auf den ersten Blick wĂŒrde man keinen unterschied erkennen. Auf den zweiten Blick sieht man aber, dass der Kopf ein wenig grĂ¶ĂŸer ist.

Bild

Die andere Arbeiterin ist nocheinmal grĂ¶ĂŸer. Stolze 5mm misst sie im vergleich zu den 3-4mm bei den PygmĂ€en. 1mm ist zwar nicht viel, trotzdem zeigt dies klar die Marschrichtung: immer mehr und immer grĂ¶ĂŸer!

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#39 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 11. Mai 2008, 19:56

Meine Ameisen gingen heute Nacht auf Schatzsuche und haben promt die Schale mit den ungeknackten Körnern entdeckt. Prompt wurde eine Kostprobe mitgenommen und untersucht. Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Korn um die Ameisengöttin der Ernte handelte und angebetet werden musste. Dazu formten sich sich zu einem Kornkreis und sprachen still ihre Gebete.

Bild

Zwischenzeitlich gingen mir die restlichen Heimchen, die damals den Kochtopf entgangen sind, tierisch auf die nerven. Einige Exemplare hatten sich zu adulten Tieren entwickelt und veranstalteten fast rund um die Uhr ein Zirpkonzert. Zeit fĂŒr ein warmes Bad!
Eines der toten Heimchen, ein kleineres Tierchen, bot ich meiner Kolonie an. Dabei bin ich ausversehen an das Reagenzglas gekommen und alles geriet in Panik:

Video <- Klick

Bild

Es wuselte im gesamten Nest und die ersten gingen schon raus um Kies reinzuschaffen. Bei der ganzen Aktion habe ich mir mal meine Königin nĂ€her angeschaut. Ein wunderschönes, stolzes Tier, aber Moment mal! Was sehe ich da? Ein StĂŒck Bein fehlt ihr auf der linken Seite!

Bild

Angstschweiß lief mir in Strömen die Stirn hinunter. Ich durchkĂ€mmte meine alten Bilder und Videos um nach Hinweisen eines Unfalls zu suchen und stieß dabei auf einen grausigen Fund! Meine Königin war seit der Ankunft eine Piratin mit StĂŒmmelbeinchen!

Bild

Kein Wunder, dass die Königin bei Antstores im Sonderangebot war! Obwohl sie ja scheinbar gut klar kommt mit ihrer Behinderung, mache ich mir nun stĂ€ndig Gedanken. HĂ€tte ich bloß sie nicht nĂ€her angeschaut.


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#40 AW: Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von TiGGa » 12. Mai 2008, 22:42

Das Heimchen wurde einigermaßen gut angenommen. Mir fĂ€llt auf, dass einige Heimchen sehr schnell schwarz werden, andere aber lĂ€nger hell bleiben. Eine schlĂŒssige ErklĂ€rung kann ich leider nicht abliefern, da alle Heimchen auf die gleiche Weise zubereitet wurden.

Da meine Ameisen die sterblichen Überreste zum Reagenzglaseingang gezerrt haben, nahm ich meine Pinzette, um diese zu entfernen. Ging ganz gut, bis mir der Kopf entglitt. Wie in Zeitlupe fiel das Körperteil gen Boden und kullerte letzendlich in den Ytong rein.

Bild

Kein Problem dachte ich mir. Einfach eine Pinzette nehmen und rausfischen. Das war jedenfalls die Theorie. Praktisch war es mehr ein hilfloses rumstochern, was dazu fĂŒhrte, dass der Kopf stetig weiter reingedrĂŒckt wurde. Panik brach in mir auf. Ich wollte den Kopf ja dort nicht verschimmeln lassen. Irgendwie musst es doch zu bewerkstelligen sein. Ich brauchte irgendetwas langes und dĂŒnnes. So Ă€hnlich wie ein StĂŒck Draht. Das ist es! Ich nahm eine BĂŒroklammer und bog sie auseinander. Am Ende machte ich einen kleinen Haken, wo sich die Vorderbeine des Heimchens sich verfangen sollten. Ganze zehn Minuten versuchte ich vorsichtig das Heimchen herauszuziehen, aber jedesmal sprang das Tier aus der Halterung aus kurz vor dem Ziel. Die Nerven lagen blank und just bevor ich aufgegeben habe, war das Tier doch noch draußen.

Bild

Was fĂŒr ein Tag. Wenigstens kann ich mich ĂŒber die 15. Arbeiterin freuen.


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