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Kleine mitteleurop. Camponotus-Arten - Fotobericht

Berichte (z.B. Reiseberichte, Ameisenfotoalben, Ausflüge, Schnappschüsse, etc.) mit vielen Fotos von Ameisen und Natur.
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Boro
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#9 AW: Kleine mitteleurop. Camponotus- Arten

Beitrag von Boro » 17. Mai 2008, 15:48

Passend zum 1. Beitrag: Sichtung einer Königin von Camponotus fallax am 15. 5. 2008 in der Nähe von Klagenfurt (Kärnten/Österreich) nach dem Schwärmen. Wurde auch an anderer Stelle mitgeteilt:
http://www.ameisenforum.de/europaeische-ameisenarten-allgemeines/32193-schwarmfluege-2008-a.html
Camponotus fallax ist bei uns zum Glück nicht selten! Überall wo alter (und wenig gepflegter) Baumbestand vorhanden ist, kann man mit dem Vorkommen dieser Art rechnen.
1. Auf der Borke einer uralten Linde angetroffen:
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2. Ein Tropfen Honigwasser (fast immer in einem Fläschchen dabei) wird von den meisten Arten sofort begierig angenommen:
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3. Als arboricole und dazu sehr scheue Art wird Camponotus fallax sicher oft übersehen. Seifert schreibt, dass in D bisher aus Th und NW Nachweise fehlen (Seifert 2007, S. 267).
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Gruß Boro



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Boro
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#10 AW: Kleine mitteleurop. Camponotus- Arten

Beitrag von Boro » 14. September 2009, 09:49

Gelbe, braune und schwarze Arbeiterinnen

Obwohl ich seit 2 Jahren 2 Nester von Camponotus piceus in meinem Garten beherberge, ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass auch unausgefärbte, gelbe Jungtiere den vollen Außendienst absolvieren: Furagieren, das Besuchen der Läuse-Kolonien, die Verteidigung von Futterplätzen. Ich finde das jedenfalls bemerkenswert, weil mir spontan keine andere heimische Art einfällt, wo so junge Imagines den Außendienst (auch weitab vom Nest) versehen.

Im vorliegenden Fall konnte ich die gelbe Camponotus piceus mit einem Tropfen Honigwasser anlocken und ruhig stellen. In der Folge hat dieses Jungtier, einer als sehr scheu und fluchtbereit geltenden Art, jeweils eine Formica fusca, später eine Formica cunicularia und eine Tapinoma sp. zumindest vorübergehend vertreiben können. Bei meinen Steingarten-Nestern konnte ich bei einem der Nester etliche gelbe, orange-farbene und braune Jungtiere im Außendienst beobachten.

Im gleichen Thread weiter oblen (Kapitel: Camponotus piceus) ist ein hellgraues Jungtier im Ytongnest zu sehen, was rein farblich den voll ausgefärbten Alttieren eher entsprechen würde.
1. Noch einmal das gelb-orange einzelne Jungtier aus dem Bestimmungsthread:
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2. Ein etwas anderer Blickwinkel:
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3. Hier mit voll ausgefärbten Geschwistern:
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4.
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5. 2 braune Jungtiere:
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6. Fast voll ausgefärbte Arbeiterin mit vollem Kropf:
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L.G. von Boro



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Boro
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#11 Bilder v. Camponotus piceus u. lateralis

Beitrag von Boro » 28. September 2009, 09:35

1. Camponotus piceus Minor-Arbeiterinnen versuchen eine Spinne zu zerlegen. Große Beutestücke werden prinzipiell nicht in das Nest gezogen, sondern vor Ort verwertet.
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2. Die Spinne wurde inzwischen nach unten gezogen. Weitere Arbeiterinnen suchen noch die Oberfläche des Pflanzenpolsters ab.
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3.Noch immer wird gesucht!
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1. Camponotus lateralis Minor-Arbeiterinnen beim "Hausbau"! Ein Stück Totholz dient als Wohnung und dort müssen neue "Zimmer" gebaut werden: Die Holzpartikel werden vor dem Eingang entsorgt.
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2. Nicht immer weist diese Art an Kopf und Thorax ein so klares Rot auf! Diese Population ist besonders schön gefärbt!
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3. Weitere fleißige Zimmerleute:
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lordalexalex
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#12

Beitrag von lordalexalex » 28. September 2009, 13:44

Hei..
bei mir ist einmal ein Männchen von Camponotus (Colobopsis) truncatus zugeflogen.
Ich hätten nicht gedacht das es sich um Camponotus handelt.

Lg Alex


:) Freue mich auf gute Bewertungen :)
Halte: Camponotus ligniperdus, Messor barbarus, Tetramorium sp., Camponotus maculatus var. citrinus
und Lasius cf. emarginatus.
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Frank Mattheis
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#13 AW: Kleine mitteleurop. Camponotus- Arten - Fotobericht

Beitrag von Frank Mattheis » 28. September 2009, 19:47

Schwierig, lieber Boro, sich nicht ständig bei Deinen Beiträgen zu wiederholen. :)
Sehr schöne Fotos von wunderbaren Ameisen mit hervorragenden Informationen.

LG, Frank.



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Boro
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#14 AW: Kleine mitteleurop. Camponotus-Arten - Fotobericht

Beitrag von Boro » 17. September 2010, 19:57

Camponotus aethiops: Eine bei uns jedenfalls seltene Art. Früher soll sie angeblich häufiger gewesen sein. Vielleicht hatte ich nur einfach kein Glück, ich habe bisher nur 2 Nester finden können. Auch in Deutschland ist sie nur in wenigen Gebieten beheimatet: http://secretpicdump.com/de/view/989_6d004_karte_camponotus_aet.jpg/
Im Osten Österreichs (Wien, Niederösterreich) ist sie häufiger. Eine elegante Erscheinung, die Arbeiterinnen sind zw. 6mm u. 10mm groß.
1. Fließende Übergänge zw. Minor-, Media- u. Majorarbeiterinnen:
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2. Nur in Seitenansicht u. mit entsprechender Vergrößerung erkennt man, dass die Tiere stark behaart sind:
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3. Welche winzige "Laus" klemmt sich frech zwischen die Großen und sitzt noch mitten im Honigwasser? Es ist eine Plagiolepis cf. vindobonensis (1,4mm-1,8mm)
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4. Unglaublich: Der Zwerg droht der nächststehenden Camponotus-Arbeiterin mit hingereckter Gaster! Diese haben aber die Kleine völlig ignoriert.
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5. Diese bedrohliche Nachbarin wohnt als gefährlichere Gegnerin gleich um die Ecke: Größer, stärker, aggressiver und noch schneller als C. aethiops: Camponotus vagus. Bei einem zufälligen Zusammentreffen hilft C. aethiops nur blitzartiges Ausweichen!
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#15 AW: Kleine mitteleurop. Camponotus-Arten - Fotobericht

Beitrag von Boro » 8. August 2011, 19:13

Camponotus (Colobopsis) truncatus-Türschließermorphe

Gestern hatte ich eine eher seltene Begegnung: Auf der Borke eines uralten Nussbaumes fand ich eine Türschließermorphe. Sie ist von den in Mitteleuropa heimischen Arten die einzige Angehörige einer Kriegerkaste u. in erster Linie für das Verschließen des winzigen Nesteinganges bzw. die Nestverteidigung zuständig. Beim Furagieren konnte ich so eine Arbeiterin das erste Mal für ein paar Fotos (vorübergehend) einfangen:

1. Der vorne abgeflachte Kopf u. die praktisch zurückversezten Augen wirken schon eigenartig Die kneifzangenartig gebauten Mandibeln dürften ihre Wirkung aber nicht verfehlen!
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2. Hier kann man die Abflachung noch besser sehen. Die zwei seitlichen goldfarbenen Flecken auf der Gaster können auf den ersten Blick zu einer Verwechslung von normalen Arbeiterinnen mit den fast gleich großen Arbeiterinnen v. Dolichoderus quadripunctatus führen; letzere haben aber 4 mehr od. weniger deutlich sichtbare Flecken.
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3. Kleine Tierchen, etwas mehr als 5mm lang. Die linke Antenne ist bereits verkürzt.
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4. Inzwischen sitzt die Kleine schon längst wieder auf ihrem Nussbaum und zählt die grünen Nüsse...
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L.G.Boro



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Boro
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#16 AW: Kleine mitteleurop. Camponotus-Arten - Fotobericht

Beitrag von Boro » 8. September 2011, 10:00

Kleines Bilder-update von Camponotus piceus, jener in Mitteleuropa seltenen, kleinen Camponotus-Art, die wie C. lateralis dem Subgenus Myrmentoma angehört. Zwei morphologische Besonderheiten zeichnen diese Art(en) aus:
1. Eine starke Einsattelung (Einschnürung) zw. Mesonotum u. Propodeum
2. Das caudal (nach hinten) sehr steil abfallende u. stark konkav gekrümmte Propodeum.
1. Minor-Arbeiterin, 4mm lang. Hier sind die eben geschilderten morphologischen Eigenheiten ganz gut zu sehen:
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2. Media-Arbeiterin, 6mm. Der Körperbau ist bereits deutlich kräftiger, der Kopf breiter u. größer;
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3. Hier noch einmal: Links eine Media-Arbeiterin, oben erkennt man eine noch nicht ganz ausgefärbte Minor-Arbeiterin:
Bild

4. Einige Minor-Arbeiterinnen delektieren sich an einem Tropfen Ahornsirup. Ganz links wieder ein junges, braun gefärbtes Tier:
Bild

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