Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
elfquest
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#1 Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von elfquest » 28. Mai 2008, 19:54

Hallo zusammen,

ich interessiere mich sehr für Ameisen speziell für Lasius [color="Red"]n[/color]iger.

Jedoch habe bisher davor gescheut mir selbst eine Kolonie zuzulegen.

Nun aber die eigentliche Frage zum Topic:

Neulich war ich bei nem Freund, dessen Kids haben einen Ameisenstock vorm Rasenmäher "gerettet" es handelt sich hierbei um diese kleinen Roten Exemplare deren Name ich mir ums verrecken nicht merken kann.

Ihr wisst sicher welche ich meine, die, die eben immer ausgerechnet mitten in der Wiese und oftmals an Grasbücheln entlang ihren Haufen bauen.

Die Kinners haben nun ca. 100-200 (lässt sich echt schwer schätzen) inkl. der Brut in einem ehemaligen Terrarium untergebracht, weil sie so fasziniert von ihnen sind.

Bevor ich mich nun eines Massenmordes mitschuldig mache möchte ich gerne wissen ob die Tiere auch ohne ihre Königin überlebensfähig sind, wenn sie ihre Brut haben um die sie sich kümmern und doch hoffentlich nochmal eine Königin nachkommt!?!

Was tun, kann ich den Kindern die Ameisen überlassen oder soll ich als verantwortungsbewusster Kollege meinem freund ins Gewissen reden dass er seinen Kindern klarmacht dass sie dort wo sie gefunden wurden besser untergebracht sind?!?

So, das war jetzt etwas ausführlicher als ich wollte, aber ihr könnt mir bestimmt trozdem weiterhelfen.

Falls es bereits ein solches thema gibt, bitte verlinken (habe in der Suchfunktion nichts dementsprechendes gefunden.

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shar
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#2 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von shar » 28. Mai 2008, 20:01

HYhy!

Ich persönlich würde sie auf jeden Fall zum Fundort zurück bringen.
Die Ameisen können auch ohne Königin überleben aber, sollte wirklich keine in diesem Haufen/Nest sein, wird die "Kolonie" ohne Königin nach und nach aussterben.
Ob die Hoffnung auf eine schlüpfende Königin besteht, die bei dieser Kolonie auch bleibt weis ich nicht.


Grüßle ~Shar~



david
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#3 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von david » 28. Mai 2008, 22:09

Vielleicht ist die Königin dabei, da es sich warscheinlich um Myrmica rubra
handelt, bei denen kein so grosser Größenunterschied vorliegt.
Ich persönlich würde sie aber auch zurückbringen, da die Kinder
ohne Erfahrung, etc. (wie alt?) warscheinlich noch nicht mit der Verantwortung die sie haben richtig umgehen können.
Sie können sie ja auch im Garten beobachten,wie es mein kleiner Bruder (9 jahre) tut.
lg david

(PS: Ich bin auch erst 14 :))



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Boro
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#4 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von Boro » 28. Mai 2008, 22:34

Hallo elfquest!
Herzlich willkommen im Forum!
Ich teile die Meinung meiner Vor-Schreiber! Wenn die Königin nicht dabei sein sollte, erlahmt zuerst die Aktivität der Arbeiterinnen und schließlich stirbt das Volk langsam ab.
Wenn man den Kindern genau erklärt, um was es geht, werden sie das auch einsehen. Außerdem kann man auch ein Nest im Freien immer wieder sehr gut beobachten, einmal ein Insekt bringen (Küchenfliege), ein anderes Mal ein Tröpfchen Honigwasser auf einem Blatt servieren usw. Daneben einen Stab in den Boden stecken, damit das Nest dann auch die nächste Rasenmäher-Fahrt übersteht.
Und vor allem: die Kinder haben praktisch keine Verantwortung, denn oft schwindet das Interesse und dann leidet die Pflege (eines Volkes im Terrarium)!
Ich hab vor langer Zeit auch so angefangen, mich für Insekten bzw. staatenbildende Insekten zu interessieren.
Zuletzt muss man dem Freund und den Kindern Anerkennung aussprechen, ich kenne Kinder und Jugendliche, die prinzipiell jedes Insekt am Boden zertreten. Aber das ist eben vorwiegend Erziehungssache!
In diesem Sinne beste Grüße v. Boro



elfquest
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#5 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von elfquest » 28. Mai 2008, 22:37

Danke euch zwei schonmal für die Antworten.

Ich werde eure Begrüdnungen als Weg zur Freiheit der Myrmica rubra (genau die sind es nämlich) insassen vorbringen.

Die Jungs sind 8 und 12. Ich persönlich schätze sie zwar so ein dass sie in der Lage wären sich ordentlich um eine Kolonie zu kümmern, jedoch sollte dies nicht unbedingt ein Wildfang auf diese Art und Weise sein.

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Fraaap
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#6 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von Fraaap » 28. Mai 2008, 23:26

Hi,

Myrmica rubra und "Haufen" bauen passt aber nicht. Myrmica rubra bauen nämlich keine Haufen. Die einzigen Ameisen, die wirkliche Haufen bauen sind die Waldameisen. Diese sind zumindest in Deutschland geschützt und dürfen somit nicht gefangen werden.

Empfehle ihnen lieber, geduldig auf einen Schwarmflug in ihrer Nähe zu warten. Dann können sie eine selbst gefangene Königin bei der Volksgründung beobachten, was sehr viel spannender ist als ein bereits "fertiges" Volk!

Gruß



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Boro
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#7 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von Boro » 28. Mai 2008, 23:43

Hallo Fraaap!
Ups, da muss ich widersprechen!
Myrmica rubra baut in höherem Gras sehr wohl Haufen, natürlich nicht solche wie Formica s. str. Serviformica cunicularia baut als Wiesenameise mitunter schöne Bauten, die können über 20cm hoch werden. Tetramorium sp. kann in Wiesen (nicht der typische Lebensraum) ebenfalls schöne, steile Hügel bauen. Lasius niger baut in nicht gemähten Wiesen gewaltige Burgen, die gemessen an der Größe der Tiere wohl jenen der Waldameisen nahe kommen. Auf meinem eigenen (Natur)Grundstück habe ich im Vorjahr die Höhe eines solchen Hügels mit 40cm (!!) gemessen. Lasius flavus ist bekannt für ihre gewaltigen Burgen, die jedes Jahr ausgebessert und erhöht werden können.
Da könnte man noch viele Beispiele anführen. Nicht nur die Waldameisen bauen Hügel, sie bauen aber immer Hügel (mit Ausnahme von Formica (Raptiformica) sanguinea).
Nichts für ungut! Gruß Boro



elfquest
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#8 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von elfquest » 29. Mai 2008, 09:50

genau so habe ich das auch bei mir Garten beobachten können, Myrmica rubra baut mit Hilfe von Grasbücheln als "Gerüst" recht große Hügel. Ohne dieses gerüst vergraben sie sich eher unter steinen, das ist richtig.

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