Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Fraaap
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#9 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von Fraaap » 29. Mai 2008, 13:47

Hallo Boro,

danke dir für die Belehrung, ich selbst konnte solche Bauten allerdings noch nie sehen. Würde mich über ein Foto davon freuen, falls jemand zufällig einen Haufen in der Nähe hat. Mit "Haufen" verbinde ich derzeit nur die riesigen Nadelhaufen der Waldameisen..

Grüße
Fraaap

edit
Belehrung und Richtigstellung, beides ist gleichermaßen gut. ;) Man lernt schließlich nie aus!



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Boro
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#10 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von Boro » 29. Mai 2008, 14:09

Das will ich nicht als Belehrung, sondern nur als Richtigstellung verstanden wissen. Ich habs ja auch leichter, beschäftige mich seit vielen Jahren mit Ameisen (früher eher nebenbei) und bin bei jeder Gelegenheit "auf der Pirsch". Ein Foto solcher Bauten? Gute Idee, werde ich mir merken.....
Liebe Grüße Boro



elfquest
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#11 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von elfquest » 29. Mai 2008, 14:54

Ich habe solche Bauten zur Hand :D Ich werd am Wochenende mal in meinen Garten hüpfen und versuche ein paar gute Bilder zu machen.

@Off-Topic. Ich möchte nun, da ich mich wieder intensiver mit Ameisen beschäftigt habe, den Schritt zur Ameisenhaltung wagen.

Hierzu suche ich nun eine Lasius niger Gründerkolonie. Gibt es hier im Forume eine entsprechende Börse, wo man eine Kolonie günstig erwerben kann?

ElfQuest



DerThomas
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#12 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von DerThomas » 29. Mai 2008, 15:51

Hallo.

@ Boro Es hat nichts mit der eigentlichen Frage zu tun. Aber ich möchte es der Richtigkeit halber hier trotzdem posten.
Dass die Aktivität zurückgeht und die Ameisen sterben, ist nicht richtig.

Weisellose Kolonien gehen eigentlich ihren ganz normalen Tagesablauf weiter nach. Auch die Aktivität nimmt bei fast allen Völkern NICHT ab.
Völker deren Arbeiter sehr lange leben, leben dementsprechend auch noch so lang weiter. Man könnte es so formulieren: Die Arbeiter leben ihr ganz normales Leben weiter, bis sie letztendlich an "Altersschwäche o.ä." sterben.
Die Kolonie stirbt an einem sehr simplen Grund aus. Es kommt einfach kein Nachwuchs mehr nach. Sprich: Die verbleibenden Arbeiter ziehen die letzte Brut groß, und leben ohne Königin weiter bis sie sterben. Dies geht allerdings nicht schneller, nur weil die Königin nicht mehr da ist. Arbeiter brauchen die Königin nicht um zu leben. Bei vielen Arten, haben die Arbeiterinnen sogar Ovarien. Die Eiablage der Arbeiterinnen wird durch ein Pheromon der Königin unterdrückt. Sollte die Königin also sterben, fangen die Arbeiter sogar an selbst Eier zu legen, und die Brut großzuziehen. Diese Eier sind natürlich unbefruchtet und aus ihnen gehen nur Männchen hervor.

Informationen sind aus einem Bericht von Herrn Buschinger übernommen

Gruß DerThomas



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swagman
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#13 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von swagman » 29. Mai 2008, 21:01

Hallo.

Hab letztes Jahr einen ziemlich großen Hügel einer Lasius Art auf einer großen Lichtung im Wald entdeckt.

Bild

Nur als Beispiel, dass auch andere Arten Hügel bauen. Hab dazu irgendwo im Forum einen Bericht darüber geschrieben.
Ich denke das der Bewuchs seinen Teil dazu beiträgt, dass diese große Hügel entstehen können. Es schützt ihn auch im Winter vor der Witterung, so dass die Hügel nicht zerstört werden.



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Boro
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#14 AW: Rote Wiesenameisen mit Brut auch ohne Königin überlebensfähig?

Beitrag von Boro » 29. Mai 2008, 22:50

Hallo DerThomas!
Ich kenne den Bericht aus dem Ameisen-Wiki.
Ich erlaube mir trotzdem eine differenziertere Einstellung zu diesem Thema zu haben.
Mir ist es in der Haltung vor ein paar Jahren passiert, dass eine Königin gestorben war. Ich weiß nicht mehr um welche Art es sich gehandelt hat. Tatsache war aber, dass die Aktivität im allgemeinen deutlich nachgelassen hatte. Vielleicht war das auch nur eine subjektive Wahrnehmung.
Aber ich habe ein Gegenbeispiel parat:
Ich hatte Gelegenheit vor einigen Jahren ein weiselloses Volk von Polyergus rufescens durch 2 Jahre zu begleiten und genau zu beobachten. Die Königin wurde im Zuge einer Nestübernahme durch Camponotus ligniperda getötet, wie übrigens etliche Amazonen und Sklavenarbeiterinnen. Das war im Sommer, wo normalerweise die Raubzüge (Juli/August) bei entsprechendem Wetter immer am Nachmittag stattfinden. Nachdem ich in den folgenden Wochen häufige Kontrollen durchführte, musste ich feststellen, dass die Amazonen die Raubzüge für die restliche Saison vollkommen eingestellt hatten. Einige Amazonen wurden physogastrisch, veränderten ihre Farbe gleichzeitig in ein grelles Rot und begannen Eier zu legen. Zwischen diesen Tieren war Rivalität zu bemerken. Nicht gerade förderlich für das "Familienleben".
Das Nest hat dann überwintert, aus den Eiern entwickelten sich nur männliche Geschlechtstiere. Vor allem die verbliebenen Amazonen zeigten überhaupt keine Aktivität mehr und "verschliefen" die gesamte 2. Raubsaison.
Die Rivalität zwischen den eierlegenden Arbeiterinnen wuchs immer mehr. Es zeigten sich Auflösungstendenzen, die Zahl vor allem der Amazonen, aber auch der Arbeiterinnen (Formica fusca) nahm ab.
Nach dem 2. Winter konnte ich das Nest trotz intensiver Suche nicht mehr finden. Wohl exitus.
Trotzdem, danke für den Hinweis!
Gruß Boro



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