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Ameisen fangen - Equipment, Entnahme und Lockmittel

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Fraaap
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#1 Ameisen fangen - Equipment, Entnahme und Lockmittel

Beitrag von Fraaap » 10. Juni 2008, 22:55

Hallo,

da ich demnächst auf meine bisher erste wirkliche Ameisentour gehe, würden mich einige Punkte in Bezug auf das sinnvolle Equipment, Entnahme der Königinnen und Lockmittel interessieren.

1.) Gibt es sinnvolle Hilfsmittel zum Ameisensuchen und -fangen? Ich bin derzeit mit ein paar Reagenzien, einer Federstahlpinzette und meiner Kameranahlinse (inkl. Kamera - ich will euch doch Fotos mitbringen! ;) ) ausgestattet. Reicht das schon aus?

2.) Sollte ich eine Königin finden, wie "packe" ich sie ein? Mit der Hand in ein Reagenzglas, oder ist eine Federstahlpinzette ungefährlicher? Ich habe immer Angst, dass ich die Ameisen zerdrücke. ;)

3.) Als Lockmittel für Fotos habe ich vor, ein kleine Dose Honig mitzunehmen. Da ich vor meiner Tour aber noch andere Sachen erledigen muss, müsste der Honig (bzw. 1/0,5 mit Wasser verdünnten Honig) einige Stunden ungekühlt bleiben. Derzeit herrscht eine Außentemperatur von bis zu 30°C. Verschimmelt der Honig oder bringt andere Unannehmlichkeiten mit sich, oder kann ich ihn bedenkenlos mitnehmen und verwenden?

Das war's dann erstmal. Ich möchte ja nicht unvorbereitet auf die Ameisentour gehen. :)

Viele Grüße
Fraaap



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MainMan
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#2 AW: Ameisen fangen - Equipment, Entnahme und Lockmittel

Beitrag von MainMan » 10. Juni 2008, 23:32

Hallo Fraap!

Hmm Perfekt wird das ganze noch mit dem Seifert in der Hand und natürlich das passende Quäntchen Glück!

Ein paar kleine Dosen würde ich noch mit nehmen und die RG zu Hause lassen. Erst wenn du die Königinnen zu hause untersucht hast (Milben oder ähnliches) würde ich ihnen ein RG anbieten. Bei ausgegrabenen Königinnen würde ich die Brut und die Königin und ein paar Arbeiterinnen erstmal separat halten. Wenn du alles gleich in ein RG steckst dann hast du auch den ganzen Dreck im RG, der dann schnell anfangen kann zu schimmeln!

Ich würde mir um den Honig keine sorgen machen. Am besten du verteilst den Honig und erledigst dann deine anderen Sachen. Wenn du dann fertig bist kannst du nach deinen *Fallen* gucken! Ich denke du wirst so einige Tiere dann am Honig schlabbern sehen!

Gruß MainMan



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Boro
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#3 AW: Ameisen fangen - Equipment, Entnahme und Lockmittel

Beitrag von Boro » 11. Juni 2008, 11:03

Hallo Fraaap!
Da gibts z. B. einen Exhaustor. Bauanleitung hier:
Ameisenforum.de
Das ist schon eher für Profis. Ich habe so etwas noch nie verwendet.
Ich habe immer einige Boxen mit, wobei ich Unterteil und Deckel gemeinsam für das Einfangen verwende. Mit dem Deckel treibe ich die Ameise Richtung Box und wenn sie drinnen ist, wird einfach zugemacht!
Das klappt fast immer!
Oder ich bürste sie mit einem Haarpinsel von einem Stein/Holz direkt in eine Box. Oft nehme ich sie auch einfach mit den Fingern, mit der Zeit bekommt man darin Übung. Verletzungen sind ganz selten.
Nur mit einer Federstahlpinzette würde ich nie eine lebende Ameise anfassen. Da gibt`s auf jeden Fall Verletzungen. Schau dir einmal die zarten Beinchen an......
Wie schon MainMain schreibt ist Honigwasser in Ordnung, das hält auch bei hohen Temperaturen einen Tag durch. Ich habe oft ein kleines gut verschließbares Fläschchen aus Kunststoff mit, aus dem man nach Abnahme des Verschlusses kleine Tropfen ausdrücken kann.
Sehr wertvoll kann auch eine gute Lupe sein, bisher habe ich allerdings nur solche mit 10facher Vergrößerung gefunden, die auch im Gelände brauchbar waren.
Grüße Boro



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Messorking
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#4 AW: Ameisen fangen - Equipment, Entnahme und Lockmittel

Beitrag von Messorking » 11. Juni 2008, 14:43

Hi,
Ich benutze meistens zum Fangen von Königinnen oder auch zum Ausgraben von Stämmen einen Löffel mit einem Pinsel:) . Ist wirklich sinnvoll, da die Gefahr relativ gering ist die Ameisen zu verletzen. Der Pinsel darf nur nicht zu "hartborstig" sein

Gruß



acarrtauchenius
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#5 AW: Ameisen fangen - Equipment, Entnahme und Lockmittel

Beitrag von acarrtauchenius » 11. Juni 2008, 15:10

Federstahlpinzetten bringen meiner Ansicht nach gar nichts, die Tiere sind entweder zu schnell oder zu klein, um sie damit verletzungsfrei zu fangen.

Gut funktionieren folgende Methoden:

1. Exhaustor, wie bereits beschrieben. Vorsicht mit Mundexhaustoren bei großen Formicinen (Ameisensäure inhalieren ist nicht angenehm), bei Tapinoma div. sp. (Übelkeit verursachendes Giftsekret), und im Mittelmeeraum besonders bei Crematogaster scutellaris (extrem irritierendes Wehrsekret aus der Giftdrüse, löst Schleimhäute und Kunststoffe auf ...).

2. Pinsel, evtl angefeuchtet. Man kann warten bis sich eine Ameise in den Borsten verfangen hat und sie dann in ein Gefäß abstreifen, oder einen Stein damit "abkehren".

3. Für kleine Arten: Finger anfeuchten, Ameise vorsichtig von oben antippen -> Ameise bleibt am Finger hängen. Funktioniert wirklich!

4. Sehr bewährt hat sich ein eifacher Kaffeelöffel zum vorsichtigen Graben.

Für den Transport am besten sind "Drosophila-Gläser", das sind zylindrische Plastikgefäße mit Schaumstoffstopfen, bekommt man in jedem Entomologie/Ökolgiebedarfhandel. Man muss sie aber zum Austrocknungsschutz mit einem feuchten Tuch bestücken - oder man gießt den Boden mit Gips aus, und feuchtet ihn an.
Sehr praktisch ist es, wenn das "Drosiglas" den selben Durchmesser wie der Exhaustor hat, dann kann man die gefangenen Tiere einfach "umfüllen".
Vorsichtig bei großen Camponotus-Arten und Creamtogaster scutellaris! Die fressen sich in einem halben Tag durch den Stopfen.

Bewährte Lockmittel sind eine 1:1 Honig-Wasser-Mischung (mäßig attraktiv), und Dosentunfisch in Öl (extrem attraktiv, vor allem das Öl).

Anstatt Honigwasser kann man auch "Apiinvert" benutzen. Das ist eine Invertzuckerlösung mit Natriumazid als Konservierungsstoff. Das Zeug verdirbt nie. Gibt's im Imkereibedarf als Bienenfutter.



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