Hallo Merkur,

da gebe ich Dir vollkommen Recht! Im Garten ist es aussichtslos, sie auszurotten und richtet fuer alle anderen Lebewesen dort auch Schaden an. Da wir jetzt ein 3 Jahre altes Haus bewohnen, wuerde ich aber gerne verhindern, dass es allzu schnell wieder unterwandert wird. So suche ich eben nach Tips. Mit der Zeit gewoehnt man sich auch an das Getier und wird grosszuegiger. Nur auf dem Boot muss es wirklich nicht sein, und dafuer sind jetzt mal diese Fallen bestimmt. An die sonst kaeuflichen gehen sie kaum.
Was soll es denn dann fuer eine Ameise sein? Sie sind 2mm lang, und es gibt sie in heller und dunkler. Viele Koeniginnen in einem Stamm, gibt es das bei anderen Arten auch?
Die ganzen Beschreibungen der Pharao passen ganz genau.

Gruss
Anna

Um eine Pharaoameise sicher zu bestimmen braucht man leider ein Stereomikroskop.
Anhand eines (besser) mehrerer guter Makrophotos kann ein Experte vielleicht auch schon etwas diagnostizieren.

Tipps zur Schnelldiagnose im Ausschlussprinzip:

1. Pharaoameisen sind ca 2 mm lang, und einfarbig (!) orange-gelb.
--> Andere Farbe, größer: keine Pharaoameise


2. Wenn, 2mm + gelb:
Pharaoameisen sind Knotenameisen, d.h zwischen Mesosoma
("Thorax", der mittlere Teil des Körpers), und Gaster gibt es zwei kleine
knotenförmige Segmente (10x-Lupe!). Gibt es nur ein schuppen- oder
stielförmiges Segment an dieser Stelle --> keine Pharaoameise.

3. Wenn Knotenameise:
Pharaoameisen haben keine Dornen auf dem Propodeum (ganz hinten
am Mesosoma ("Thorax") über den Hinterbeinen). 10x Lupe!
Sieht man Propodealdornen --> keine Pharaoameise.

4. Propodealdornen sicher nicht vorhanden:
Jetzt wird es schwierig. Klein, gelb und Knotenameise ohne Dornen gilt
nämlich für zwei Gattungen Solenopsis und Monomorium. Zu letzterer
gehört die Pharaoameise. Das eibfachste Unterscheidungsmerkmal für
die Gattungen ist folgendes:
Solenopsis: Dicke, abgesetzte zweigliedrige Fühlerkeule.
Monomorium: Schwach ausgeprägte dreigkiedrige Fühlerkeule.
Ich befürchte aber, daß diese Merkmale ohne Stereomikroskop nicht
gut erkennbar sind.


Arten die meiner Meinung nach (u.a.) auch in Frage kommen:

- Ein notorischer "Hausbewohner" im mediterranen Raum ist Pheidole pallidula. Die kleinere Arbeiterkaste ist ca 2.5 mm lang, Farbe variiert zwischen gelb und braun. Propodealdornen sind vorhanden, wenn auch klein. Die "Soldaten" mit riesigem Kopf bleiben bei dieser Art im Nest, man sieht sie also nur selten herumlaufen.

- Ebenfalls sehr klein, gelb und gerne in warmen Häusern / Gewächshäusern ist Plagiolepis alluaudi, eine nach Europa eingeschleppte tropische Art. Diese Art gehört zu den Schuppenameisen, ist also leicht von Pharaoameisen zu unterscheiden.

Hallo,

vielen Dank fuer die tolle Beschreibung!!!
Da kann ich ja nun mal die Viecher studieren gehen. Mit Lupe....wer haette gedacht, dass es soweit kommt:-)))
Mich lachen viele unserer Freunde schon aus, weil mich die Ameisen ueberall hin verfolgen....
Tendenz eher, dass es doch keine Pharao sind, weil sie nicht so hell sind. Die Groessen variieren und die Farben auch - vielleicht ist von jeder Sorte hier etwas geboten in meiner "Zucht".
Groesser als 2,5mm gibt es keine. Nur die mit den Fluegeln in den Nestern.
Die Eier sind cremefarben und 1,5mm lang. Eher heller als hier der Hintergrund der Seite.
Sie fressen am allerliebsten tote Insekten. Schnaken, Fliegen, etc...auch Hautschueppchen finden sie klasse. Danach Suesses.
Die Autobahnen sind 3 bis 4spurig...naja, Ihr kennt das ja alles...

Viele Gruesse

Anna