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Exot für den Winter

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Umpftelgrumpf
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#1 Exot für den Winter

Beitrag von Umpftelgrumpf » 24. Juni 2008, 00:51

Hi und guten Morgen beisammen!!

Ich halte mir nun seit ca 3,5 monaten Lasius niger,habe mit ihnen begonnen. Da ich ja lesen kann weiß ich, dass ich im herbst so langsam meine Lasius niger in die Winterruhe schicken muss, und es dann unheimlich still um das tolle hobby werden würde :furchtbartraurig:

Also habe ich mir, wie so manch anderer auch, gedacht, mir im herbst eine Exotischere Ameisenart zuzulegen. Diese sollte meines Erachtens etwas richtig besonderes haben, wie ein gutes sehvermögen, starke Aggressivität oder einfach nur mal nicht dieses stumpfe in der Erde buddeln :) (siehe Polyrhachis dives).

Also tendierte ich anfangs auch stark zu den dives,aber nachdem ich mich ausgiebig über sie informiert hatte, merkte ich,dass ich wohl auf dauer weder den platz noch die finanziellen Mittel zusammenbekommen würde, eine so explodierende Art zu halten.

Also habe ich weitergeschaut und bin irgendwie auf eine sehr interessante ameisenart aufmerksam geworden: harpegnathos venator .

Ich habe mich natürlich auch ausgiebig über diese Art informiert und mit ein paar (ex-)Haltern über ihre Haltung und eigenschaften ausgetauscht.

Unter anderem habe ich erfahren dass sie hauptsächlich ihre insekten jagen, was sie eh sehr gerne tun (sie scheinen begnadete Jäger zu sein :) ), wodurch natürlich ein Milbenproblem auf Dauer auftreten könnte...bzw sagen wir es so: Das risiko ist relativ hoch im vergleich zu überbrühten Heimchen. Also habe ich mir gedacht, ich würde mit dieser art dann auch gleich eine kleine heimchenhaltung aufmachen, mit denen ich dann meine Lasius niger auhc gleich füttern könnte,und muss mir nciht ewig neue Heimchen kaufen, außerdem kommt es auf dauer billiger :).

Doch ein Paar leute meinen auch, diese Art wäre relativ kompliziert...da frage ich mich natürlich zuersteinmal....warum? liegt es an der Gefahr der Rangkämpfe um den Gamergaten-Rang? Liegt da die Gefahr wirklich so hoch,dass sich dabei die Kolonie regelrecht totschnetzelt bis auf die letzte Ameise? denn Luftfeuchte und Temperatur müssen ja bei fast allen Exoten eingehalten werden....

Achja: Ich weiß, dass 3,5 monate nichts sind in der Ameisenhaltung, aber bis ich mir im Oktober die Exoten holen würde,wäre ja ca ein halbes Jahr vergangen, und es käme ja nicht mehr viel "neues" zu der haltung dazu, was ich noch groß lernen müsste...tut mir leid wenn ich jetzt bei manchen gehirnkrebs ausgelöst habe ;) aber berichtigt mich, was es dann da noch großartig neues gibt nach einem halben Jahr Haltung :p

mfg Roli
http://www.antstore.net/shop/product_info.php/info/p1250_Harpegnathos-venator.html



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The_Paranoid
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#2 AW: Exot für den Winter

Beitrag von The_Paranoid » 24. Juni 2008, 09:45

Naja, 3,5 Monate Lasius niger ist jetzt auch nicht so die Welt. Von daher mein Tipp: belass es erstmal dabei und denk über Exoten im nächsten Jahr nach. Ich denke mal, dass es sich bei deinen Lasius niger noch um eine recht kleine Kolonie handelt. Nach der kurzen Zeit und mit einer kleiner Kolonie hast du eben ein Haufen Erfahrungen noch nicht gemacht, die zwangsläufig erst mit der Zeit und größeren Kolonien kommen. Auch wenn das Lesen im Forum viel bringt ... die Erfahrung in manchen Bereichen kann dadurch nicht ersetzt wird.
Als ein Beispiel der Ausbruchsschutz. Was bei 50 Arbeiterinnen noch problemlos funktioniert, kann bei großen Kolonien schnell überrrannt werden. Was machen, wenn sie dann doch auf dem Weg ins Zimmer sind. Hier sollten erst Erfahrungen mit einheimischen Arten gemacht werden, bevor man sich an Exoten traut.

Falls du trotzdem umbedingt welche haben willst, geb ich auch noch meinen Senf zu den Arten ab ;)

Harpegnathos venator ... für mich persönlich sehr uninteressant ... aber das ist Geschmackssache. Halte sie nicht selbst, hab aber paar Haltungsberichte gelesen... scheint mir nicht die einfachste Art zu sein ... da sollte man wohl auch schon etwas Erfahrung auch im Halten von exotischen Arten haben .. oder wenigstens etwas Erfahrung aus der Terraristik.

Polyrhachis dives. Eine sehr schöne Art... interessante Aussenaktivität. Leider lässt sich die Nestaktivität nicht beobachten, da alles wom Licht durchfällt zugewebt wird. Die Gefahr, dass sie sich explosionsartig vermehren? Naja, kann ich nicht so bestätigen. Früher wurden von Antstore anscheinend komplette Nester aus der Natur verschickt. Sehr viele Gynene, nen Haufen Arbeiter im Gespinstnest. Jetzt ist das wohl anders. Ordentlich abgezählt bekommt der Käufer 1 oder wenige Gynen mit ein paar Arbeiterinnen in einem etwas größeren Platikreagenzglas .... sehr zu meinem Leidwesen war es bei mir nur eine Gyne... das Koloniewachstum ist somit als vollkommen normal zu beschreiben. Auf jeden Fall eine sehr einfach zu haltende Art.

Ich hoffe, dass ich wenigstens irgendwie weiter helfen konnte ;)



Umpftelgrumpf
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#3 AW: Exot für den Winter

Beitrag von Umpftelgrumpf » 24. Juni 2008, 13:19

Also ich hatte mir eigentlich relativ fest vorgenommen mir im Winter Exote nzu holen, da ich mich jetzt scho nso dran gewöhnt hatte mich um die kleinen zu kümmern und das im winter nicht missen will :P

Du sagst dives sind nicht so stark in der ausbreitung? habe gelesen dass sie inzucht betreiben und dann eben auch ihre königinnen anzahl wächst...weißt du da was genaueres drüber wie die sich genau vermehren?

Gäbe es noch andere exotische Alternativen? schnappkiefer zB? habe mich da in die richtung noch nicht sehr viel informiert..bei kalytta meine ich gelesen zu haben dass sie "einfach" zu halten sind...kosten aber eben auch recht viel =/



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dommsen
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#4 AW: Exot für den Winter

Beitrag von dommsen » 24. Juni 2008, 13:34

Ich persönlich bin kein Fan von Arten mit Gamergate, die in letzter Zeit vermehrt angeboten werden. Insbesondere für Anfänger sind solche m.E. ungeeignet.

Schau dir doch mal diverse "exotische" Camponotus sp. an. Sehr schöne Tiere, bezahlbar und wachsen einem nicht so schnell über den Kopf.



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Fraaap
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#5 AW: Exot für den Winter

Beitrag von Fraaap » 24. Juni 2008, 17:14

The_Paranoid hat geschrieben: .... sehr zu meinem Leidwesen war es bei mir nur eine Gyne... das Koloniewachstum ist somit als vollkommen normal zu beschreiben. Auf jeden Fall eine sehr einfach zu haltende Art.


Ach was, die eine Gyne wird dir noch viel Freude bereiten. :ironie:


Harpnegathos, Odontomachus oder andere speziellere Exoten solltest du als vollkommener Anfänger jedenfalls nicht wählen. Und auf gar keinen Fall Polyrhachis dives. Aber naja, genügend verrückte gibt es ja anscheinend trotzdem. :) Da schon lieber die recht genügsamen Camponotus-Arten.

Und:
Exoten sind nicht für den Winter. Exoten sind für immer!



Gamb
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#6 AW: Exot für den Winter

Beitrag von Gamb » 24. Juni 2008, 17:40

Hi,

meinen Bericht hast du sicher schon gelesen wenn du dich über Harpegnathos venator informiert hast. Ich habe leider auch diese als meine ersten Exoten geholt und ich muss sagen sie sind verdammt schwer im gegensatz zu anderen Exoten. Camponotus finde ich z.B. um ein vielfaches einfacher und viel interessanter wie einige immer behaupten.
Probleme mit Harpegnathos venator sind folgende:
- Milben Problem durch Lebendfutter
- sterben von Arbeiterinnen ohne ersichtlichen Grund
- frühes Ableben der Königin
- einstellen der Nahrungsbeschafftung -> Folge, Brut wird gefressen
- Gamergate kämpfe, wodurch schon ein haufen Leute ihre Kolonie verloren (Rolande kann da 1-2 Liedchen von singen)

Ich hatte von den Gründen alle bis auf die Gamergate Kämpfe. Glück im Unglück aber wie ich finde. Die Begattung im Nest hat hoffentlich bei mir jetzt geklappt. In ein paar Wochen weiss ich mehr.
Ansonsten hab ich gehört, Leute die zu Beginn größere Kolonien bekamen, hatten weit weniger Probleme. Allerdings gibts auch hier keine wirklich langen Erfahrungen. Auch die Gamergate lebt nicht ewig und dann wirds wieder Rangkämpfe geben.
Ansonsten sind sie momentan die langweiligsten Ameisen die ich habe. Hocken im Nest rum und fressen nur wenn ich angequetschte Insekten in den Nesteingang schmeiss.
Hoffe mal das wird besser wenn sie wieder mehr sind.

Gruß



Umpftelgrumpf
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#7 AW: Exot für den Winter

Beitrag von Umpftelgrumpf » 24. Juni 2008, 20:51

Ja Gambler deinen Bericht habe ich gelesen...ein Trauerspiel im Endeffekt...nicht einfach milben wegzubekommen =/

Werde mich dann wohl mal nach camponotus informieren :) was haltet ihr so von camp. sericeus?



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The_Paranoid
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#8 AW: Exot für den Winter

Beitrag von The_Paranoid » 25. Juni 2008, 10:08

Umpftelgrumpf hat geschrieben:Du sagst dives sind nicht so stark in der ausbreitung? habe gelesen dass sie inzucht betreiben und dann eben auch ihre königinnen anzahl wächst...weißt du da was genaueres drüber wie die sich genau vermehren?


Nunja, als Polyrhachis dives ganz neu in den Handel kamen, wurden Kolonien mit 100 oder mehr Königinnen abgegeben ... da sollte man sich nicht wundern, wenn die ein monströses Wachstum zeigen. Mittlerweile sieht das eben anders aus und du bekommst nur eine oder wenige Königinnen. Da entwickelt sich die Kolonie nun mal langsamer.
Inzucht? Nunja, es gab Paarungen in der Haltung. Dies heißt noch lange nicht, dass daraus auch begattete, fortpflanzungsfähige Königinnen entstehen. Paarungen in der Haltung wurden schon bei mehreren Arten beobachtet... soweit ich informiert bin, war keine davon erfolgreich. Und noch was zum Thema inzucht: es ist unklar in weit weit es wirklich zu inzestösen Paarungen bei einer Kolonie mit 100 Königinnen kommt. Diese Königinnen müssen nicht zwangsläufig alle verwandt sein, womit dann paarungen deren Kinder technisch gesehen keine Inzucht wäre.
Kurz noch was zum Wachstum. Auch hier ist mir eigentlich nur ein Fall bekannt, bei dem die Kolonie wirklich über den Kopf gewachsen ist und der als Konsequenz die Kolonie vernichten mussten. Gab es noch andere Extremfälle? Würde mich interessieren.

dommsen hat geschrieben: Ich persönlich bin kein Fan von Arten mit Gamergate, die in letzter Zeit vermehrt angeboten werden. Insbesondere für Anfänger sind solche m.E. ungeeignet.

Exakt meine Meinung.

Camponotus ist sicher auch eine gute Wahl. Wobei das sehr verallgemeinert ist. Auch hier gibt es wohl einfach und schwerer zu haltende Arten. Hab allerdings noch keine Erfahrung mit nicht-europäischen Camponotus gemacht, weshalb ich hier nicht viel zu sagen kann. Bei Camponotus sericeus scheint es aber nicht so einfach zu sein. Als die Art neu war sind sehr viele Berichte angefangen worden. Nur wenige haben es bis zu den ersten Arbeiterinnen geschafft.



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