Messor barbarus - Haltungserfahrungen

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Tobsten
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#1 Messor barbarus - Haltungserfahrungen

Beitrag von Tobsten » 25. Juni 2008, 16:35

So Guten Tach, liebe Freunde der Ameisenhaltung ;)

Nach langem "Informtionen-sammeln" in diesem wirklich gelungenem Ameisenforum (Lob an die Organisation!!) habe ich mich entschieden auch mal einen kleinen Beitrag zu schreiben:

Erstmal zu meiner Person: Ich bin ein 19 jĂ€hriger Ameisenbegeisterter aus der NĂ€he Frankfurt am Main und bin seit ca. 3 Jahren Halter verschiedener Arten. Begonnen hatte ich unglĂŒcklicherweise mit nicht der besten Einsteigerart (Pheidole pallidula), die wegen einigen Haltungsfehlern leider nicht ĂŒberlebt hat :furchtbartraurig:
Nachdem ich mich dann erstmal genauer in das Thema Ameisenhaltung eingelesen hatte, sah ich es als sinnvoll es mit Lasius niger zu versuchen. Diese Kolonie entwickelt sich auch prĂ€chtig und aus der anfangs kleinen Arbeiterkaste (ca. 10) sind jetzt schon deutlich ĂŒber 100 geworden.
Nachdem ich mich noch knapp 2 Monate, um eine Formica fusca Kolonie eines Freundes kĂŒmmern durfte, sah ich mich in der Lage eine etwas anspruchsvollere Art zu halten (Ja ich weiß, man soll sich als AnfĂ€nger nicht ĂŒbernehmen aber meine Lasius niger Kolonie ist dadurch keinesfalls benachteiligt worden :cool: ) --> Meine Entscheidung traf Messor barbarus

So nun zum eigentlichen Thema:

Mein erster Schritt war zunÀchst das Formicarium zurecht zu machen:

Ich besitze zwei Ameisenfarmen, in denen sich eine Sand-Lehm-Mischung befindet. Die eine der beiden Farmen ist vollkommen trocken und nicht extra beheizt (zur Samenlagerung) und diese ist ĂŒber einen Dreierverteiler mit der anderen Farm und dem gelieferten Reagenzglas verbunden.
Die 2te Farm wird mit einer Strohhalmkonstruktion mit Feuchtigkeit versorgt und von einer Keramikheizlampe auf ca 28-30 Grad erwÀrmt.
Beide Formicarien sind mit roter Folie bedekt um ein durchgehendes NestgefĂŒhl zu vermitteln (auch Dreiverteiler).
Auf der anderen Seite des trockenen Formicariums ist ein ca 25 cm langer Schlauch der zur sonnigen Arena fĂŒhrt.
Die Arena ist mit Kunstkies befĂŒllt (von Antstore) und den nötigen Futter- und TrinkplĂ€tzen.

Dazu habe ich gleich auch noch ein paar Fragen:
Benötigt man fĂŒr die Arena noch eine extra Beleuchtung/WĂ€rmelampe?
Ist der Bodengrund der Arena (ziemlich feiner Kunstkies) ungeeignet?
Was kann man besser machen?

Als Futtermittel biete ich an:
1.) Immer frisches Wasser
2.) Waldhonig pur sowie Honig-Wasser-Mischung
3.) Nachkerzensamen und eine Mischung verschiedener Samen von Antstore (schmale weizenÀhnliche Samen gehen sehr gut weg)
4.) Fliegen, Pinkies, MehlwĂŒrmer, Heimchen und Eiweißpudding (ebenfalls von Anstore aber leider nicht so erfolgreich). Die Futtertiere werden natĂŒrlich ĂŒberbrĂŒht und prĂ€pariert.

Sooo....

Nachdem ich dann meine Messor barbarus Kolonie bestellt hatte und alles wie vorgestellt an meine Formicarium-Konstruktion angeschlossen werden konnte, ist alles sehr schnell gegangen:

Die Gyne und ihre 25 Arbeiter (verschiedene GrĂ¶ĂŸen) + 3 Nackpuppen und ca. 5 Eier haben sich schon nach knapp 2 Tagen entschieden gehabt in das feuchte Formicarium umzuziehen. Leider nicht in ein vorgefertigtes Loch sondern direkt neben den Strohhalm (nicht gerade zu meiner Begeisterung^^)

Etwa 10 Tage lang konnte ich dann starke AktivitÀt beim Nestbau beobachten: Eine Menge Sand wurde herausgetragen, die Gyne habe ich seitdem nie wieder gesehen und eine Kammer ist etwa auf der HÀlfte der Höhe der Farm entstanden.
Das noch sehr winzige Ameisenbrot und die mitgelieferten Samen werden im Dreiverteiler gelagert.

Diese Situation hat sich dann auch einen Monat lang kaum verĂ€ndert. Die Laven & Puppen wurden nach einiger Zeit aus den GĂ€ngen an die OberflĂ€che des Sandes getragen (Spitze Sache, fast tĂ€glich kann ich beim "SchlĂŒpfen" der Kleinen zusehen) doch es wurde von der Arena und den tĂ€glich frischen Futtertieren keine Notiz gemacht. Auch Kaugemeinschaften konnte ich nicht beobachten. Die Samen wurden teilweise bewegt aber die AktivitĂ€t hatte sich wohl auf den Nestbau beschrĂ€nkt.

Vor ca. einem Monat ging es dann los:
Die Meisen hatten die Arena entdeckt :clap: Ich war schon ganz schön erleichtert, weil irgendwann muss man ja auch mal Hunger bekommen. Seitdem werden unzÀhlige Samen wegtransportiert und nun auch in dem trochenen Formicarium gelagert. Die zwei Futtertiere, die ich alle zwei Tage gebe werden nach kurzer Zeit zerlegt und ebenfalls abtransportiert auch Honig wird gern genommen :)

Dazu gleich noch eine Frage:
LÀsst der Samensammeleifer auch irgendwann nach oder soll ich weniger Samen geben? Die Rohre werden schon gut zugestopft von Unmengen von Samen, die höchstwahrscheinlich alle gar nicht zerkaut werden können?

In den 2 Monaten ist die Kolonie ebenfalls schon grĂ¶ĂŸer geworden, das große SchlĂŒpfen hat zwar erst vor Kurzem begonnen aber die Anzahl an Eiern (nur selten sichtbar), Larven und Puppen ist stark angestiegen (im Moment genau 38 Puppen, ca. 40 Larven)

Den Meisen geht es soweit ganz gut und ich hoffe ich habe alles artgerecht hinbekommen.

Hoffentlich ist es nicht zu lang geworden und jemand liest den Beitrag auch durch.

FĂŒr Beantwortung meiner Fragen wĂ€re ich sehr dankbar. Jegliche Tipps & Anregungen wĂ€ren natĂŒrlich auch Super :yellowhopp:

Viele GrĂŒĂŸe,

Tobi



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