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Oecophylla sp. - Haltungserfahrungen/Koloniegründung

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Oecophylla
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eastgate
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#1 Oecophylla sp. - Haltungserfahrungen/Koloniegründung

Beitrag von eastgate » 2. Juni 2008, 20:26

Seit dem 28.05. halte ich eine Oecophylla sp. Königin. Wie ich zu ihr gefunden habe, kann man hier nachlesen:
Ameisenkönigin in Ikea-Pflanze

Das große Problem bzw. die große Frage ist, was benötigt diese Königin für Haltungsbedingungen? Leider ist nicht so genau klar, woher sie kommt:
Sie wurde auf einer Pflanze Namens "Dracaena sanderiana" (Glücksbambus) gefunden. Dieser ist ursprünglich in Afrika beheimatet und wird dort auch gezüchtet. Jedoch im Zuge der Globalisierung wird dieser Bambus für den Massenverkauf auch in Asien gezüchtet. Und genau das ist das Problem... benötigt sie eher Regenwaldklima, oder doch etwas trockener? Wärmer oder Kälter?
In Afrika kommen nur Ameisen der Art Oecophylla longinoda vor, in Asien dagegen O. smaragdina. Welche es genau ist wird wohl ein rätsel bleiben, bis die ersten Arbeiterinnen mit Hilfe technischer Hilfmittel sicher bestimmt werden können.

Ich habe mich hier dazu entschieden, die Königin eher tropisch zu halten:
Teperatur am Tag: 25-28°C
- Nacht: 21°C
Luftfeuchte: ca. 70-85%

Hier sind nun erstmal einige Bilder der Königin und ihrer Brut:
[img]http://picmirror.de/thumb.php/15635_oecophylla1.jpeg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/15636_oecophylla2.jpeg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/15637_oecophylla3.jpeg[/img]

Eine kleine Artbeschreibung:
Taxonomie
Familia: Formicidae (Ameisen)
Subfamilia: Formicinae (Schuppenameisen)
Tribus: Oecophyllini
Genus: Oecophylla Smith, 1860

Allgemeines
Habitat: Lebt auf Bäumen in den Tropen und Subtropen
Kolonie: Monogyn
Koloniegröße: > 500.000 Individuen, polydom (eine Kolonie bewohnt mehrere Nester).
Gründung: Claustral; in Pleometrose mit anschließenden Machtkämpfen und Königinnenmord
Arbeiterinnen: Polymorph
Nahrung: Zophagie und Trophobiose
Nestbau: Mit Hilfe von Larven werden Blätter, die von einigen Tieren zusammengehalten werden, verwebt. Die Larven bilden hierzu bei Reizung durch die Arbeiterinnen einen Spinnfaden mit ihren Speicheldrüsen aus. Die Larve wird dann von einer Arbeiterin zwischen den zu verwebenden Kanten so lange hin und her geschwenkt, bis das Loch geschlossen ist und die Blätter zusammenhalten.
Winterruhe: Keine
Fortpflanzung: Schwarmflug

Zurück zur Haltung:
Als die Königin bei mir ankam hatte sie 1 Larve und 4 Eier. Gestern konnte ich dann entdecken, dass aus der Larve eine Puppe geworden ist, Wie man oben sehen kann sieht diese aber leider etwas eigenartig aus, fast etwas verkrüppelt. Die Eier muss die Königin auf dem Postweg gelegt haben (Der Finder konnte keine Eier entdecken, als er sie verschickte.
Ich hoffe jedoch sehr, dass aus der Puppe eine Arbeiterin wird...
Ansonsten macht die Königin einen fidelen Eindruck. Sie ist soweit recht ruhig, nur wenn ich näher komme droht sie mir gern mit weit aufgerissenen Mandibeln. Diese Art sieht sehr gut... Ich werde gesehen und im Blick behalten. Nähere ich mich mit der Hand, reißt die Königin die Mandibeln auf.

Das solls dann erstmal gewesen sein.

Für fragen o.ä. könnt ihr gern den Diskussionsthread (Klick!!!)benutzen.

Ansonsten drückt mir bitte die Daumen, das alles klappt.

Gruß

EastGate



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#2 AW: Oecophylla sp. - Haltungserfahrungen/Koloniegründung

Beitrag von eastgate » 26. Juni 2008, 21:27

Hi Leute,

nachdem ich hier eine Weile nichts geschrieben habe, jetzt mal eine Aktualisierung:

Die verkrüppelte Puppe, von der ich anfangs berichtete, ist leider gestorben und wurde von der Königin gefressen. Kurz danach Fraß die Königin dann auch ihr Eier auf.
Das hinderte sie allerdings nicht daran, weiterhin Eier zu legen und eine kleine Larve aufzuziehen. Die Larve wuchs allmählich bis diese dann am Wochenende von der Königin gefressen wurde :-(
Heute habe ich wieder mal kurz nach der Königin geschaut und leider musste ich feststellen dass sie tot ist.

Wie es ein Pflichtbewusster Ameisenhalter ;-) mit einer toten, exotischen Ameise machen sollte, habe ich sie mit kochendem Wasser überbrüht. Auch das Reagenzglas und alles womit die Königin in berührung kam wurde abgekocht - außer meine Hände...
Natürlich habe ich vorher noch ein paar Bilder geschossen. Gut zu erkennen ist, wie dünn und flach die Gaster der Königin bereits war.
Bild Bild Bild

Schade dass das nicht geklappt hat, mit der Gründung. Wäre ja ganz toll gewesen!

Gruß

EastGate



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