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Volksstärke-Ermittlungs-Verfahren

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xero
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#1 Volksstärke-Ermittlungs-Verfahren

Beitrag von xero » 23. Juli 2008, 16:43

Ja, der Titel ist doch echt super.

Also ich interessiere mich für Methoden die Volksstärke eines Ameisenvolkes zu ermitteln ohne Einblick in das Nest zu haben, bzw. wenn es einfach zu viele sind um sie alle zu zählen.

Es gibt da angeblich div. Methoden. z.B. Zahlen der Außenaktivität, Messen der "Straßen-Dichte" etc.

Weiß jemand wie genau diese Methoden funktionieren?

mfg


-.-

PHiL
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#2 AW: Volksstärke-Ermittlungs-Verfahren

Beitrag von PHiL » 23. Juli 2008, 17:35

Hm, davon habe ich noch nie was gehört. Und genau könnte man mit einen solchen Verfahren sowieso nichts genaues festestellen. Bei z.B. Vergleich mit der Aussenaktivität müsste man noch sehr viele Faktoren Beachten, darunter z.B. die Art, das Wetter, ob in der Nähe Nahrung vorhanden ist, Jahreszeit, usw. Aber vielleicht könnte man die Zahl der Meisen schätzen, in dem man die Größe des Nestes an der Oberfläche sieht. Also die Vorhandenen Eingänge zählen und gucken, wie groß die Fläche ist. Aber das würde dann z.B. bei Lasius flavus kaum gehen, weil sie kaum Aussenaktivität haben.
Eine weitere Möglichkeit wäre es vielleicht, in dem man etwas Nahrung außerhalb positioniert und dann an den kommenden Arbeiterinnen abschätzt, wie groß der Rest ist.



Nuptial
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#3 AW: Volksstärke-Ermittlungs-Verfahren

Beitrag von Nuptial » 23. Juli 2008, 17:50

PHiL hat geschrieben:Hm, davon habe ich noch nie was gehört. Und genau könnte man mit einen solchen Verfahren sowieso nichts genaues festestellen.

Also, PHil, im gleichen Atemzug sagst Du, dass Du davon noch nie was gehört hast - und eine Sekunde später kannst Du schon ausschließen, dass überhaupt irgendein Verfahren in der Richtung zielführend sein kann!? Man, ist Dir klar, dass Du damit mal eben mehrere Forschungszweige widerlegt hast?

Natürlich kann man von Durchflussströmen, Aufsuchhäufigkeit von Nahrungsquellen, Menge der aufgenommenen Nahrung, Anzahl gleichzeitig aktiver Arbeiterinnen draussen usw. wahrscheinlich unter Zuhilfnahme von artspezifischen Erfahrungs- und Umgebungswerten auf die Stärke der Nestpopulation schließen!

In der Marktforschung, bei Meinungsumfragen und Volkszählungen, bei der Quotenermittlung im Fernsehen sowie in der Verkehrsforschung und vielen weiteren Gebieten werden solche Verfahren täglich eingesetzt!

Leider sind mir keine Verfahren für Ameisen bekannt. Aber ich denke, man könnte mit einigen Trainingsdatensätzen jeweils die Volksstärken ermitteln und die oben genannten Werte. Wenn die stabil korrelieren könnte man dann tatsächlich für eine bestimmte Art und Standardbedingungen allein aus der Messung z.B. der Aktivität auf einer Ameisenstraße eine ganz gute Schätzung berechnen.

Natürlich gibt es dutzende Faktoren, die schwanken, wie die, die Dir dazu eingefallen sind. Dafür gibt es aber dann Ausgleichswerte bzw. Standardwerte und Tabellen mit denen man die ineinander umrechnen kann. So ist es doch in vielen Gebieten. Es gibt z.B. in der Luftfahrt eine Standardatmosphäre, wenn Du woanders bist oder anderes Wetter ist, musst Du es halt mit Faktoren anpassen. Oder es gibt bei Farbwahrnehmung einen Standardbeobachter, oder einen Standardverbraucher beim Autofahren usw. usf.

Viele Grüße
Nuptial



PHiL
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#4 AW: Volksstärke-Ermittlungs-Verfahren

Beitrag von PHiL » 23. Juli 2008, 18:21

Hi Nuptial,

Natürlich hast du damit Recht, dass wenn ich davon noch nie etwas gehört habe, nicht sofort sagen könnte, dass es keine genaue Messung gibt.
Nuptial hat geschrieben:Aber ich denke, man könnte mit einigen Trainingsdatensätzen jeweils die Volksstärken ermitteln und die oben genannten Werte. Wenn die stabil korrelieren könnte man dann tatsächlich für eine bestimmte Art und Standardbedingungen allein aus der Messung z.B. der Aktivität auf einer Ameisenstraße eine ganz gute Schätzung berechnen.
Ich hätte das "genau" von mir unterstreichen sollen und ich bin immer noch im Glauben, dass man durch ein Verfahren nicht die genaue (Auf die Meise genau meinte ich) Anzahl berechnen kann. Es man könnte vielleicht ganz gute Schätzungen erreichen, wie du selbst schreibst, aber wie gesagt auf "die Ameise genau" ist doch Recht zweifelhaft (Aber vielleicht ist es doch Möglich? Was meinen die anderen hier im Forum dazu?).
Aber gut, eine Genaue Angabe war ja auch nicht verlangt^^
Und xero, wo hast du gehört das es solche Verfahren gibt?
Mit freundlichen Grüßen und einer Entschuldigung für meine überschnellen Schlussfolgerungen
PHiL



chrizzy
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#5 AW: Volksstärke-Ermittlungs-Verfahren

Beitrag von chrizzy » 23. Juli 2008, 18:48

Hallo,

natürlich gibt es Möglichkeiten, die UNGEFÄHRE Anzahl eines Volkes zu ermitteln, auch wenn man keinen Einblick in das Nest hat - für die Haltung dürfte das aber zu kompliziert sein, das ist eher was für große Naturnester ;)

Zitat aus dem Seifert, zu finden unter Formicy polyctena:

Größtes Nest bei Moskau 28.5m² Hügelvolumen (....);wurde von DLUSSKY und ZACHAROV mittels Verkehrszählung auf 15 Millionen, von SEIFERT mittels Grundflächenformel auf 16 Millionen berechnet.

Da sind gleich 2 Varianten genannt - Seifert hat mittels der einer Flächenberechnung Versucht, die Arbeiterinnenanzahl zu ermitteln, die beiden anderen Forscher mithilfe einer "Verkehrszählung" - ich würde mal vermuten, damit ist die Zählung der Arbeiterinnen auf viel belaufenen Ameisenstraßen gemeint.

Genauere Angaben, wie diese Volksgrößenermittlungsverfahren funktionieren oder wie genau bzw. ungenau sie sind, konnte ich leider nicht herausfinden... wer da mehr Infos hat, bitte her damit ;)

lg, chrizzy



Nuptial
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#6 AW: Volksstärke-Ermittlungs-Verfahren

Beitrag von Nuptial » 23. Juli 2008, 19:10

PHiL hat geschrieben:[...], aber wie gesagt auf "die Ameise genau" ist doch Recht zweifelhaft (Aber vielleicht ist es doch Möglich? Was meinen die anderen hier im Forum dazu?).


Nein, auf die Ameise genau geht es natürlich nicht bei Nestern mit vielen tausend oder sogar Millionen Individuen. Es gibt übrigens in keiner Naturwissenschaft absolut genaue Verfahren um eine Größe zu bestimmen, wie z.B. Länge, Uhrzeit, Temperatur, Masse, Geschwindigkeit, einfach alles. Man kann es immer nur mit einer bestimmten Genauigkeit bestimmen. Deswegen werdet ihr ja auch in der Schule z.B. darauf aufmerksam gemacht, wenn Ihr z.B. was mit dem Lineal gemessen habt in Millimetern und dann damit weiterrechnet, dann mal Pi und am Ende ein Ergebnis mit 8 Stellen hinter dem Komma aufschreibt. Da Ihr die Millimeter höchstens mit einer Stelle hinter dem Komma genau gemessen habt, kann das Ergebnis auch nicht auf etliche Stellen genau sein. Das wird aber leider im Unterricht oft nicht gut bzw. geduldig genug erklärt, muss man da zu Deiner Entlastung sagen. :)

Wenn man sehr viele kleine Bauteile verkauft, z.B. Schrauben, oder z.B. bei der Herstellung von Medikamenten, da werden z.B. 8240 Tabletten gezählt, indem man sie wiegt. Man schüttet die einfach auf und weiss, eine Tablette wiegt ca. 23 mg mit der und der Standardabweichung. Dann teilt man das Gewicht dadurch und voilà - hat die Anzahl. Aber das ist dann auch nur so plusminus ein paar Bauteile bzw. Tabletten genau, je nachdem.

Jetzt kann man sich überlegen, selbst wenn man alle Ameisen auf einem Haufen hätte, was ja ideal wäre, nur die Ameisen, und sehr genau wiegen könnte, dann würde man auch nur so plusminus ein paar Dutzend bis evtl. sogar ein paar hundert oder sogar ein paar tausend Tiere rauskommen.

Da die Methode aber schon fast ideal wäre, werden alle anderen Methoden sich dieser Genauigkeit nur annähern können. Bei z.B. 15 Millionen oder 16 Millionen wäre also die Schätzgenauigkeit ca. 1 Million zu 16 Millionen, d.h. plusminus ca. 6,25 Prozent.

Viele Grüße
Nuptial



xero
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#7 AW: Volksstärke-Ermittlungs-Verfahren

Beitrag von xero » 26. Juli 2008, 16:00

Genau solche Methoden meine ich. Würde damit gerne ein paar größere Völker unserer Gegend abschätzen.

mfg


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