Möchte an dieser Stelle das kürzlich fertig gestellte Nest und Becken vorstellen.
Für wen?:
Da ich mir als zweite (und vorletzte)
Das Nest:
Daß was holziges beim Nest mit dabei sein muss, war von vornherein klar und unumstößlich - zuerst hatte ich mit einem Korknest geliebäugelt, mich dann aber doch für eines aus massiven Holz entschieden, da ich entsprechend große Holzscheite recht simpel auftreiben konnte (Chefe hat da einiges zum Grillen gebunkert).
Nach längerem Überlegen, Planen, wieder Verwerfen etc. stand das Nest endlich fest. Eine Mischung aus Ytong und Holz, beides getrennt durch Arcyl/Plexiglasplatten und einiges an Küchensilikon.
Bei der Planung war wohl das Anlagen des Wassergrabens mit das größe Problem, dicht gefolgt von der benötigten Größe an Kammern/Gänge für diese Art - wenn man zuvor noch was für Lasius niger gebaut hat, kommt einem der Bau eines Nestes für C.l. echt riesig vor.
Arena:
Die Formicariumeinrichtung sollte Richtung Waldrand/Lichtung gehen, dort wo diese Art eben vorzufinden ist.
Dazu habe ich auf einer Baustelle einige schöne und interessant geformte Tothölzer eingesammelt, die ich dann bei 150°C eine längere Zeit im Backofen hatte - dachte mir, bei Holz lieber niedrigere Temperaturen aber dafür länger.
In einem zweiten Becken, welches an diesen angeschlossen werden soll, plane ich dann die dritte und Letzte
Die Arena habe ich, wie die meiner Lasius niger, wieder aus Styrodur und Gips gebaut, da sie dieser Aufbau bisher ganz gut bewährt hat da sie den Ameisen Halt gibt, sie sich nicht eingraben können und die Verarbeitung und Gestaltung mehr als Simpel ist.
Der Bau:
Das Nest
Angefangen habe ich mit dem Nest, da ich dessen Form dann für den Bau der Arena brauchte, schließlich sollte dieses zum Teil im Boden versenkt werden.
Vom Styling her sollte es in etwas einem gefälltem Baum der schon länger auf dem Boden lag und dort schon leicht eingesunken ist bzw. sich rundherum schon etwas Erdreich angehäuft an aussehen.
Der Holzteil
Als erstes fertigte ich den Holzteil an, damit ich diesen später in den Ytong einpassen kann.
Um eine ebene Fläche für die Scheibe zu bekommen, ließ ich den Scheit von einem Schreiner gerade und im rechten Winkel abscheiden.
Daheim sägte ich sodann diesen auf die richtige Größe zu, wobei mir die Zeichnungen, die ich vorher angefertigte hatte dabei halfen.
Anschließend zeichnete ich als erstes die Anschraubpunkte für die Scheibe an und anschließend grob die Gänge und Kammern und bohrte sodann die Kammern in mehreren Schritten mit dem Akkuschrauber aus. Das ausheben der Gänge selber und das begradigen der Kammern um maximalst möglichen Platz zu erhalten erfolgte mit dem Dremel.
Der Ytongteil
Als nächstes war der Ytong-Teil an der Reihe.
Zugegebener Maßen war ich mir bis kurz vor Fertigstellung des Ytong-Teils nicht 100%ig im Klaren, wie die Wasserkammer genau aussehen sollte - ich hatte nur ein paar grobe Ideen, die ich aber nicht klar aufs Papier bringen konnte (hatte mehrere Maßstabsgetreue (1:2) Zeichnungen angefertigt um u.a. auch die Größe und vorallem die Höhe von dem Nest und den beiden Teilen, Ytong und Holz zu ermitteln und eben natürlich auch den zur Verfügung stehenden Platz bestmöglichst auszunützen.
Je mehr ich dann gegen Ende des Ytongsteinsbaus kam, desto klarer wurde es dann, wie, wo, was die Wasserkammer aussehen sollte und vorallem auch, wie ich dieses dann auch umgesetzt bekomme.
Der Ytongbereich umfasst drei Kammern, wovon eine trockener ist, als die beiden anderen (die Kammer ist von der Wasserkammer etwas weiter weg und die Wasserkammer zeigt nur mit der Spitze, sprich mit der schmalen Seite, (=Breite) zu dieser Kammer.
Die beiden Anderen grenzen auf der gesamten Länge an die Wasserkammer.
Die trockenere und eine der feuchten Kammern habe ich derweil noch mit einem Stück Watte, welches an einem doppelten Faden gebunden ist, um es später heraus ziehen zu können, verschlossen. Ich hoffe mal, daß die Meisen nicht auf die Idee kommen, den Faden durch zu beißen.
Der Holzteil sollte ja ein wenig in dem Ytong versenkt sein, u.a. auch um die Höhe des Nestes nicht ausufern zu lassen. Dieses Stück mit möglichst gerader Bodenfläche aus dem Ytong zu bekommen war auch eine kleine Herausforderung, schließlich sollte ein "Wall" zu zwei Seiten stehen bleiben. Ich hätte natürlich auch den Wall nachträglich wieder aufkleben können, wollte aber, daß das Nest aus einem Stück besteht.
Um auf die richtige Größe zu kommen, hatte ich als erstes ja das Holznest fertig gemacht, mit dem ich jetzt die Größe/Konturen auf dem Stein einzeichnen konnte, um sodann den Teil teilweise auszusägen und heraus zu arbeiten.
Da auf diese Fläche ja die Trennplatte kommen sollte, um das Holznest vor Nässe zu schützen, brauchte ich eine ebene Fläche, die ich mittels Schleifklotz und Schleifpapier erhielt.
Als nächstes zeichnete ich wieder die Anschraubpunkte für die Scheibe an und anschließend die Gänge, Kammern und Zugänge, die ich mittels Dremel ausgehoben bzw. angefertigt hatte.
Als nächstes war die Wasserkammer dran. Diese hob ich oben, aus der ebenen Fläche für das Holznest aus, fertigte ein Befüllungsloch in den Wall neben dem Holznest an und legte einen Zugang von der Wasserkammern zu diesem an.
Damit der äußere Bereich des Ytongs möglichst trocken bleibt, trug ich eine dickere Schicht Silikon auf die der Kammern abgewandten Seite der Wasserkammer, sowie auf den Boden und im gesamten Befüllungsloch auf.
Nun war es soweit die Scheiben zu schneiden/brechen, bohren, ansenken und schließlich anzubringen.
Zuerst die Bodenplatte, sodann die drei Trennplatten für das Holznest, sowie die zwei langen/großen Scheiben für die zwei Außenseiten, die später dann an der Glasscheibe des Formicariums anliegen und Ytong- und Holznest fest miteinander verbinden.
Die drei Trennplatten klebte ich mit reichlich Silikon ein und dichtete noch zusätzlich die Stoßkanten mit einer Raupe aus Silikon ab.
Als nächstes arbeitete ich aus der einen Trennplatte noch das Zugangsloch zw. Holt und Ytong aus.
Als nächstes klebte und schraubte ich die unterste Bodenplatte an, sodann die beiden Seitenteile, wobei ich auch da wieder alle Stoßkanten mit reichlich Silikon, sowie einer Raube aus Silikon abdichtete.
Nach zwei Tagen Auslüftzeit, war die Vereinigung zw. Holt und Ytong soweit. Das Holznest klebte unten, also da wo die Trennplatten waren mit reichlichst Silikon ein und schraubte es anschließend fest.
Während das beim Auslüften war, fing ich an, die Außenseite des Ytongs mit mehreren Schichten eingefärbten Gips bzw. Innenspachtel zu bestreichen, sowie eine Metallgaze einzuarbeiten, um das Füllloch zu verschließen.
Damit die Trennplatten, die ich über den Ytong hinaus stehen ließ besser an die Form des Ytongs passten, füllte ich Zwischenräume bzw. den Überstand entsprechend auf.
Damit das Nest nicht als kahler Klotz im Formicarium steht, klebte ich noch ein paar Plastikpflanzen auf und brachte, wie gewohnt, als Lückenfüller und zum Abdunkeln die beiden Außenscheiben des Nests Türdichtband an.
Das Formicarium
Nachdem das Nest fertig war, konnte ich damit beginnen, die Grundplatte für das Formicarium anzufertigen.
Als Bodenplatte diente mir wieder das leicht zu verarbeitende Styrodur.
Mit einer gewissen Vorstellung bezüglich den Höhen und Tiefen, fing ich an, diese mittels mehreren übereinander geklebten und verschraubten Styrodurplatten grob heraus zu arbeiten, wobei ich wieder zu jeder Seite hin so viel von der Grundplatte weggeschnitten habe, bis ein ca. 3mm großer Spalt später zwischen Aquariumscheibe und Grundplatte entsteht.
Ebenso ließ ich an dem einen Eck, wo das Nest hin kommen soll, einen Nestgroßen Ausschnitt über.
Da ich auch hier wieder eine kleine Steinmauer haben wollte, klebte ich ausgesuchte Steine in entsprechender Anordnung mittels Heißkleber auf die Grundplatte.
Die drei alten Äste bzw. (Wurzel)holzstücke von der Baustelle schraubte bzw. klebte ich ebenso gleich auf die Grundplatte, damit ich sie später dann mit dem Gips einarbeiten kann und so diese sich besser in die Umgebung einfügen.
Auch verhindere ich so kleine Spalten, die die Ameisen später evtl. als Nistmöglichkeite finden könnten. Die Schrauben setzte ich so, daß sie später möglichst nicht mehr zu sehen sind.
Nun sollte die erste Schichte Gips bzw. Innenraumspachtel, eingefärbt natürlich, aufgetragen werden. Dabei mischte ich eine etwas dickere Masse an, um erstmal die grob ausgearbeitet Hügel bzw. Unebenen zu glätten.
Nachdem diese, nach mehreren Schritten zu meiner Zufriedenheit aussahen, begann ich mit einer dünneren Schicht, alle Zwischenräume in den Steinen und den Holzteilen aufzufüllen.
Nun klebte ich alle Plastikpflanzen ein und trug nochmals eine dünnere Schicht eingefärbtem Innenraumspachtel auf - ebenso arbeitete ich durch entsprechendes Auftragen eine möglichst spaltfreien Sitz des teilversenkten Nestes aus.
Nach dem austrocknen, kam dann nochmals eine Schicht darüber, auf die ich dann feinen und groben Aquariumsand, sowie Korkbrösel darüber streute.
Dann hier und da noch etwas Moos, Flechten etc. mit Heißkleber angeklebt, und fertig war die Bodenplatte.
Das Formicarium - Zusammenbau
Nachdem die Bodenplatte und das Nest gute fünf Tage (hatte auch keine Zeit weiter zu machen) ausgelüftet und durch getrocknet waren, ging es an den Zusammenbau.
Erstmal die Bodenplatte einlegen und den beabsichtigten Spalt zw. Bodenplatte und Scheibe mit Aquariumsand aufgefüllt.
Als nächstes das Nest eingesetzt und den kleinen Spalt zw. Nest und Bodenplatte mit Sand und Korkbrösel verschlossen.
Abschließend noch zwei lose Steine, einer davon vor dem auf Bodenhöhe liegenden Ytongzugang gestellt, damit dieser einen etwas geschützteren Eindruck macht (an der Stelle habe ich auch absichtlich die Pflanzen entsprechend ähnlich angeordnet), noch drei Tannenzapfen und etwas lose Holzstückchen verteilt und fertig war das dieser für mich bislang längst Bau eines Formicariums.
Ich hoffe, meine Konstruktion sagt den Ameisen, sodaß sie sich darin wohl fühlen und einen Umzug in das Nest sicher und bald in Erwägung ziehen.
Ein Haltungsbericht folgt natürlich auch noch!
Und nun natürlich noch die Bilder, wie auch bei den letzten Beiden, in zwei Etappen.
Grüßle ~Shar~