Die Erfindung des Ameisen-Ytongs

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Fraaap
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#1 Die Erfindung des Ameisen-Ytongs

Beitrag von Fraaap » 7. August 2008, 23:38

Hey,

angeregt durch einen Post von Swagman habe ich mir überlegt, mal einen kleinen "Plauschthread" zu eröffnen.

Zitat:
Nur waren die damals aus Holz, die Idee mit Ytong hatte da noch keiner.^^

Wie ist die Idee mit dem Ytong entstanden? Gibt es einen Pionier, den man benennen kann?

;)

Grüße
Fraaap



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Joschi

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#2 AW: Die Erfindung des Ameisen-Ytongs

Beitrag von Joschi » 8. August 2008, 00:15

Kann man. Frank Mattheis hat mir das vor acht Jahren bei sich gezeigt, und mich hat diese Methode so überzeugt, dass ich sie im Internet offengelegt habe. Er ist also der "Vater" des Ytong ;)


vG Joschi

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#3 AW: Die Erfindung des Ameisen-Ytongs

Beitrag von Gaster » 8. August 2008, 00:37

Was ich immer wieder interessant finde: In den asiatischen Ameisen-Communities setzt sich der Ytong erst langsam durch. In China wird er schon recht häufig verwendet. In Japan hingegen benutzen fast alle Halter kleine Plastikdosen, die am Boden mit Gips bedeckt sind. Keine Abdunklung, kein Substrat, alles komplett steril.
Eigentlich schrecklich, wie wenig die Communities auf der Welt miteinander zu tun haben. Da wären Forum-Partnerschaften schon was tolles. Würde mit Sicherheit zu etwas mehr Austausch führen. Natürlich bräuchte man dann ein englisches Unterforum etc. pp.:rolleyes:



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swagman
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#4 AW: Die Erfindung des Ameisen-Ytongs

Beitrag von swagman » 8. August 2008, 11:35

Hallo.

Fraaap hat geschrieben:angeregt durch einen Post von Swagman habe ich mir überlegt, mal einen kleinen "Plauschthread" zu eröffnen.


Sehr schön, na dann fang ich gleich mal zum Plauschen an. Selber Schuld, wenn du einer Quasseltante wie mir solche Möglichkeiten bietest.^^

Wie der Swagman zur Ameisenhaltung gekommen ist.

Ich hatte als Kind ein Heft, darin war so eine Formicarium aus Holz beschrieben und ein bisschen was zur Ameisenhaltung. Und weil ich als Kind schon immer alles was da so gekrabbelt kam eingesammelt habe, um es zu hause zu halten, hat mein Vater mir so ein Formicarium besorgt. Ich weiß bis heute nicht wo er das her bekommen hat.
Angeblich hat es ein Freund von ihm gebaut. Der muss aber Schreiner gewesen sein. Denn es war nichts geschraubt oder so. Und dennoch hat es sich all die Jahre nie verzogen trotz der feuchten Erde darin.
Dieses Formicarium bestand aus einer 60x30 cm Platte mit einem 5 cm hohen Rand. Eine weitere Leiste mit Löchern, durch welche die Ameisen später vom Nest in die Farm konnten, unterteilte das ganze in zwei Bereiche. Ein Bereich diente damit als Arena, etwa 30x20 cm der andere Bereich wurde mit Erde aufgefüllt und als Nest genutzt. Etwa 30x40cm. Nest und Arena wurden dann mit je einer Glasplatte abgedeckt, welche in eine passende Vertiefung eingelegt wurden.
Im Nachhinein ist das für eine dauerhafte Haltung natürlich nicht sehr geeignet.
Es gab keine Möglichkeit die Erde nachzufeuchten. Wobei ich hab später ein Loch hineingebohrt habe um einen Schlauch zur Befeuchtung in das Nest zu bekommen. Am Ende des Schlauchs legte ich ein Stück Schwamm der das Wasser an die Erde abgeben sollte. Die Ecke hat natürlich irgendwann angefangen zu schimmeln.
Dann musste man zum Füttern die Glasplatte der Arena abnehmen... Natürlich sind dann dutzende von Arbeiterinnen entfleucht.
Und zu guter Letzt war es nie richtig dicht. Ich musste das Formicarium immer im Garten lassen, sonnst hätte ich mein Zimmer voller Ameisen gehabt.^^
Erstaunlich wie tolerant meine Eltern doch waren.
Na ja, damals hab ich natürlich nur die heimischen Arten gehalten. Alles was sich so ums Haus herum einfangen ließ.
Geträumt hatte man schon, von den tollen exotischen Arten die manchmal in Büchern so am Rande erwähnt wurden. Blattschneider und Weberameisen und noch viele mehr. Wow! Aber zum Glück gab es keine Möglichkeit an solche Tiere heranzukommen.
Die wenigen Bücher oder Heftchen in welchen es um Ameisen ging, hab ich alle regelrecht verschlungen. Dadurch hatte ich mir zumindest ein Grundwissen über Ameisen geschaffen. Den Rest hab ich durch Versuch und Irrtum lernen müssen. Zugegeben auf Kosten nicht weniger Völker und Jungköniginnen. Aber so war das halt. Es gab ja keinen weit und breit der Ameisen gehalten hätte.
Das war aber in anderen Bereichen nicht viel anders. Irgendwann bin ich dann zur Reptilienhaltung umgestiegen und hab nicht mehr weiter an Ameisen gedacht.
Aber auch bei den Reptilien musste man alles aus Bücher entnehmen und sich mit erfahrenen Haltern treffen und denen auf die Finger schauen um das Ganze zu erlernen. Nur gab es da eben andere Menschen die dieses Hobby auch betrieben. Schließlich haben die in der Schweiz das Internet erfunden und alles wurde einfacher.
Dann kam der Zeitpunkt an dem ich mich von all meinen Tieren getrennt habe um einen lagen Traum zu erfüllen. Ich ging nach Australien.
Als ich dann wieder zuhause war, konnte ich keine Reptilien mehr halten, dazu war kein Platz in der neuen Wohnung.
Also dachte ich mal wieder an die guten alten Tage der Ameisenhaltung zurück und gab mal das Stichwort "Ameisen" in die Suchmaschine ein.
Na, da habe ich nicht schlecht gestaunt. Gibt es tatsächlich noch mehr so Verrückte.
Und man kann jetzt sogar exotische Arten erwerben. Und so bin ich dann hier im Forum gelandet.
Und im Nachhinein bin ich sehr froh darum mir mein Wissen und meine Erfahrung noch mit viel Mühe und Schweiß selber angeeignet zu haben.
Ich verstehe die Neulinge schon, hätte ich damals die Möglichkeit gehabt an Blattschneider oder ähnliches zu kommen... Das wäre sicher in nicht gut ausgegangen.
Jetzt halte ich zwar auch Exoten, aber inzwischen kann ich abschätzen was für mich machbar ist und von welchen Arten ich tunlichst die Finger lasse.


So, zurück zum Thema.
Also dem Frank haben wir diese tolle Sache mit dem Gasbeton zu verdanken. Das verdient meinen vollen :respekt: . Immerhin ist er ein Pionier der Myrmecia Haltung und steht damit bei mir besonders hoch im Kurs.

@ Gaster
Na ja, die Japaner haben da vielleicht eine etwas differenziertere Vorstellung von Ästhetik.
Du brauchst ja nur mal nach Frankreich blicken. Ist gleich ums Eck und dennoch unterscheidet sich deren Haltung von unserer. Zumindest was die Größe der Arenen und Nester angeht.
Vielleicht stellt sich ja eine der vielen Haltungsmethoden als besonders erfolgreich heraus und wird dann nach und nach von den weltweiten Communities übernommen. Aber dazu bräuchte es wirklich eine gemeinsame Möglichkeit der Verständigung. So kann man nur die Bilder der Anlagen vergleichen, oder ein duzend Sprachen lernen.



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TRIA
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#5 AW: Die Erfindung des Ameisen-Ytongs

Beitrag von TRIA » 8. August 2008, 16:15

Muß auch sagen, goile Idee gewesen, ich merk immer mehr, was man alles schönes aus Ytong machen kann. Plane grad ein großes 1m x1m Gemeindschaftsbecken, angeregt durch Joachims Seite. Ich überleg ob ich den Boden aus Ytong mache und darauf die Streuschicht. Denke so ist es immer feucht und ich kann die Kühlschläuche in Fräsungen super unterbringen, ohne das die Meisen mit ihnen in Kontakt kommen. Hab auch schon überlegt ob man nicht mal ne belebte Skulptur schnitzt :D Dachte da an einen Osterinselkopf. Das Zeug eignet sich sogar als Pflanzsupstrat. Zieh grad Geldbäumchen auf Ytong. Funzt bis jetzt super. Werd das jetzt noch mit Efeuablegern probieren. Wie es auf lange Sicht funkioniert kann ich allerdings noch nicht sagen, aber ich wüsst nicht warum die Wurzeln nicht durch den Ytong kommen sollten. Bin gespannt ob sie die vorgebohrten Wuzelkanäle nutzen, oder den Ytong gleich Sprengen :)


Eines Tages wird sich die Sonne zum roten Riesen aufblähen, die Erde verschlingen und das Universum wird über uns herzlich lachen.

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genium
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#6 AW: Die Erfindung des Ameisen-Ytongs

Beitrag von genium » 9. August 2008, 01:17

Ich dachte das gabs schon immer und eben vorher mal mit Holz oder Gips, wie mans eben im Kinderbuch sieht! Es ist sehr interessant, wenn man die ganze Geschichte von vorne hörn kann!
Morgen hole ich Ytong, Samstag hat der Baumarkt auf und so wird das Nest noch besser.
Jetzt aber ab in die Disco, was macht ihr noch hier?????
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