Chthonolasius umbratus-Gründung?

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Antie
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#1 Chthonolasius umbratus-Gründung?

Beitrag von Antie » 31. August 2008, 21:04

Hallo,
ich hab gerade eine Chthonolasius umbratus Gyne
gefangen und will,das sie nun gründet.
Es ist ja eine sozialparasitärgründende Lasiusart,
die erst Gründet,wenn sie Hilfsameisen hat.
Und nun zu meiner Frage:
Kann ich ihr Puppen,jeder Lasiusart geben?
Oder nur einer Art?
Kann ich ihr auch frisch geschlüpfte
Arbeiterrinnen geben?
THX schonmal für eure Hilfe!


Gruß,
Mathias



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Boro
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#2 AW: Chthonolasius umbratus-Gründung?

Beitrag von Boro » 31. August 2008, 21:42

Hallo Antie!
Bist du dir sicher, dass es eine Gyne von Lasius umbratus ist? Ich hätte da meine Schwierigkeiten mit der Bestimmung!
So viel ich weiß, gründet diese rasch nach der Begattung, indem sie die Arbeiterin einer Wirtsart zerbeißt und auf diesem Wege den Nestgeruch annehmen will.
Jedenfalls ist sie bald auf Pflege und Ernährung durch Wirtsameisen angewiesen. Wie soll das nun funktionieren, wenn du ihr Puppen zugibst?
Die Zugabe von frischgeschlüpften Lasius-Arbeiterinnen (z. B. Lasius niger) müsste man probieren, aber wo willst du etliche frischgeschlüpfte (also ganz helle) Arbeiterinnen herbekommen?
Die Zugabe älterer Arbeiterinnen wird vermutlich nicht funktionieren.
Grüße Boro



Antie
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#3 AW: Chthonolasius umbratus-Gründung?

Beitrag von Antie » 31. August 2008, 22:04

Hallo Boro,
danke für deine Antwort!
(mein Name ist Antie:D)
Ich habe sie mit Bildern von Chthonolasius umbratus
verglichen.Es ist auf jeden Fall eine Chthonolasius umbratus,
oder eine Lasius brunneus-Gyne.
Aber sie sieht einer Chthonolasius umbratus Königin
viel änlicher.
Wo her ich so viele jungen Arbeiterrinnen herbekomme?
Bei uns liegen einpaar Steine,unter denen sich
Lasius flavus Kolonien befinden (die gehen doch nauch,oder?).
Und wenn man einen Stein umdreht,sind da immer viele Puppen
und frisch geschlüpfte Arbeiterinnen,die ich dann ja "einsammeln"
und der Gyne geben kann.


Gruß,
Mathias



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Boro
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#4 AW: Chthonolasius umbratus-Gründung?

Beitrag von Boro » 31. August 2008, 22:29

Als Wirtsameisen für Lasius umbratus sind beim "Seifert" folgende Arten aufgezählt: L. niger, L. platythorax, L. brunneus und vielleicht L. psammophilus. Das sind lauter dunkle Lasius-Arten, keine gelbe ist dabei! Dann wird das mit Lasius flavus wohl nicht gehen.
Die Königin von Lasius brunneus sieht völlig anders aus als jene von L. umbratus.
Hier gibts die Gyne von L. brunneus:
http://www.ameisenforum.de/einheimische-europaeische-ameisen/lasius-brunneus-gyne-fotos-t32732.html
Gruß Boro



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eastgate
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#5 AW: Chthonolasius umbratus-Gründung?

Beitrag von eastgate » 31. August 2008, 23:35

Es ist auf jeden Fall eine Chthonolasius umbratus,
oder eine Lasius brunneus-Gyne.
Also wenn Du nichtmal Lasius umbratus von Lasius brunneus unterscheiden kannst, bezweifle ich, dass Du überhaupt eine Lasius umbratus gefunden hast.
Sozialparasitär gründende Lasius unterscheiden sich deutlich von claustral gründenden Lasius!

Gruß

EastGate



Antie
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#6 AW: Lasius brunneus (Gyne) - Fotos

Beitrag von Antie » 1. September 2008, 14:56

Nein,Lasius brunneus ist es dann auf jeden Fall nicht.
Es wird wohl umbratus sein.
Ihr Gaster ist ausserdem nur halb so groß.
Vielen Dank für die Bilder und deine Hilfe:spin2::spin2::spin2:!


Gruß,
Mathias



Antie
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#7 AW: Lasius brunneus (Gyne) - Fotos

Beitrag von Antie » 1. September 2008, 20:32

UUUUUPPPPSSS!!!
Wollt ich eigentlich in einen anderen Thread schreiben!
Kanns jemand in "Chthonolasius umbratus-Gründung?"
stellen?
DANKE...



acarrtauchenius
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#8 AW: Chthonolasius umbratus-Gründung?

Beitrag von acarrtauchenius » 2. September 2008, 12:52

Meiner Erfahrung nach ist es selbst mit einem Binokular sehr schwierig, eine Chtonolasius lebend auf die Art zu bestimmen. Die Merkmale sind teilweise sehr subtile Variationen in der Form des Petiolus (der "Schuppe") und noch subtilere Behaarungsmerkmale sowie Unterschiede in Körperproportionen. Ein Vergleich mit Bildern ist völlig ungenügend.

Eine ganz andere Frage ist, ob man die Art für einen Gründungsversuch wirklich bestimmen muss. Über die Wirtsspezifität der einzelnen Arten wird viel spekuliert und wenig ist sicher bekannt.
Auch darüber, wieviele Chtonolasius-Arten überhaupt existieren, herscht alles andere als Konsenz ...



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