Fragen zu Oecophylla smaragdina

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Gaster
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#9 AW: Fragen zu Oecophylla smaragdina

Beitrag von Gaster » 28. September 2008, 14:29

Wende dich mal an Sahal, der wird dir mehr zu dem Thema sagen können. In letzter Zeit ist er zwar selten on, er wird dich aber mit Sicherheit gerne beraten und deine Fragen beantworten.
Als Auslauf geht natürlich auch eine Palme, sofern diese nicht gespritzt ist. Es ist ja nur wichtig, den Tieren Futter und Wasser anzubieten. Die zusätzliche Fläche, eine Arena oder in diesem Fall eine Palme ist ja nur dazu da, die Ameisen beim Herumlaufen beobachten zu können. Eigentlich ist dies jedoch nicht nötig, die Ameisen können sich ja nicht "langweilen".


MfG Jan



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M@rkus
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#10 AW: Fragen zu Oecophylla smaragdina

Beitrag von M@rkus » 29. September 2008, 09:32

Letzendlich glaube ich sogar das man gerade bei dieser Art relativ billig davon kommen kann was den Platz anbelang. Nimmt man eine Palme und schaut sich die ganzen Flächen dieser Pflanze an. Wie groß müsste da das Formikarium sein um die gleiche Fläche zu erzielen. Und dann vergleicht man den Preis zwischen Pflanze und so einem Reisenformikarium.

Weitere zwei Fragen beschäftigen mich noch:
1.) Kann man diese Art denn wirklich nicht am Boden eines Formikariums halten? Wie schafft es denn die Ameise zwischen Boden und Baum, in der Haltung, zu unterscheiden?
2.) Warum kann man Oecophylla smaragdina nicht in der Farm halten. Für mich gibts keinen ersichtlichen Grund. Eine große Kolonie müsste das doch hinkriegen. Oder?

PS: Würde mich freuen wenn ein paar weitere ihre Meinunge einfließen lassen würden. Auch wenn ihr darüber nichts wisst und keine Erfahrung mit Weberameisen habt. Schreibt einfach eure Vermutungen. Was ihr für unwahrscheinlich bzw. verwirklichbar hält.
Oder noch besser bringt gleich selber eigene Ideen ein. Würd mich echt freuen.


Camponotus cf. ligniperda (seit Juni 2008), Messor barbarus (seit 02.02.09), Tapinoma cf. erraticum (seit August 2009), Tetramorium spec. (seit Juni 2009), Lasius cf. niger (seit Juli 2009),

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moglie
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#11 AW: Fragen zu Oecophylla smaragdina

Beitrag von moglie » 29. September 2008, 12:59


Die Larven werden nur in einer bestimmten, sehr kurzen Phase vor der Verpuppung für den Nestbau genutzt. Dann nämlich geben die Larven das Sekret ab, welches zum Faden wird und eigentlich für die Kokonpuppe bestimmt war.


Da habe ich aber andere Erfahrungen gemacht, und zwar werden die Larven eher am Anfang ihres Lebens für den Nestbau benutzt, ältere Larven werden nicht benutzt.

Zitat:
Zitat von swagman Bild
Da sie aber ein Nest daraus bauen "müssen" verpuppen sie sich anschließend zu Nacktpuppen. Die Nester bieten optimale Bedingungen um auf den Kokon gänzlich zu verzichten.

Oh, wirklich! Ich hatte gelesen, dass die Larven sterben müssen, nachdem sie als Webschiffchen zweckentfremdet wurden. Bist Du sicher? Das würde mich für sie freuen, ich fand das immer ein bisschen fies für die Larven. Weiss aber auch nicht mehr, wo ich das gelesen hatte. Oder gibt es da Unterschiede zwischen verschiedenen Arten?



Die Larven sterben nicht ab, nach dem sie ihre Seide abgegeben haben.

MfG



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swagman
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#12 AW: Fragen zu Oecophylla smaragdina

Beitrag von swagman » 2. Oktober 2008, 19:50

moglie hat geschrieben:Da habe ich aber andere Erfahrungen gemacht, und zwar werden die Larven eher am Anfang ihres Lebens für den Nestbau benutzt, ältere Larven werden nicht benutzt.


Ok bisher gibt es nur Mutmaßungen, daher mal einige Fakten.
Hier mal zwei Auszüge aus dem Buch "The Ants" von Hölldobler und Wilson über Weberameisen der Gattung Oecophylla:

...studies showed that the larvae recruited for this purpose are all in the final of at least three instares, and have heads in excess of 0.5 millimeter wide. However, their bodies are smaller than those of the larvae at the very end of the final instare, which are almost ready to turn into prepupae and comence adult development. Thus the larvae used in nest weaving are well along in develpopment and possess large silk glands, but they have not yet reached full size and hence are more easily caried and manipulated by the worker.

For its part, the larva has evolved distinctive traits and behaviors that serve communal weaving. It releases some signal, probably chemical, that identifies it as being in the correct phase of the final instare.


Das bedeutet jetzt, dass es bestimmte Larven gibt, welche für den Nestbau verwendet werden. Diese haben zwar große Köpfe und voll entwickelte Spinndrüsen, aber kleinere Körper. Obwohl sie sich mindestens am Ende der dritten Larvenphase befinden. Es gibt bei dieser Gattung 3-4 Larvenphasen.
Andere Larven welche kurz vor der Verpuppung stehen sind deutlich größer.
Der Vorteil ist es, das die Larven, welche zum Nestbau verwendet werden, voll entwickelte Spinndrüsen besitzen, sich aber durch ihre kleineren noch nicht voll entwickelten Körpern leichter von den Arbeiterinnen tragen lassen.
Die Larven haben Signale entwickelt, vermutlich chemischer Natur, welchen den Arbeiterinnen anzeigen, dass sie für das Weben bereit sind und die letzte Larvenphase erreicht haben.



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