ZĂŒchtbarkeit - Tochtervölker ?!?

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Lari
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#1 ZĂŒchtbarkeit - Tochtervölker ?!?

Beitrag von Lari » 27. Oktober 2008, 13:49

Hallo.
Bin neu hier.
Ich habe aus versch. Quellen den Anschein, das es bisher so gut wie noch nie zu einer Vermehrung von A. unter knstl Haltungsbed. gekommen ist! Ich meine damit das GrĂŒnden neuer Tochtervölker.
Ist das richtig?

Wenn nein, welche Völker wÀren in "Gefangenschaft" nachziehbar?

Fals ich zum A.meisenhalter werde, spielt fĂŒr mich die ZĂŒchtbarkeit schon eine bedeutende Rolle.

Gruß Lars



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Joachim

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#2 AW: ZĂŒchtbarkeit - Tochtervölker ?!?

Beitrag von Joachim » 27. Oktober 2008, 13:54

Es ist richtig, was du gehört hast. Es gibt nur sehr wenige Arten, die sich nachzĂŒchten lassen, besonders Faktoren wie Nestbegattung oder Bodenbegattung spielen da eine wichtige Rolle.

Es ist noch kaum einem Halter gelungen, Ameisen nachzuzĂŒchten, selbst wenn es theoretisch möglich sein sollte. Wenn du dir gleich dieses hohe Ziel setzt, kann ich dir keine Hoffnungen machen. Das wĂ€re das selbe wie zu sagen: "Ich mache nur dann meinen FĂŒhrerschein, wenn ich garantiert Formel-1 Weltmeister werde!"

Eine Garantie ĂŒber irgendeine Nachzucht kann dir niemand geben, und so ein Volk erstmal auf geschlechtsreifen Stand zu bringen, mit eigenen HĂ€nden, selbst das ist eine Aufgabe, die nur wenigen vergönnt ist. Ich schlage vor, du hĂ€lst erstmal ein Volk (lebt immerhin ein bis mehrere Jahrzehnte bei guter Haltung! Dann bist du ohnehin schon in der nĂ€chsten Menschengeneration) und siehst dir aus erster Hand an, was ich, und all die anderen, die noch nach mir schreiben, meinen.


vG Joschi

Lari
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#3

Beitrag von Lari » 27. Oktober 2008, 13:56

1.) Beitrag
Ach ja. Aus negativen Erfahrungen in anderen versch. Foren bitte ich wichtigtuerisch aufgeblasene und unrealistisch abschĂ€tzige SprĂŒche wie: "Wilst wohl dicke Kohle machen...!" zu unterlassen.
1. PrimÀr nein.
2. Markttechnisch instabil.
3. Wenn man Nachzuchten gut verkaufen kann, werde ich einen Teufel tun und mich dafĂŒr schĂ€men o. gar rechtfertigen mĂŒssen.

Danke Gruß Lars


2.) Beitrag
Ups.
Joachim. Da warst du aber flott mit Antworten. Ich finde Ameisen schon interessant. Neben vielen anderen Wirbellosen und Aqua-u.Terrarientieren.

Bei mir muß das Hobby zeitlich und vom Aufwand variierbar sein. Ich muß es auch mal "runterfahren" und auch wieder intensivieren können.

Daher meine Grundlage, einfache Haltung ohne viel und intensiven Schnickschnack aber auch ZĂŒchtbarkeit. Danach wĂ€hle ich die Arten aus. Wenn Ameisen dem nicht entsprechen, lasse ich es und bleibe bei meinen Phasmiden und Vogelspinnen und meinen Guppys und Platys. Da brauche ich kein Weichwassergepansche mehr wie bei anderen vorher gezĂŒchteten Arten. Da habe ich eh genug mit zu tun momentan.:spin2:

Gruß Lars



hofnarr
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#4 AW: ZĂŒchtbarkeit - Tochtervölker ?!?

Beitrag von hofnarr » 27. Oktober 2008, 15:53

Wie gesagt du kannst es probieren, aber versichern kann dir das hier keiner. Wenn nicht musst du dir eine andere Tierart suchen.

mfg Stefan



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Schildkroet
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#5 AW: ZĂŒchtbarkeit - Tochtervölker ?!?

Beitrag von Schildkroet » 27. Oktober 2008, 16:24

Hey!

Also leider kann ich dir sagen das die Ameisenhaltung etwas komplizierter ist als ein kleines Aquarium mit SĂŒĂŸwasserfischen!

Um aber auf deinen Zeitfaktor zu kommen:
EuropĂ€ische Arten halten Winterruhe, sind somit zeitweise mit wenig Arbeit verbunden, da das FĂŒttern und das sauber halten des Beckens ausbleibt und nurnoch kontrullieren angesagt ist!
Aber wenn sie aktiv sind, kannst du sie nicht wie Guppys oder Platins vor sich hin vegetieren lassen! Das soll kein Angriff sein, aber ich habe selber bestimmt 3 Jahre so ein Becken besessen. Und letztenendes wirft man nur jeden Abend ein paar Flocken rein und wechselt einmal im Monat etwas Wasser und den Filter der Pumpe (sofern man ein System hat, indem aggressive Algen keinen Platz finden).
Wenn du Ameisen zĂŒchten willst, musst du aber sehr viele Faktoren beachten, da sich dein Volk ja scheinbar optimal schnell entwickeln soll und Geschlechtstiere ausbilden soll!
Deshalb sind schonmal 2 Kolonien erforderlich, da Ameisen allgemein keine erfolgreiche Inzest betreiben!
Das heist schon einmal in allen Punkten ist der doppelte Aufwand von nöten!
In anbetracht alleine dieser Faktoren ist es denke ich nicht in deinem Interesse Ameisen zu halten, denn bis du sie "zĂŒchten" könntest, dauert es teilweise Jahrzehnte. Und die Wahrscheinlichkeit das es klappt ist, wie meine Vorredner schon sagten, sehr gering!


___Schildkroet


edit: Danke Gaster fĂŒr das Berichtigen! Ich berichtige es jetzt beabsichtigt und rede von "Ameisen allgemein", denn es kann durchaus wie Joachim berichtete, zu Begattungen am Boden oder im Nest kommen, aber das sind ja schon spezielle Arten, oder? =)
Hoffe ich habe das nun richtig verstanden das Ameisen verschiedener Nester sich generell auf dem Hochzeitsflug paaren und dort die Inzest unwahrscheinlicher zu sein scheint (wenn die Ameisen es nicht sogar versuchen zu vermeiden?)!


<Eine eigene Meinung ist gut, sie weiter entwickeln zu können, ist besser>
eusozial.de

Gaster
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#6 AW: ZĂŒchtbarkeit - Tochtervölker ?!?

Beitrag von Gaster » 27. Oktober 2008, 17:07

Stimme dir in den meisten Punkten zu, Schildkroet, doch muss ich dir widersprechen, was das Thema Inzucht betrifft. Es ist davon auszugehen, dass Ameisen nicht aktiv Inzest vermeiden. Und das schreibe ich mit Absicht allgemein. Es ist nicht zwingend notwendig, zwei Kolonien einer Art zu besitzen, um sie zu zĂŒchten.


MfG Jan



Lari
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#7 AW: ZĂŒchtbarkeit - Tochtervölker ?!?

Beitrag von Lari » 27. Oktober 2008, 18:21

Hallo.
Auch nach meinen Recherchen ist es eigentlich nicht beweisbar, eine unmittelbare Inzuchtdepression anzunehmen. Gerade bei Ameisen nicht. I.d.R. schwĂ€rmen sie. DH es steht an sich schon ein Genpool mit eher einem Populationsvolumen zur VerfĂŒgung. Ich denke auch nicht, das jungfr. Gynen zw. Nesteigenen und Nestfremden Drohnen unterscheiden. Bei Bienen ja auch nicht. Insbesondere viele andere Wirbellose sehr Inzuchtstabil sind.

Mir ist ehrlich gesagt nicht ganz geheuer, das es mehrere Jahre dauern soll, bis Geschlechtstiere hervorgebracht werden?! Das gefÀhrdet im Prinzip eigentlich die Art!
Optim. Haltung - klar. Komplizierter als bei meinen VS und Phasmiden (untersch. Anforderungen) ist es ja nun auch nicht.

Kleine Aquas sind Profibecken und eher heikel in der Unterhaltung. Auf jeden Fall heikler als ein Terra was WW, Futter usw. angeht.
Meine Anage umfast allerdings ca 30 Becken von im Schnitt 46l. (von 12l bis 240l) Ich betreibe Guppy und Platyhochzucht.
Das ist schon etwas aufwendiger als nur ein Becken so hin. Das gute ist aber. Man kann den Spaß auch mal so ein paar Generationen in Schwarmzucht betreiben und dann wieder in Selektionslinienzucht ĂŒbergehen.
Ich hbe auch schon Weichwasserfische gezĂŒchtet. Das Gepansche ist aber nicht mein Ding.

Wie geschrieben. Sollte sich hier eher rausstellen, das eine Vermehrung so nicht möglich ist, habe ich auch k. Probl. es zu lassen.

gruß Lars



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Frank Mattheis
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#8 AW: ZĂŒchtbarkeit - Tochtervölker ?!?

Beitrag von Frank Mattheis » 27. Oktober 2008, 18:21

Ich möchte Gaster zustimmen. Ausserdem ist die Verpaarung miteinander verwandter Tiere auch in der Natur nicht vollstĂ€ndig auszuschliessen. Wenige Arten scheinen jedoch einen "Schutzmechanismus" gegen Inzucht zu besitzen. Bei Honigbienen soll es angeblich so sein, dass fĂŒr Drohnen die ausfliegenden Jungweiseln des eigenen Volkes unantraktiv sind.
Bei vielen Ameisen gibt es einen solchen Schutz wohl nicht. Bei Versuchen mit Cataglyphis begatteten MĂ€nnchen Jungköniginnen des eigenen Volkes in Gefangenschaft. Diese Zuchtversuche fanden bei mir und bei Fabian statt. Berichte aus mehreren Jahren mĂŒssten hier im AF zu finden sein. Diese Jungköniginnen waren reproduktionsfĂ€hig, zogen Arbeiterinnen auf und wurden von Haltern und Zoos als Kolonien ĂŒber viele Jahre gehalten.
Also, Lari, es sind sicher einige Arten nachzĂŒchtbar, mit teilweise aber doch höheren Aufwand. Lohnend ist die Zucht im Sinne des Verdienens sicher nicht, aber ein schöner Erfolg, wenn sie denn gelingt.
GrĂŒsse, Frank.



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