Ameise gesucht

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Sajikii
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#9 AW: Ameise gesucht

Beitrag von Sajikii » 12. November 2008, 12:03

Ich möchte nochmal auf ein paar Sachen zurück gehen:
Auch wenn Camponotus ligniperda und Camponotus herculeanus sich gerne in Holz einnisten, heißt das noch lange nicht das man sie für Pestants abstempeln sollte. Ich kenne keinen einzigen Ameisenhalter der durch seine gepflegten Camponotus, durch einen Ausbruch derer, einen Holzschaden bekam. Sicher ist es möglich, aber das geht niemals so schnell wie es vlt. bei Termiten der Fall wäre. Ich würde sagen, dass das sogar kaum möglich ist, denn wenn Camponotus ausbrechen sollte (wenn der Ausbruchsschutz versagen würde - sollte natürlich nicht der Fall sein) laufen sie typischerweise als Einzelgänger raus um höchstwahrscheinlich Nahrung zu suchen.
Noch dazu sei gesagt das Camponotus ligniperda Erdnester (besonders unter Steinen) anlegt, meistens in Verbindung zu Todholz. Egal ob ein vermorschter herumliegender Stamm oder Baumstumpf. Bei Camponotus herculeanus läuft das wieder etwas anders, diese nisten auch mal im lebenden Holz bzw. im noch nicht vermorschten Gehölz. Dennoch würde ich mir keine Sorgen in der Haltung machen bzgl. Holzschaden!
Was den Biss anbelangt ... lass dich ja nicht von Gynen oder Major erwischen, der Biss tut höllisch weh, aber blutig wurde ich noch nie gebissen... ich denke das liegt auch am Aufbau der Mandibeln. Aber Kraft haben sie enorm viel, immerhin müssen sie ja Holz bearbeiten können!
Das ihre Entwicklungsdauer langsamer ist würde ich nicht als negativen Punkt ansehen. Anfangs in der Gründungsphase hat man wenigstens den Überblick, nach zwei Jahren schaut die Sache eh schon anders aus ... und wenn man mehr über die Kolonieentwicklung (es gibt nur wenige Arten die kleine Kolonien bilden, ansonsten muss man bei jeder Kolonie damit rechnen das sie irgendwann mal riesig werden und ja, dieser Herrausforderung muss man sich auch stellen bzgl Platzangebot - falls die Kolonie das Alter erreicht) wissen möchte, ich glaube, man kann genug noch durch die Suchfunktion erfahren. Ich kann nur sagen das Camponotus super Ameisen sind, wirklich beeindruckend!


LG

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NIPIAN
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#10 AW: Ameise gesucht

Beitrag von NIPIAN » 13. November 2008, 11:48

Hoi,


schwierig ist die Entscheidung, wenn man alle Faktoren berücksichtig. Die perfekte, harmlose Art für ein vollständiges Volksleben gibt es nicht. Anforderungen bezüglich der Haltungsbedingungen sind immer auf das höchste Niveau zu setzen. Also Informationsbeschaffung und -verarbeitung.

@Silpion: Aufgrund Deiner Aufzählung der berücksichtigen Arten ist wohl tatsächlich Formica (serviformica) fusca die, in meinen Augen, für Dich bessere Wahl. Die Volksgröße stimmt Plus-Minus ne Daumenbreite, weitere Informationen findest Du hier. Die Haltung der Art ist von cyanit als problematisch beschrieben, jedoch von sich aus auf einen Fehler der Überführung aus der Diapause zurückgeführt worden.

Tatsächlich herrscht ansonsten Informationenmangel über diese Art. Möglich ist noch das Forum des Ameisengeschäfts als Informationsquelle, welche ebenfalls recht dürftig ist.

Geht die Einschränkung der Artwahl über die Volksstärke als Begrenzung hinaus, dann tendiere ich nach Deiner Aufstellung als nächstes eher zu Camponotus ligniperda. Aufgrund ihrer Größe ist ein Ausbruchsschutz leichter zu bewerkstelligen, als bei Lasius niger. Die Nestanlage wird allerdings ebenfalls größer werden müssen, als bei Haltung der schwarzen Wegameise. Die Aussage ist jedoch dürftig, da der Platzbedarf eines tatsächlich ausgewachsenen Volkes schwierig zu decken sein dürfte.



Silpion
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#11 AW: Ameise gesucht

Beitrag von Silpion » 13. November 2008, 22:47

Vielen Dank für die weiteren Informationen, ich werde alles mit meiner Frau besprechen. Mit einer endgültigen Entscheidung werden wir uns Zeit lassen, dauert schließlich noch eine Weile bis der Frühling einkehrt.

Unter Umständen kommen noch weitere Arten in die Auswahl, ich habe gerade eine Liste mit Arten gefunden, die in unserer Wohngegend heimisch sind. Insbesondere Messor structor klingt als einheimische Ernteameise sehr interessant.

Falls wir genauere Angaben herausfinden können und es realistisch erscheint, für die jeweilige Art eine begattete Gyne selbst zu finden, überlegen wir uns, auf die Schwärmzeit zu warten und selbst auf die Jagd zu gehen.



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