User des Monats Oktober 2024   ---   Denis  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Schimmel bei Holzstück und Tropenmoos

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
Benutzeravatar
Chicken_Of_Hell
Halter
Offline
Beiträge: 100
Registriert: 23. November 2008, 00:42
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#9 AW: Schimmel bei Holzstück und Tropenmoos

Beitrag von Chicken_Of_Hell » 13. Januar 2009, 14:25

Hier bieten sie Springschwänze und "weiße Asseln" an:

Insektenfabrik Karlsruhe - Sonstige

bin mir aber nicht sicher ob weiße Asseln Schimmel fressen.

mfg chicken



Benutzeravatar
Frank Mattheis
Halter
Offline
Beiträge: 1494
Registriert: 26. August 2002, 18:01
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 4 Mal

#10 AW: Schimmel bei Holzstück und Tropenmoos

Beitrag von Frank Mattheis » 13. Januar 2009, 14:53

Es gibt viele Arten von Springschwänzen, auch hier bei uns in D. Für relativ trockene Terrarien zB. Cataglyphis sammelte ich Springschwänze, die auch an trockenen Orten leben. Ich fand welche unter Laub, Türvorlegern(...;)..) oder unter Blumentöpfen auf meiner Terasse oder auf meinen Balkon. Diese Arten waren im Terrarium langlebig, vermehrten sich sogar.

Lebendes Moss schimmelt nicht, allerhöchstens Unrat auf ihm. Stirbt es jedoch, kann es schimmeln. Moos braucht Licht, Luft und regelmässige Durchfeuchtung mit Regenwasser. Fehlt zB. ausreichendes Licht, geht es sehr bald zugrunde.

LG, Frank.



Benutzeravatar
swagman
Halter
Offline
Beiträge: 2285
Registriert: 4. März 2006, 15:12
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 50 Mal

#11 AW: Schimmel bei Holzstück und Tropenmoos

Beitrag von swagman » 13. Januar 2009, 16:30

Hallo.

Frank hat recht, da stimmt was mit dem Moos nicht. In meinem feuchten Tropenbecken schimmelt kein Moos. Ich hab aber auch keine Kleinstlebewesen darin. Allerdings pflege ich das Moos entsprechend, so dass dieses sogar weiter wächst. Wie Frank schon geschrieben hat, lebendes Moos schimmelt nicht.
Bei Holz ist dies natürlich etwas anderes.
Jedoch wird ein starkes erhitzen die Schimmelbildung in solchen Substraten noch verstärken. Ein idealer Nährboden für Schimmel, da der Pilz die im Holz vorhandene Stärke schnell herauslösen kann, zudem könnten sich noch Eiweiße im Holz befinden von vorher im Holz befindlichen Pilzen.

@ Jacky
Auch hier hat Frank recht.
In jedem meiner Wüstenbecken leben verschiedene Kleintiere. Darunter Springschwänze, Milben und Bücherläuse. Es gibt durchaus Arten, welche auch in solchen trockenen Becken leben können. Im übrigens sind diese "Untermieter" alle von selbst zugewandert, da viele dieser Tiere auch so in Wohnungen vorkommen.
Die Ameisen machen auch mehr oder weniger erfolgreich Jagt auf diese Tiere.
Inzwischen "impfe" ich jedes neue Wüstenbecken mit diesen Restverwerter.



Benutzeravatar
Jacky
Halter
Offline
Beiträge: 538
Registriert: 29. Juli 2008, 13:50
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#12 AW: Schimmel bei Holzstück und Tropenmoos

Beitrag von Jacky » 13. Januar 2009, 19:00

Danke für die Aufklärung, ich war in der Annahme das solche Kleinstlebewesen in einem trocken gehaltenen Becken keine Überlebenschance hätten. Nun dann steh ich vor dem nächsten Problem, solche Springschwänze zu finden zu erkennen und zu fangen.



Benutzeravatar
TheSilence
Halter
Offline
Beiträge: 451
Registriert: 25. Januar 2005, 14:34
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#13 AW: Schimmel bei Holzstück und Tropenmoos

Beitrag von TheSilence » 14. Januar 2009, 00:25

Bild

Hier mal ein Bild von Springschwänzen. Ich denke, die zu finden wird sicher kein Problem sein. Die leben wirklich überall (wie Frank gesagt hat z.B. sogar unter Türvorlegern). Bei der derzeitigen Witterung würde ich es an Stellen probieren, wo die kleinen Tierchen dem Frost entkommen können z.B. im Keller.
Manchmal muss man eben den Platz vor dem bunten Viereck verlassen und sich vor die Tür trauen.
Mensch, wo sind die Buben, die gern in der Natur sind? Die richtigen Naturburschen? :pcangry:


mfg Daniel

PHiL
Halter
Offline
Beiträge: 1161
Registriert: 5. Juli 2008, 15:25
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 11 Mal

#14 AW: Schimmel bei Holzstück und Tropenmoos

Beitrag von PHiL » 14. Januar 2009, 14:46

Mensch, wo sind die Buben, die gern in der Natur sind?
Melde mich zum Dienst :D Nur kann ich diese gottverdammte Schneedecke im Moment überhaupt nicht ausstehen...

Trotzdem: wie sammelt man die netten Tiere am Besten ein, ohne ihren gesamten "Lebensraum"? Mit einem Exhauster oder wie das Ding hieß?
Wirklich tolle Tierchen, aber wie soll man sie "rausfiltern"? Ich meine, ein Stückchen Moos oder Erde auf dem sie leben passt ja nicht wirklich in ein Wüstenterrarium.
Und die süßen Tiere sind ja auch noch verdammt schnell, und können hüpfen :)



Benutzeravatar
jkiefer
Halter
Offline
Beiträge: 489
Registriert: 3. Dezember 2008, 10:41
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

#15 AW: Schimmel bei Holzstück und Tropenmoos

Beitrag von jkiefer » 14. Januar 2009, 16:05

Hallo,
bei den niedrigen Temperaturen zur Zeit wird man kaum Springschwänze finden. Erst ab ca. 5°C werden diese langsam aktiv und kommen aus der Erde. Dann kann man einfach ein großes Moospolster nehmen und über einem Eimer ausschütteln. Vielleicht noch eine grobe Gaze über den Eimer legen um größere Pflanzen- bzw. Moosteile auszusieben. Nachteil hier ist allerdings das mit Sicherheit auch Milben und Milbeneier dabei sind. Der Vorteil ist, man sieht sofort was alles im Eimer landet und ob überhaupt Springschwänze dabei sind.

Noch ein Beispiel wie ich es bei meinem Odontoponera transversa Becken gemacht habe und meine bisherigen Beobachtungen und Erfahrungen damit (habe natürlich noch mehr eher natürlich gehaltene Arten... allerdings habe ich bei meinem Tropenbecken am stärksten auch auf Kleinstlebewesen geachtet und das Einrichten ist noch nicht so lange her).

Ende November habe ich das Becken angefangen einzurichten. Verwendet habe ich Moospolster und Erde aus meinem Garten, welches ich bei ca. 0-5°C eingesammelt habe.
Aufgrund der niedrigen Temperatur war allerdings nicht viel an Springschwänzen und anderen Kleinstlebewesen dabei, woraufhin ich Anfang Dezember bei einer Temperatur von ca. 7-10°C jeweils bei Sonnenschein und trockenem Klima und direkt nach Regen Moospolster und abgestorbene Grasbüschel auf die oben beschriebene Weise ausgeschüttelt habe. Dabei landeten einige verschiedene Springschwanzarten und andere Kleinstlebewesen in meinem Eimer, Milben waren mit bloßem Auge keine zu erkennen.

Unter den Springschwänzen waren Exemplare mit bis zu 4mm Größe, alle möglichen Färbungen, mit und ohne Behaarung, sowie glänzende und matte Arten.

Ca. 3 Wochen später bekam ich dann erstmal ein wenig Angst. In meinem Formicarium hatten, dank den dort herrschenden perfekten Lebensbedingungen für Milben, diese sich explosionsartig vermehrt. Dies war dann auch der Anlass für mich, mich genauer mit Milben zu beschäftigen und schließlich meinen Beitrag über Schimmel und Milben zu schreiben.
Meine anfängliche Angst war allerdings unbegründet. Meine Odontoponera transversa waren in keiner Weise von Milben befallen und auch große Heimchen (zu groß für meine Ameisen), die ich zur Kontrolle auf parasitären Milbenbefall ins Becken gesetzt habe, zeigten keinerlei Anzeichen für Milbenbefall.
Nach ca. 5 Wochen ging dann die Milbenzahl stark zurück, mutmaßlich weil sich aufgrund des großen Nahrungsangebot die Milbenjäger stark vermehrt haben. Auch hat sich die Springschwanz-Zahl stark erhöht (diese brauchen wohl ein wenig länger wie Milben um sich fortzupflanzen bzw. sich zu entwickeln).
Bei den Springschwänzen sind vorallem 2 sehr große Arten zu beobachten. Die Einen, etwa 3mm im ausgewachsenen Stadium und glänzend schwarz/bläulich, mögen es eher trocken und halten sich hauptsächlich in Ritzen eines von einer Wärmelampe bestrahlten Steins auf und sind sehr häufig auch tagsüber zu sehen. Die anderen, etwa 4mm im adulten Stadium und braun behaart mit einem weißen Streifen, mögen es eher feucht und halten sich gern im Moos und auf feuchtem Holz auf. Diese haben sich am stärksten vermehrt und springen in großer Anzahl durch die Gegend wenn ich das Formicarium bewässere. Schimmel konnte ich nur ganz am Anfang (wenige Tage nach dem Einrichten des Formis) erkennen.
Bis heute ist die Milbenanzahl stark zurückgegangen und hat sich auf niedrigem Niveau eingependelt. Auch konnte ich keinerlei parasitäre Milben auf den Ameisen oder den Heimchen erkennen.
Insgesamt hat sich eine erstaunliche Artenvielfalt dort entwickelt.

Daher mein Tipp: Mach ein kleines Becken ohne Ameisen oder andere große Insekten bereit, welches in etwa dem Formicarium entspricht das du mit Kleinstlebewesen impfen willst. Suche dir ein Stück Natur, welches natürlich auch in etwa den Bedingungen deines Formis entspricht (eher trocken bzw. eher feucht), nimm dort ein wenig Bodensubstrat mit und schüttele dort abgestorbene Grasbüschel oder Moospolster aus. Dies gibts du dann in dein Becken, und wartest einige Wochen. Dadurch sollten aufgrund des fehlens größerer Insekten nach einiger Zeit alle für unsere Ameisen schädlichen Milben langsam sterben (dauert etwa 2-3 Wochen bis eine parasitäre Milbe ohne geeigneten Wirt stirbt).
Auch kannst du dort die Entwicklung der Kleinstlebewesen gut beobachten und sehen ob sich die gefangenen Springschwänze z.b. für trockene Formicarien eignen.

Ich hoffe ich konnte ein paar Fragen beantworten, auch wenn ich vergessen habe welche es waren :spin2:! (Hab die Grippe :mad:)
MFG



PHiL
Halter
Offline
Beiträge: 1161
Registriert: 5. Juli 2008, 15:25
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 11 Mal

#16 AW: Schimmel bei Holzstück und Tropenmoos

Beitrag von PHiL » 14. Januar 2009, 16:27

Tach,

Lustigerweise konnte ich genau das selbe bei mir beobachten- Zuerst war das gesamte Becken voll von Milben in allen Größenordnungen, und ein paar Wochen später fast nur noch Springschwänze. Ich habe seit Anfang November ein kleines Probebecken schon eingerichtet, in dem zur Zeit zahlreiche Springschwänze, Milben und Asseln leben. Auch Tausendfüssler sind darin zu finden, sowie einen unbestimmten Kurzflügler, der sich von den Springschwänzen ernährt.

Ob die Moos-Rausschüttel-Methode klappt, frag ich mich. Bleibt da nicht ein Großteil des Getiers im Moos drin? Naja, ich habs noch nie probiert.
Jedenfalls ist es schon schade, dass es so kalt ist in letzter Zeit. Hab in einen kleinen Becken Gras gesät (für ein späteres Becken), und da der Grund aus Blumenerde bestand, wollte ich noch ein paar Springschwänze und Staubläuse und was man noch so findet reinsetzen.
Also bin ich in den Garten gegangen und hab unter der Schneedecke an unserer kleinen Mauer ein bisschen Moos genommen- ging extrem schlecht ab, war richtig steifgefroren. Mittlerweile ist recht gut aufgetaut- und scheinbar hab ich auch ein paar Lebewesen reingebracht, will aber noch mehr reinsetzen, ein paar Samen sind schon geschimmelt. Wenigstens wächst das Gras ordentlich, kein Vergleich zu Ameisen :)

Grüße, PHiL

P.S.: Noch ne Frage, die mich seit langer Zeit interessiert. Ist in tropischen Gefilden nicht eine völlig unterschiedliche Assel-und Springschwanzfauna zu finden, wäre es nicht "unnatürlich", heimische Arten einzusetzten?



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Einsteigerfragen“