Messor barbarus

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
Gast
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#9 AW: Messor barbarus

Beitrag von Gast » 8. Februar 2009, 18:23

Also was es für ein Sand ist steht nicht auf der Verpackung.
Ich hab selbst mal nachgemessen und die Körnung geht von 0,5-1.
Als Ausbruchschutz hatte ich mir Paraffinöl gekauft, wie siehts damit aus?
Zum Infektionsthread konnte ich nichts finden.
Ist es gefährlich das Formicarium im Schlafzimmer stehn zu haben und ohne Deckel?



Imago
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#10 AW: Messor barbarus

Beitrag von Imago » 8. Februar 2009, 18:33

Hallo Shixlaw!

Ich halte Camponotus ligniperda. Meine Ameisen haben den Aquariumsand komplett gemieden. Sprich er wurde nicht einmal berührt!

Ich gehe davon aus, dass die Ameisen wirklich zu wenig halt bei einer solch geringen Körnung finden. Die Fortbewegung ist vom Energieaufwand wesentlich höher als das Laufen an den Scheiben, wobei wir auch schon bei dem unverzichtbarem Ausbruchschutz sind. Ich kann Dir nur zu einem Bündig aufliegenden Acryl/Glasdeckel raten.

Die feine Sandkörnung ist also nicht zu empfehlen. Meine Ameisen haben sich sehr angagiert von einem Einrichtungsgegenstand zum Anderen fortbewegt, Strecken die nicht über Einrichtungsgegenständen überwunden werden konnten, wie z.B zu den Schläuchen, wurden über das Glas überbrückt. Der Sand wäre auch in freier Wildbahn ein Hindernis. Etwaige Fressfeinde hätten ein leichtes Spiel, die Agilität der Meisen nimmt auf dem Sand mit Sichherheit extrem ab!

Das Risiko das der Sand gemieden wird, wäre mir an Deiner Stelle zu hoch, Dein Becken würde somit nur an den Scheiben von den Ameisen genuzt werden.

Zu Deinem Becken (Einrichtung):

Es sieht sehr steril aus. Sehr aufgeräumt. Ich habe festellen müssen das sich Ameisen mit Vorliebe kleine Versteckmöglichkeiten suchen. Etwas das sie im Notfall (der in der privaten Haltung nicht vorkommt) schützen könnte. Sich dort wesentlich agiler, offener bewegen. Diese Möglichkeiten sehe ich in Deinem Becken nicht. Dein Becken ist sehr Halter bezogen eingerichtet, bietet demnach natürlich auch eine gute Beobachtungsmöglichkeit.

Es ist sehr offen, bietet wenig Schutz für die Tiere, welche sie gerade in der Gründungsphase sehr schätzen. Offene Flächen werden sie gerade zu Anfang evtl. eher meiden.

Das muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden, ich habe mich für diese Saison, für ein wirklich naturgetreues Becken entschieden, zu Gunsten der Ameisen.
Eine natürliche Umgebung lässt die Ameisen natürlicher agieren, davon bin ich fest überzeugt. Mir war es auch wichitg verschiedene Gerüche anzubieten, die sie auch in der Natur angeboten bekommen.

Ich habe aus der letzten Saison gelernt und versuche diese besser, ameisenfreundlicher zu gestalten. (Becken zu sehen im Haltungsbericht)

Rein optisch aber, gefällt mir Dein Becken gut!

Jedoch schadet es nicht die Gestaltung noch einmal zu überdenken. Zumindest den Aquariensand würde ich austauschen.

Ich weiß selber wieviel Arbeit so ein Becken machen kann, aber wenn man sich im Nachhinein noch über etwas ärgert, was in der Saisong schwer ist zu beheben, ist meiner Meinug nach noch schlimmer!

Viel Erfolg und falls Du den Sand nicht austauschen solltest hoffe ich, dass es Deinen Ameisen nichts aus macht. Ein guter Ausbruchschutz hingegen ist dann Pflicht!

EDIT:
Ich würde es nicht ohne Deckel im Schlafzimmer stehen haben wollen. Chrizzy glaube ich war das, brachte kürzlich das Beispiel mit einer unachtsam ausgezogenen Socke die evtl. im Becken landen könnte, oder die Schicht Paraffinöl beschädigen könnte und ein Ausbruch fördern könnte! Auch die Verkettung missgünstiger Umstände, könnten einem einen Strich durch die Rechnung machen. Es ist zwar noch ein Bißchen hin, aber irgendwann gibts auch mal Geschlechtstiere. Also ich nehme nur bündige Deckel. Sieht optisch auch viel schöner aus und bietet im Gegensatz zu allen anderen Ausbruchsicherungen 100%igen Schutz!

LG Imago



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eulenflo
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#11 AW: Messor barbarus

Beitrag von eulenflo » 8. Februar 2009, 19:09

Also ganzwichtig ist dies hier: Infektionsgefahr durch exotische Ameisen [Infektionsthread] - Ameisenforum.de

Mit Paraffinöl habe ich selbst noch keine Erfahrung, hab nur gelesen, es müsste sehr oft erneuert werden...
"The_Paranoid" glaub ich hat bei Messor alexandrii sehr gut Erfahrungen mit Talkum gemacht.
Den Sand solltest du tatsächlich austauschen, wie viele Einrichtungsgegenstände du rein machst ist Geschmackssache, Messor barbarus lebt ja nicht am Waldrand...


Nur wer loslassen kann, kommt irgendwann an

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#12 AW: Messor barbarus

Beitrag von Gast » 8. Februar 2009, 19:42

[font=Times New Roman]http://www.ameisenwiki.de/index.php/Ausbruchsicherung[/font]

[font=Times New Roman]Diese Darstellung könnte manche Diskussion überflüssig machen. Auszug:[/font]

[font=Times New Roman]Pflanzliche Öle, Salatöl, Olivenöl etc., sind unbrauchbar. Sie verharzen, werden dadurch fest und für die Ameisen begehbar. Salatöl u. dgl. kann auch ranzig werden und dann unangenehm riechen. [/font]

[font=Times New Roman]"Paraffinöl dickflüssig" (Apotheke!) ist ein in Forschungsinstituten seit mindestens 60 Jahren bewährtes Mittel zur Ausbruchssicherung. Beim Anbringen muss man darauf achten, dass das Öl nicht die ganze Scheibe hinunterläuft, sondern sehr dünn aufgetragen wird, z.B. mittels Papiertaschentuch. Am Ende nochmals nachwischen: Es bleibt ein praktisch unsichtbarer, aber gut wirksamer Belag auf der Scheibe haften, der den meisten Ameisenarten das Überqueren unmöglich macht. [/font]

[font=Times New Roman]Zum "Erneuern" eines Paraffinöl-Belags reicht es oft, einfach nochmals mit einem Papiertaschentuch darüber zu wischen um den Staub zu entfernen. Wird der Belag trotzdem unwirksam, gibt man vor dem Drüberwischen 1-2 Tropfen Paraffinöl auf das Papiertaschentuch. [/font]

[font=Times New Roman]Vaseline eignet sich nur für wenige, vor allem größere Arten. Auch sie muss von Zeit zu Zeit nachgebessert werden. Manche fettliebenden Arten fressen Vaseline (z.B. Tetramorium spp. und Monomorium pharaonis). [/font]

[font=Times New Roman]Nach meiner eigenen Erfahrung muss Paraffinöl keinesfalls häufiger erneuert werden als jeder beliebige andere Ausbruchsschutz. Ich habe es sowohl auf Glas, als auch auf Kunststoff mit Erfolg verwendet.[/font]

[font=Times New Roman]Aber selbstverständlich darf jeder nach seiner eigenen Fasson fettig ... äh ... selig werden. :) [/font]

[font=Times New Roman]MfG,[/font]
[font=Times New Roman]Merkur[/font]



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#13 AW: Messor barbarus

Beitrag von Gast » 9. Februar 2009, 14:35

Juhuu
Meine Gyne Lynch hat ihr erstes Ei gelegt :)
Kommen da in laufe der woche noch welche dazu?



Imago
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#14 AW: Messor barbarus

Beitrag von Imago » 9. Februar 2009, 16:01

Hi Shixlaw!

Damit ist stark zu rechnen!

Wenn Du sie wenig, besser gar nicht störst wird im Regelfall (Komplikationen kann es immer geben) eine normale Gründung erfolgen.

Du wirst also noch mit ein par Eiern rechnen können=Eierpaket.

Vorraussetzung ist, Du gönnst Deiner Gyne Ruhe. Keine Erschütterungen und auch am Besten kein Lichteinfall (=Stress). Bei Stress kann es dazu führen das die Gyne ihre eigene Brut frisst. Das wäre sehr schade.

Die Gyne wird vorraussichtlich, wenn vielleicht 6-10 Eier vorhanden sind und Larven schlüpfen, einige Larven bevorzugt füttern, also wird es Larven in allen Größenordnungen geben.

Somit wirst Du im laufe der Zeit der Gründungsphase höchst wahrscheinlich kleine Larven haben, aber auch schon Puppen.

Die erst Geschlüpften, allein von der Gyne aufgezogenen Arbeiterinnen, (Pygmäen) werden sich dann an dem Heranziehen (füttern, bespeicheln, umlagern) der Brut beteiligen. Im normal Fall sind die Pygmäen etwas kleiner als der nächste Schwung Arbeiterinnen.

Dann also weiterhin viel Erfolg bei der Gründung!

LG Imago



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#15 AW: Messor barbarus

Beitrag von Gast » 9. Februar 2009, 16:54

Ich hab jetzt noch eine letzte Frage.
Man soll die Königin ja nicht stören, wie oft darf ich also die Schutzfolie abnehmen und schau'n ob's der Brut gut geht?



Imago
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#16 AW: Messor barbarus

Beitrag von Imago » 9. Februar 2009, 17:39

Einmal die Woche wird ausreichen.

Sobald Du eine Puppe entdeckst würde ich zwei mal die Woche schauen, denn sobald die erste Arbeiterin geschlüpft ist, kannst Du den Wattepfropfen vom Reagenzglas entfernen.

LG Imago



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